Das große Verdrängnis
Der Morgen biegt ver-Sonnen um die Ecke,die Tauben sitzen mollig auf dem Dach.
Sie pflegen zärtlich in der heilen Welt zu gurren.
Der Mensch versteckt sich unter seiner Decke,
dann geht an den Schreibtisch und denkt nach,
vergisst jedoch gebührend laut zu murren.
Im Wesentlichen hat er gar nicht viel kapiert.
Er akzeptiert nicht wer das Land ihm gab:
es war der Tod der Ahnen, die dafür verdarben.
Daß er jetzt freundlich den Verstand verliert,
sich umschaut, nach dem teuren, kühlen Grab,
das ignoriert er gern, obwohl schon viele starben.
Er möchte lieber feige Spinnenfäden weben,
in denen er, verstrickt, verkümmern kann.
Unfug pflegt er engelsgleich für die Dämonen
und er verkennt den Wert von Geistesleben,
verleugnet sich auch selber dann und wann.
Das jedoch wird ihn nur leider nicht verschonen.
Denn jeder Morgen der uns blüht, ist aufgerufen,
die Welt zu ändern, eben Schritt für Schritt -
man schlägt die Augen auf und stellt sich blind,
denn vor uns liegen viele unbekannte Stufen.
Das Schicksal ist noch längst nicht mit uns quitt -
man verdrängt es, wie verloren wir schon sind!
©Sur_real