Gedicht des Monats - August 2021

Gedicht 1

Der alte Friedolin

Einen alten Mann namens Friedolin,
konnte man jeden morgen sehn.
Er lief hinunter an den Fluß,
als wäre es für ihn ein Muß.

Mit Angel und nem kleinen Netz,
hat er sich stets dort hin gesetzt.
Und gewartet auf nen Biß,
doch Petri ließ ihn oft im Stich.

Oft spricht er von dem einem Tag,
der Beste wie er gerne sagt.
Am Ufer saß er ganz allein,
und nickte ab und an mal ein.

Als plötzlich seine Pose weg,
das war für ihn ein riesen Schreck.
Schnell nahm er die Angel zur Hand,
als er schon halb im Wasser stand.

Der Fisch fing an ihn hinein zu ziehn,
denn schwach war der alte Friedolin.
Da kam herbei der Peter gerannt,
und packte zu mit starker Hand.

Das Wasser stand ihnen bis an die Knie,
doch gemeinsam zogen und kurbelten sie.
Endlich war müd und schwach der Fisch,
und Friedolin sah ihn auf seinem Tisch.

Ins Netz mit ihm und auf das Land,
wo die Freude sehr schnell verschwand.
Das Tier maß mehr als einen Meter,
laß ihn ziehn meinte da der Peter.

Friedolin schaute und sagte dann.
Er ist wie ich ein alter Mann.
Drum zurück ins kühle Naß mit ihm
er soll noch seine Bahnen ziehn.

Sein Leben ist mehr, als ein Essen wert,
ihn mitzunehmen das wäre verkehrt.
Ich will ihm lassen sein restliches Leben,
und ihn selbst zurück ins Wasser heben.

Langsam, langsam ließ Friedolin,
den Alten nun von dannen ziehn.
Die Sachen packte er schnell´e ein,
und ging mit Peter dann nach heim.
Von da an sah man Friedolin,
ohne Angel hin zum Flüsslein ziehn.
Wo er täglich nun die Fische grüßte,
und ihnen das Leben mit Brot versüßt.

...da schrieb jemand, der Ahnung vom Angeln hat...