Sag mir
Sag mir, wann hast du zuletztden schwarzen Samt der dunklen Nacht
ins Himmelblau sich wandeln sehn?
Hast Dich in kühlen Sand gesetzt,
gewartet, bis die Welt erwacht,
bereit, das Leben anzugehn?
Sag mir, weisst du noch den Tag
als LAUT, aus trübem, mattem Glanz
Musik ertönte und Dir war
als ob sich alle Müh' und Plag'
verwandelte in leichten Tanz -
und Wund-sein wurde Wunder-bar?
Sag mir, kennst Du noch die Stund'
als Lärm und Wirrnis Dich begrub?
Ein Kinderlachen hell und rein
Dir in den fest verschloss'nen Mund
ein Lied gebar? Und Zug um Zug
Dein Herz befreite aus dem Stein?
Du weisst es nicht? Komm, setz Dich her!
Schliess Deine Augen, werde still!
Und spür', wie sich die Seele hebt.
Nur keine Angst, es ist nicht schwer
Sag dir nur einfach "Ja ich will!"
Dann hast du heute schon gelebt