Also:
• Zucht: Es wird bei Pflanzen oder auch Tieren geschaut, welches das stärkste, beste oder eben das ist, was ich haben möchte. So, jetzt weiß ich den Vater und die Mutter. Die nehme ich wieder und hab genau die Kopie der Eigenschaften. Das ist dann F1 (Genauere erklärung siehe zweibuchfinken) Das dauert bei einer Rose meist so 10 - 15 Jahre, beim Apfel sind es so 20 - 25 Jahre. Ob das was ich heute zusammenzüchte in 20 Jahren allerdings noch dem Geschmack entspricht, ist die Frage.
Macht die Natur im Prinzip nicht anders, setzt eben nur andere Schwerpunkte. Der Natur ist die Haltbarkeit von Tomaten im Supermarktregal vollkommen egal. Da soll die Tomate die entsprechenden Samenmengen und die Krankheitsresistenz haben.
Mittlerweile wird in allen Bereichen auf Krankheitsresistenzen geachtet, da der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln immer schwieriger und teilweise vollkommen unmöglich ist.
F1 bilden teilweise keine Samen, weil die eben weggezüchtet wurden.
Bilden F1-Hybriden Samen, kann alles mögliche rauskommen. So wie eben auch 2 blonde Menschen ein dunkelhaariges Kind bekommen können. Ist eben nicht mehr genau der Vater und die Mutter, sondern ein Vaterpollen, der irgendwo in der Umgebung gewachsen ist.
• Genveränderung:
In der DNA eines Lebewesens sind ja bekanntlich die Erbinformationen gespeichert. Wenn ich jetzt z. B. beim Mais ein Problem mit dem Maiszünsler habe (ein Vieh, dass den Mais aushöhlt und er somit abstirbt.) Versuche ich, in der DNA-Sequenz einen Stoff einzusetzen, der hier dagegen hält. Ist beim besagten Mais eben ein Bazillus (der Mais heißt BT-Mais) der nennt sich Bazillus thuringiensis. Das Mittel gibt es z. B. von Neudorff als Raupenmittel, ist aber glaub ich auch in dem Mittel gegen Schnaken im Teich drin.
Der Bazillus ist für den Menschen ungefähr so gefährlich wie keine Ahnung, Puderzucker vielleicht. Also überhaupt nicht. Sind auch keine Wartezeiten bei den Pflanzenschutzmitteln. Könnte theoretisch sogar im Ökolandbau zugelassen sein, weiß ich aber nicht genau.
Das Problem in der DNA ist aber, daß keiner weiß, wie die Wechselwirkungen sind. Ist wie in einem Getriebe beim Auto. Da kann ich auch nicht einfach irgendwelche Rädchen verändern ohne das ganze zu verändern.
Weiterhin gibt es hier noch die Geschäftspolitik der Züchter (Monsanto in diesem Falle).
Aber das ist ja nicht das Thema.
Also F1 ist nichts giftiges sondern genau definiert. Ist halt meist etwas teuerer, weil der Züchter ja auch von was leben muss. Moderne Pflanzen sind wie bereits genannt meist auf Schädlingsresistenzen gezüchtet. Das hat natürlich Vorteile. Die ganzen Billigsamen bei Anton und Co sind alles ältere Sorten, die Lizenzfrei vermehrt werden können und so keinen mehr interessieren. Ich persönlich richte mich viel nach dem Profigemüsebau. Einen Hektar mit Pflanzenschutz zu versorgen kostet schnell mal 200 Euros. Also überlegen die schon bei der Samenwahl, wie oft sie sich das leisten wollen und nehmen resistente Sorten.