Ich achte im großen und ganzen darauf, regionale Produkte einzukaufen, weniger für mich, aber für den Betrieb in dem ich arbeite. Damit meine ich jetzt nicht zwingend Produkte aus der unmittelbaren Region, aber doch schon aus Deutschland und Nachbarländern.
Ich verzichte dankend auf Kartoffeln aus Ägypten und Zwiebeln aus Israel, selbst wenn da 100mal Bio drauf steht, so wie neulich in einem Prospekt entdeckt.
Auch Äpfel aus Neuseeland und Südafrika brauche ich nicht, selbst wenn die noch so glänzend und wie gemalt in der Gemüseabteilung locken.
Frisch bedeutet mich bei Obst und Gemüse vor allem, dass sie keine 1000e Kilometer von irgendwoher rangekarrt worden sind, und dafür Unmengen an Treibstoff (fliegen können die Dinger nämlich nicht von selbst) verbrannt werden.
Beim Fleisch ists schon schwieriger, da führt am Metzger oder Bauern des Vertrauens oft kein Weg vorbei, und der Griff ins Portmonaie ist da meist um einiges tiefer.
Bei aller Bewusstheit für frische Ernährung dürfen wir nicht vergessen, sich diese leisten zu können, ist Luxus.
Ich als Profi, der das Zeug gewinnbringend weiter verkauft, bzw privat als Ein-Mann-Haushälter, hätte leicht reden, und könnte sämtliche Vorzüge von frischen Produkten (nach meiner Definition) anpreisen, und alle jenige steinigen, die Discounterware kaufen (müssen) ohne auf Herkunft und Frische zu achten.
Doch fragt mal eine in der Großstadt lebende Familie mit drei Kindern, wo vielleicht nur einer der beiden Partner voll verdient, wieviel Geld im Monat für Ernährung bleibt.
Da führt oftmals der Weg nur zum Discounter. Schrecklich jedoch finde ich, dass diese nun selbst mit sogenannten Bio-Produkten werben, da die Gesetzeslage scheinbar nicht konsequent und genau ausgearbeitet ist, wenns drum geht, was sich alles "bio" nennen darf.
(siehe ägyptische Kartoffeln etc)
Den hier ansässigen Bauern muss dieses wie der blanke Hohn vorkommen.