statt Haarspaltereien..
mal was von einem, der sich wirklich mit den Gegenpolen auskannte: C.G. Jung:
"Wir tragen einen gegengeschlechtlichen Anteil in uns, und das sogar in beiderlei Formen der Emotionen: als sonnige, lichte Seite des anderen Geschlechts und als deren Schatten. Wir sind als Männer weiblich, leben unseren „weiblichen Schatten“ aus, wenn wir launisch, rechthaberisch, unsicher, unkonzentriert sind. Die sonnige Seite des Weiblichen ist die fröhliche, ausgelassene in Kunst und Musik, im Tanzen, im Spiel, in der Freude und im Lachen, im Natur- und Sinnen-, in jedem Lebensgenuss. C.G. Jung nannte diese gegensätzlichen, gegengeschlechtlichen Komponenten der Seele beim Mann Anima und bei der Frau Animus.1 Die ausführliche Beschreibung dieser beiden Komponenten von männlicher und weiblicher Seele geht hier zu weit, deren Kenntnis ist aber unerlässlich für den Aufbau des Verständnisses und des neuen Selbst-Bewusstseins! Deshalb nur kurz zu Anima und Animus mit Worten von Jung: „Wir gehen ja naiverweise von der Annahme aus, dass wir in unserem Haus allein Meister seien. Unser Begreifen [Denken] muss sich erst an den Gedanken gewöhnen, dass wir auch in unserem intimsten Seelenleben in einer Art von Haus wohnen, das zumindest Türen und Fenster zur Welt hat, deren Gegenstände und Inhalte zwar auf uns wirken, aber nicht zu uns gehören ...
Man kann Frauen nicht ein inferiores (minderes) Bewusstsein zusprechen; es ist bloß anders als das männliche Bewusstsein. Aber wie der Frau öfters Dinge klar bewusst sind, so gibt es naturgemäß Erfahrungsgebiete beim Mann, die für die Frau noch im Schatten der Nichtunterscheidung liegen, hauptsächlich Dinge, für die sie sich nicht interessiert. Persönliche Beziehungen sind ihr in der Regel wichtiger ... deren unendliche Nuancierung dem Mann in der Regel entgeht, ... Was also den Unterschied zwischen Mann und Frau in dieser Beziehung ausmacht, also den Animus gegenüber der Anima charakterisiert, so kann ich nur sagen:
wie die Anima [beim Mann] die LAUNEN, [hier gilt es für uns hinzuschauen! Anm. d. Verf.], so bringt der Animus MEINUNGEN hervor, und wie die Launen des Mannes aus dunklen Hintergründen hervortreten, so beruhen die Meinungen der Frau auf ebenso unbewussten, apriorischen Voraussetzungen.“
Ein Kampf gegen Meinungen ist aussichtslos und nicht zu gewinnen, wie eben der Kampf gegen Feministinnen, Amazonen oder Medusa, die ja eben die furchtbarsten Seiten des Mannes darstellte."