Also gehe ich mal davon aus, dass Du einen Lehm- oder Tonboden hast. Ist das richtig? Mach mal die "Würstchenprobe"! Nehme einen Klumpen Erde in die Hand (Zimmertemperatur, nicht gefroren!) und versuche ein langes Würstchen zwischen den Handflächen auszurollen: Ist es möglich, eine längere Wurst zu rollen? Bleibt an Deinen Handflächen nach dem Trocknen eine pudrige Substanz kleben (Schluff), ähnlich wie Talkum, das man beim Geräteturnen in der Schule früher in die Handflächen rieb? Wenn das der Fall ist, hast Du einen schweren lehmigen oder tonigen Boden. Er erwärmt sich nur sehr langsam und ist oft stark verdichtet. Kann zwar Wasser gut halten, ebenso Nährstoffe, gibt sie aber Aufgrund von zu wenig Humus und mangelnder Belüftung schlecht an die Pflanzen ab! Ist die Erde eher gelblich oder speckig glänzend? Oder ist sie dunkelbraun bis eher schwarz? Riecht sie nach Waldboden oder eher nach Ton/Lehm? Das ist aber vielleicht etwas zu schwierig für Laien. Kannst auch einen Klumpen Erde mit Wasser in ein altes Glas mit Deckel geben und ordentlich schütteln, dann ein paar Stunden ruhig absetzen lassen und schauen, wie dick die verschiedenen Schichten sind, die sich da absetzen... Blöd zu erklären und per Ferndiagnose zu beraten! Schau mal im Internet oder in einem guten Gartenbuch, ob Du Fotos zu Gartenbodenprobenauswertungen findest! Dann vergleiche!
Der beste und einfachste Weg ist es aber, wenn Du von verschiedenen Stellen des Beetes eine Bodenprobe nimmst, diese schön durchmischst und an ein Bodenanalyselabor schickst! Die analysieren dann ganz gezielt, was Du für einen Boden hast, welche Nährstoffe ausreichend vorliegen oder manche geben dann sogar Tipps, welche Nährstoffe Du zuführen solltest. Gebe mal Bodenanalyse im web ein und Baden-Württemberg. Ist nicht umsonst so eine Analyse, spart aber viel Frust und teuren, verkehrten Dünger und schont die Natur!!!!!
Schwere Böden kann man gut belüften (eines der Hauptprobleme), indem man Sand einarbeitet und das nicht zu knapp!!! Aber erst analysieren lassen! Danach sollte man dafür sorgen, dass sich Dauer-Humus bilden kann, bzw. Humus einarbeiten. Wichtig, denn die Pflanzen und die Bodenlebewesen brauchen die Huminsäuren, um die Nährstoffe aus dem Boden zu bekommen! Das erreichst Du, indem Du immer wieder Kompost einarbeitest und mit Grasschnitt und anderen Gartenabfällen mulchst (dann trocknet der schwere Boden auch nicht so schnell aus). Aber Achtung! Keine Unkrautsamen mit einbringen! Und auf gar keinen Fall Rindenmulch verwenden!!!!!!!! Damit machst Du besser Lagerfeuer!!! Teufelszeug in meinen Augen!!!! Hat im Garten nichts verloren!!!! Viele Pflanzen können das nicht ab und auf Grund des hohen Säuregehalts wird der Rindenmulch viel zu langsam abgebaut und schadet mehr, als er nutzt.
Dann würde ich den Boden nicht dauernd umgraben, sondern eher mit einer Grabegabel oder mit Sauzahn lockern, damit Du die anaerobe (sauerstoffmeidend) und die aerobe (sauerstoffliebend) Bodenschicht nicht dauernd umbuddelst, sonst sterben die superwichtigen Bodenlebewesen immer wieder ab, weil sie dann eben plötzlich nicht mehr das optimale Bodenklima haben!
Den schweren Boden auch erst betreten, wenn der Matsch nicht mehr an den Schuhen kleben bleibt, weil du sonst den Boden verdichtest, was sehr schlecht ist für seine Durchlüftung!
Upps, merke gerade, dass das hier ein Roman wird!!! Aber ich kann Dir ein sehr gutes Buch empfehlen, dass Du leicht bei amazon.de bekommst, allerdings nur noch gebraucht, weil es seit Jahren nicht mehr aufgelegt wird aus mir völlig unverständlichen Gründen, weil es das Beste ist, was ich je in den Fingern hatte! Es heißt: Biogärtner's Jahrbuch, Naturgemäßer Gartenbau vom Frühling bis zum Winter, von Annelore und Hubert Bruns/Gerhard Schmidt aus dem Kösel-Verlag München, ISBN 3-466-11061-0, von 1985. Aber Achtung! Die beiden haben auch andere Bücher herausgebracht, das ist aber das Beste! Da wird absolut verständlich alles beschrieben, was Du jeden Monat im Garten machen kannst und vor allem wie und warum!!!!!!! Super erklärt!!! Für den ganzen Garten, egal ob Gemüsebeet, Staudengarten, Obstbaumschnitt oder Beerensträucher,... einfach alles!!! Es ist auch heute noch meine "Bibel"
Und nach 30 Jahren Leidenschaft und vielen eigenen Experimenten, Erfolgen und zahllosen Mißerfolgen rund um den Garten, weiß ich, von was ich spreche
Aber wie gesagt, lasse erst mal eine Bodenanalyse machen! Das Geld lohnt sich unbedingt!!!!
Und Düngeempfehlungen kann man erst geben, wenn man weiß, was dem Boden fehlt und was es tatsächlich für ein Boden ist!!!!
Viel Glück und Erfolg und Freude in und mit Deinem Garten und Geduld und viel Beobachtung und Rückschlüsse ziehen sind die wichtigsten Gärtnereigenschaften