Also.
Wir hatten eben schon via cm geschrieben. Das bringt natürlich niemanden anderen voran, der hier vielleicht aus Interesse mit liest. Deswegen flechte ich im Anschluß mal meine Gedankengänge und die der TE noch mit ein.
1) Es "muß" kein fertiger Komposter sein. Der ist nur schneller und sauberer. Es ginge auch ein ganz normales Drahtgitter. Dauert dann halt nur länger weil alles ganz natürlich verrottet. Mehr ist ja ein Komposttierungsvorgang nicht. Zersetzen organischen Materials durch Bakterien, Feuchtigkeit und Wärme.
2+++ aus der CM:
hab jetzt mal recherchiert: Thermokomposter, Rollkomposter, Wurmkomposter.... was schlägst du vor? Kann ich den kompost jetzt noch ansetzen und wann ins bett einarbeiten?
= So. Im Grunde genommen ist der Rollkomposter eine Art Thermokomposter, bei dem bauartbedingt aber der Kompost - also die kompostierbare Masse - nicht irgendwann per Hand umgeschichtet werden muss, sondern mit dem Behälter gedreht wird.
Der Thermokomposter zersetzt die Biomasse durch Wärmeeinstrahlung schneller als ein normales Drahtgitter, in welches man die Biomasse einfüllt.
Er ist auch auf kleineren Räumen wie Balkonen aufstellbar.
Der Unterschied zum Rolli ist halt nur, dass man evtl. mal die Biomasse umschaufeln muss. Das an sich ist aber nicht schlimm und geht schnell. Das sind ein paar Handgriffe. Das ist eine Geschmackssache. Will man sich die Hände möglicherweise mal ein wenig dreckig machen? Ist es nicht so schlimm, wenn dadurch der Balkonboden mal ein wenig schmutzig wird?
Und natürlich nicht zuletzt eine Kostenfrage. Was will man für so etwas denn ausgeben und wie lange bin ich bereit zu warten, bis ich ein gutes Ergebnis habe.
Ein Wurmkomposter enthält Würmer. Da wird keinerlei Zersetzungsbeschleuniger "zugefüttert". Das machen dann die Würmer.
Würde ich allerdings für einen Balkon nicht empfehlen, da der vermutlich für lebende Tiere in einem Kunststoffbottich - nennen wir es despektierlich mal so - durch die Sonneneinstrahlung, etc zu warm wird. Da werden die Tiere dann sehr wahrscheinlich irgendwann austrocknen. Und wenn sie tot sind, zersetzen sie nix mehr.
So ein Ding ist gut in natürlicher Umgebung. Also auf der Erde mit ein wenig natürlicher Beschattung.
Ich - nur für mich betrachtet - würde so etwas auf einem Balkon nicht verwenden.
Nun zu deinen Fragen. Klar kann Kompost jederzeit angesetzt werden. Auch im Winter. Das ist kein reines Sommerprodukt. Kompost ist ja nur Biomasse, die sich zersetzt.
Wann einarbeiten: Wenn aus der Biomasse ein erdartiger Stoff geworden ist, würde ich den noch ein wenig der Luft und dem Licht aussetzen. Also nicht direkt vom Komposter in den Blumenkasten werfen. Da könnten noch zu viele zersetzende Bakterien am Werk sein, die möglicherweise dann aggressiv auf die Pflanzen wirken könnten. Ich halte das mal sehr vage. Weil - es kann, muss aber nicht.
Wenn ich den Kompost noch 1-2 Wochen dem Licht aussetze, dann sind dort kaum noch zersetzende Bakterien. So meine Idee.
Wie lange es nun tatsächlich dauert, bis aus so einem Komposter wirklich aus Rohmasse eine erdartige Substanz wird - insbesondere bei den Thermo- oder Rollkompostern; da fehlt mir das nötige ganz spezielle Fachwissen. Das kommt auf die Umgebungstemperatur, Licht, Wärme, Feuchtigkeit und nicht zuletzt das Material selbst an.
Und - wenn ich eine Schnellkompostierhilfe aus dem Baumarkt dazufüge (ich glaube, dass sind trockne Bakterienkulturen) - geht es logischerweise schneller.
LG,
Jo