Gedicht des Monats - März 2022

Gedicht 1

Alleine zusammen

Ganz allein und ganz verspielt,
Liegt sie da, träumt ungezielt,
streichelt sich voll zarter Lust,
Ganz weit weg vom täglichen Frust,
Sich genügend und genießend,
Ihre Gedanken reich und fließend.

Sie denkt an ihn, voll stillem Glück,
Mit einem Lächeln stets zurück,
Ein freches Grinsen wird daraus,
Malt sie sich die Zukunft aus,
Voll wohlig Schauder, leicht erregt,
Wachsen Fantasien, wohl gepflegt.

Was macht sie da? Ist das Schnurren?
Oder doch eher ein leises Knurren,
Als sich ihre Lider träge senken,
Ihre Gedanken frech die Finger lenken,
Bis die Träume sie so sehr reizen,
Das sich ihre Schenkel spreizen.

Sich zärtlich liebend, merkt sie nicht,
Wie schön sie ist, was für ein Gedicht,
So bezaubernd rein in ihrem Handeln,
Wie ihre Finger forschen, wandeln.
Könnte er sie mit sich spielen sehen,
Würde er darum sie zu lieben flehen.

Um der Bahn ihrer Finger nach zu streben,
Mit Lippen und Zunge ihr das zu geben,
Was sie sich selbst gerade schenkt,
Während er bereits voller Erregung daran denkt,
Wohin ihr Weg sie letztlich führt,
Was seinen Hunger auf sie lustvoll schürt.

Doch noch bestimmt sie ganz allein,
Was ihr gefällt und was muss nicht sein,
Manchmal mehr als er mag ahnen,
Flüstert auch Mal seinen Namen,
Vielleicht stöhnt sie ihn sogar,
Wer weiß schon, War es erträumt oder wahr

© Wortspiele

Der Käfig

Tief hinter dunklen Mauern
steht er aus kaltem Eisen
Darin wird jener kauern
den andere schuldig heißen

Nackt der Welt zur Schau gestellt
gebeugt sühnt er sein Tun
Welche Beschämung ihn nun quält
als alle Augen auf ihm ruhn

Er zollt Tribut für wildes Treiben
so raunt es durch die Menge
Sich dem Bösen zu verschreiben
straft des Käfigs große Enge

Die Seele harrt zu Unrecht dort
hinter schweren Eisenstangen
So war es doch der Willkür Wort
das sie darin gefangen

Das leise Schreien hinter Mauern
unhörbar für des Pöbels Ohren
Im Käfig bleibt die Seele kauern
geht ohne Liebe schier verloren

©Mandy Lukas