Rosen zu "töten" ist ziemlich schwierig.
Selbst wenn Sie komplett unten abgeschnitten werden, treiben sie wieder aus - wichtig ist allerdings, dass ihr "Augen" stehen lässt - denn daraus treiben die Rosen wieder.
Ich hab in meinem Garten ca. 70 verschiedene Büsche (auch unterschiedliche Sorten bzw. historische Rosen) und bisher hat noch jede auch noch so radikale Schnitte überlebt.
Ganz im Gegenteil - meist schneiden die Leute viel zu wenig und wundern sich dann, dass die Rose von unten verkahlt.
Augen sind die kleine dunklen oder rötliche Punkte, die direkt auf dem Ast zu sehen sind. Normalerweise im Abstand von ca. 5 - 10 cm rund um den Ast. Wenn Ihr nicht sicher seid, einfach nach Rose und Auge gogglen und dann auf Bilder gehen - da sieht man das ganz gut.
Wenn die Rosen richtig gesetzt wurden, also tief genug in die Erde gibt es auch noch schlafende Augen - auch daraus können Äste treiben.
Lasst Eurer Rose ungefähr 3 - 5 Augen stehen, diese sollen allerdings nach außen gehen, nicht nach innen, da sonst der Ast nach innen wächst - außer, ihr wollt ihn so haben. Dann bitte ca. 1/2 cm - wenn ihr Euch nicht sicher seit - 1 cm über dem Auge SCHRÄG! abschneiden - nicht gerade, da sonst das Regenwasser nicht abfließen kann und die Stelle anfälliger ist.
Tja und dann bitte gut düngen - ich nehm ne Kombi aus günstigem Rosendünger vom Discounter und gut abgelagerten Kompost oder Mist. Rosen sind Starkzehrer, sie mögen schon einiges an Futter.
Wichtig ist allerdings auch, noch a bisserl zu warten - bitte erst schneiden, wenn die forsythien blühen - die gelben Sträucher, die meist um die Osterzeit herum aktiv sind - dann ist die richtige Rosenzeit.
Ja, es kann sein, dass Eurer Rosen bis dahin schon ausgetrieben haben - aber keine Angst, mit dem Schnitt oben aktiviert ihr nur die Augen unten, die noch schlafen - also passieren kann nichts, so lange ihr der Rose eben noch mind. 3 Augen pro Ast lasst.
Düngen könnt ihr allerdings jetzt schon, so aktiviert ihr den Boden und die Damen können sich zum Austrieb bereits bedienen. Dann düng ich nach der ersten Blüte nochmals nach und das wars dann für das Jahr - nicht mehr im Herbst düngen!.
Wenn man möchte, kann man im August / September etwas Patentkali leicht in den Boden einarbeiten - das Holz der Rose reift besser aus und übersteht auch härtere Winter ganz gut.
Kletterrosen schneidet man a bisserl anders - auch historische Rosen schneide ich anders - die o. g. Art nehme ich meist für die Austins - und hier lasse ich auch gerne mal an einem Ast 5 - 7 Augen stehen - dadurch bekommt der Rosenbusch einen schönen Habitus und blüht von unten bis oben.
Und immer mal im Sommer die Verzweigungen abschneiden - dann blüht die Rose auch nochmal nach und bildet den ganzen Sommer neue Blüten, weil sie keine Hagebutten ansetzen muss. Hier schneid ich dann gerne zu der Zeit, wo sie fast aufgeblüht sind und hol sie ins Haus - herrlich dieser Duft, wenn sie dann langsam aufblühen.
Übrigens will nicht jede Rose stark zurückgeschnitten werden - manche Kletterrosen nehmen Dir das massiv übel und kränkeln erst mal ein paar Jahre vor sich hin.
Es kommt jetzt auch noch auf den Boden an - der sollte aufgelockert werden im Frühjahr und eben - sofern es Euch möglich ist - Kompost bzw. abgelagerten Mist einarbeiten - tja, dann noch gießen im Sommer und ich bin sicher, Eure Schätze werden Euch den ganzen Sommer erfreuen!
Viel Spaß beim schneiden - und NUR MUT! Es kann durchaus sein, dass es 2 - 3 Jahre dauert, bis die Rosen wieder so hoch und dicht sind, aber dafür habt ihr bei regelmässigen Rückschnitt wirklich gesunde Pflanzen, die einen schönen und dichten Wuchs bilden.