es ist doch bezeichnend für die diskussionen hier ...
... da lassen die "gentlemen" jede menge teure namen fallen, äußern sich bescheiden über ihre umfänglichen sammlungen - was aber tatsächlich eine uhr ausmacht, bleibt unerwähnt - ich gehe mal stark davon aus, dass das an blanker ahnungslosigkeit liegt. uhrwerk - manufaktur oder standard? auflage - limitierung oder massenware? komplikationen - uhrmacherkunst oder blechstanze? finissierung - kunst oder klumpen? und und und
und dann dieses ganze traditionsgequatsche - zum frack nur taschenuhr, zum abendanzug keine sportliche uhr? was soll der unsinn? wer so an dummen traditionen hängt, wäre gut beraten, sich mal kurz mit der tradition des gentleman vertraut zu machen:
ungebildet - wissen brauchte man nicht, man war ja reich und arbeit war was für den pöbel. angeber - der anzug, die schuhe, die kutsche, die jagdwaffe, die uhr, handgefertigt vom angesagten handwerker/hersteller, so teuer wie möglich, man hatte geld und man protzte damit. charmebolzen - frauen waren schmuckstücke, die man zuhause aufbewahrte, zum türenaufhalten gab es dienstboten, für unterhaltungen den herrenclub und für den sex teure prostituierte. ausbeuter - die ländereien wurden von leuten bearbeitet, die wie leibeigene behandelt wurden und not litten. an dienstboten gab es es ein überreiches reservoir, wer nicht spurte flog von einem tag auf den anderen. diese liste an unangenehmen eigenschaften des "gentleman" ließe sich ziemlich unendlich fortsetzen.
was hier als vorstellung vom "gentleman" in den köpfen herumschwirrt, ist einfach ein moderner netter höflicher kerl und auf gar keinen fall der edelmann englischer tradition.