An Deinem Grab
Ich steh' an Deinem Grabfür anonyme, arme Leute.
Du schenkst so viel - bis heute
was Leben Dir großzügig gab
und Dir nichts mehr wert war.
Warst reicher, als ein Buch erzählen könnte.
Voller Talente, die das Leben Dir gönnte.
Dein Blick darauf war starr
nicht erst im letzten Jahr,
bevor Dein Freiheitstodestrieb Dich trennte
und mit sanfter Vehemenz Dich sprengte
aus Gesundheit, Liebe, Leben, Lachen.
Ich steh' hier und sinnier':
Dieses Grab passt nicht zu Dir.
Aus dem Feuer gezerrt,
in eine Urne gesperrt
statt in Wind und Wald gestreut
oder frei auf's Meer!
DAS hätte für Dich Flair
und hätte Dich gefreut.
Deine liebsten Blumen
pflückt' ich aus Deinem Garten,
von verschied'nen Arten,
leg sie auf die Krumen.
Dir zu Ehren und zu Füßen.
Meine Liebe lässt Dich grüßen...
Kann nie mehr Deine Hände kneten,
kann nur noch für Dich beten,
nichts mehr für Dich machen.
Nie mehr wechseln einen Scherz.
Ach, allerliebstes Herz,
was machst Du nur für Sachen?