Duldsam und still
Vor mir geht ein Geist zum Baden –er hat Ekel an den Schuh’n
und er spricht mit ernsten Tönen.
Sie erzähl’n von jenem Schaden,
der ihn wach hält. Nicht zu ruh’n
sei, so sagt er, Teil vom Schönen.
Gespenstisch ist ihm sein Erscheinen,
unheimlich findet er dies Leben,
das er darstellt: das Befinden
einer Gunst, von der Idioten meinen,
sie müssten sich darin ergehen,
bis sie jämmerlich verschwinden.
Doch er hört sich denken, sprechen,
spürt wie man in Kreisen geht,
die sich in Mäandern wirren –
und er führt den Spaten, Rechen,
wie’s der Gärtner nur versteht,
um durch Phantasien zu schwirren.
Dieser Geist ist sich nicht gut,
weil er tun muss was ihn schmerzt
und er fürchtet sich vor Lügen!
Er bewegt sich in der Brut,
die den Seelen das verscherzt
worin sich Neugebor’ne wiegen.
Doch belastet und benommen
taumelt er durch die Gefühle,
die er deuten kann – nicht will!
Die Einsicht dafür zu bekommen,
in dem Wettlauf, in der Schwüle,
lässt ihn duldsam sein und still…
©Sur_real