Der Bratkartoffelfred
Bratkartoffeln, eigentlich ne einfache Geschichte, möchte man meinen. Aber warum bekommt man dann in so vielen Restaurants matschige, fade schmeckende, mit verbrannten Zwiebel und Speckstückchen durchsetzte Dinger auf dem Teller serviert wo es doch eigentlich so einfach ist, wirklich leckere Bratkartoffeln zuzubereiten? Klar, Bratkartoffeln brauchen Zeit. Innerhalb fünf Minuten wird es keinem gelingen wirklich schmackhafte auf den Teller zu bringen. Aber worauf genau kommt es an? Die Kartoffelsorte? Pell- oder doch vorgekochte Salzkartoffeln? Oder vielleicht eher rohe, in Scheiben geschnittene Kartoffeln dafür verwenden?Also her mit euren Rezepten, Tipps und Anregungen!
Klar, das ich mich nicht lumpen lasse, selbst meine Anleitung für perfekte Bratkartoffeln zu posten:
eine Mengenangabe erspare ich mir:
Ich nehme gern relativ kleine festkochende Kartoffeln. Diese schäle ich, lasse sie aber ganz, und koche sie in gut gesalzenem Wasser so, dass sie gar sind, aber noch einen festen Kern haben. Dann lasse ich sie auskühlen und schneide sie in ca 5 bis 8 mm dicke Scheiben.
Nun ist eine beschichtete, schön schwere Pfanne notwendig. Diese lasse ich heiss werden, gebe etwas Öl (Sonnenblumen oder Raps-Öl) hinein und füge sofort eine gute Prise Salz dazu. Davon bekommen die Kartoffeln beim In-die-Pfanne-geben gleich eine schöne Kruste. Dann kommen die Kartoffelscheiben hinein, nur soviel dass der Boden der Pfanne gut bedeckt ist. Auf keinen Fall sollte die Pfanne randvoll sein, denn dann werden die Kartoffeln, wie schon vorhin bemängelt, matschig. Wenn die Kartoffeln das Öl komplett aufgenommen haben, gegebenenfalls noch ein wenig
hinzufügen. Dadurch wird die Hitze gleichmässig an die Kartoffeln weitergegeben.
Ich lasse die Kartoffeln zwei, drei Minuten bei mittlerer Hitze brutzeln, bis sie auf der Unterseite eine schöne, leicht goldbraune Farbe bekommen, und salze die Kartoffeln nochmals leicht nach. Dann wird die Pfanne mehrmals geschwenkt, die Kartoffeln also gewendet und weitergebraten, bis sie beidseitig leicht goldbraun sind. Gegebenenfalls die Hitze etwas reduzieren, die Pfanne sollte keinesfalls stark rauchen.
Als nächstes füge ich fein geschnittene Zwiebel und Speckwürfel hinzu, und lasse das Ganze ein bis zwei Minuten weiterbraten bis Kartoffeln, Zwiebeln und Speck schön gebräunt sind. Dann kommt ein gutes Stück Butter in die Pfanne, und ich stelle die Herdplatte aus, damit die Butter nicht verbrennt. Erst jetzt würze ich die Kartoffeln mit frisch gemahlenem Pfeffer, ein wenig frischem, fein geschnittenem Majoran, (getrockneter geht auch, aber nicht zu viel sonst schmeckts muffig) und schlussendlich, kurz vor dem Servieren, etwas feingeschnittene, glatte Petersilie.
Klingt kinderleicht, scheint es aber angesichts der unappetilichen Resultate, die einem von so manchem selbsternannten Profi vorgesetzt wird, doch nicht eben so leicht zu sein.
Aber auch ich bin nicht unfehlbar, nicht vor sogenannter Betriebsblindheit gefeit, und freue mich deswegen auf eure "Rezepte" für wirklich gute Bratkartoffeln.