Gedicht des Monats - Oktober 2020

Gedicht 1

Sie

sie ist,
wie sie ist,
ein ungeschliffener, roher Diamant mit ecken und kanten,
so nahm ich sie and die hand und entführte sie in mein land!

wir sind einander von und seele so nah und doch so fern,
aber wir haben uns trotzdem sehr gern!

wenn meine gedanken um sie kreisen,
begibt sich mein und meine seele auf reisen!

ich tauche dann in eine andere welt,
weil es mir dort gefällt!

ich finde dort ruhe und Kraft und schaffe mir so neue reserven,
woran ich mich kann erlaben,
um mit voller neuer kraft und esprit,
das anzupacken,
was anliegt und mich im Leben weiterbringt!

all das verdanke ich ihr,
sie zu kennen,
bedeutet mir viel!

sie ist der fels in meiner brandung und das schiff im hafen,
sie bereichert mein leben,
was kann es denn schöneres geben!

wenn ich mich schwach fühle,
baut sie mich wieder auf und nimmt dafür selbst ihre eigenen kräfte in kauf,
aber das tut sie gern,
sie dafür nicht umso mehr zu mögen,
liegt mir nicht fern!

so öffnet und schließt sich der kreis der liebe,
denn das,
was sie mir gibt,
ist besser,
als Hiebe!

10/10/2020

by frauensexorgie für @****iie

Oktoberdschungel

Regnerisch kalt, die Sonne ist rar,
Altweibersommer Geschichte.
Etwas ist anders in diesem Jahr:
Kontaktsperre? Danke, verzichte!

Schon immer haben wir Masken getragen,
schon oft uns auch distanziert.
Wer würd' schon sein wahres Gesicht tragen wagen?
Wer Verletzlichkeit zeigt, der verliert.

Doch in diesem Jahr sind nun die Masken real,
und wir machen lange Gesichter.
Die sieht man zwar nicht, deshalb ist das egal,
doch die Reihen werden schon lichter.

Im Sommer hatten wir darauf gehofft,
dass es besser wird, dass es vergeht.
Doch reingefallen, zu viele, zu oft,
und niemand, der es wirklich versteht.

Jetzt ist es Herbst, da rückt man zusammen,
da wünscht man sich Wärme und Nähe.
Nur dies Jahr muss jeder alleine entflammen.
Ach, wenn man das Ende schon sähe!

Ein jeder versucht, seinen Weg zu finden
durch den Dschungel, und keiner weiß, wie.
Viele dumme Ideen, die im Lärm verschwinden.
Wer weise spricht, den hört man nie.


(c) chainblush, 28.10.2020

Gedicht 3

Schweig Still

ich will nicht mehr
im Trüben
Fischen
ich will nicht mehr
nicht mein
nicht dein

als Single in
nun diesen
Tagen
will ich nicht
einfach
einsam sein

Das ist mein Los
in dieser
Zeit
ich hoffte
nun wird`s
wieder gut

das Jahr das
ist jetzt fast
beendet
doch fehlt mir
grad der
Lebensmut

Schweig still
mein
Monster
schweige still
weil ich
lebendig
leben
will

© 10/2020 Ruby