Was unterscheidet Zigarren- und Zigarettenrauchen?
Ich habe das Zigarrenrauchen erst recht spät entdeckt. Im Gegensatz zum meist schnellen und häufigen Rauchen einer Zigarette, vielleicht sogar in Eile, bedarf es für mich für eine Zigarre Zeit und Entspannung.
Mir gefällt der bewusste, langsame Genuss. Ich zünde mir keine Zigarre an, wenn ich keine Ruhe dafür habe, im Zweifel verzichte ich lieber.
Wenn ich mich dann aber für eine Zigarre entscheide, dann ganz bewusst.
Zur Zigarre bevorzuge ich meist einen guten Rum. ...ab und an auch mal einen Gin und, was noch wichtiger ist, entweder die Ruhe, ganz allein zu sein, oder gern auch die Gesellschaft, mir angenehmer Menschen, die meine Art, zu genießen teilen.
Der Genuss beginnt schon damit, die Zigarre entweder aus dem Humidor zu nehmen, oder meinen kleinen Reise-Humidor zu öffnen. Bereits jetzt entfalten sich die ersten Aromen, dann schneide ich sie an und schon wenn die erste Flamme die Zigarre berührt entwickelt sich ein individueller Duft.
Im Laufe der nächsten knappen Stunde wandelt sich das Aroma mehrfach und ich genieße bewusst die Langsamkeit und die Intensität, die sich so wohltuend vom häufigen und oft oberflächlichen Stress abhebt.
Ich kann die Zigarre auch mal für eine kurze Zeit liegen lassen, sie nur ansehen oder meine Gedanken schweifen lassen. Dann entscheide ich, wenn es Zeit für einen neuen Zug ist und auch, wie tief dieser sein soll und ob ich anschließend gleich noch einen weiteren nehme, oder ob die Zigarre noch etwas warten darf, bis ich mich ihr wieder zuwende.
Ich denke, mehr muss ich nicht zu Parallelen zu erotischen Aktivitäten, wie sie mir gefallen sagen.