Konstruktiver Neid, also der Wunsch ebenbürtige materielle und nicht-materielle Dinge zu haben, entspringt doch oft der Annahme diese Dinge seien erstrebenswert und für jedermann "zu haben". Ich arbeite viel und gerne und habe dadurch wenig Zeit für Freunde, was ich an sich gerne ändern würde. Jedoch ist die Vereinbarkeit der Wünsche nicht immer einfach.
Das mündet darin, dass viele meiner Bekannten mich für meine Arbeit und Resultate daraus "beneiden". Ich versuche ihnen dann klar zu machen, dass mein "Erfolg" in diesem Bereich untrennbar mit Verzicht in anderen Bereichen verknüpft ist. Neid ist also, meiner Meinung nach, oft auf ein bestimmtes materielles oder nicht-materielles Gut gerichtet wofür andere Dinge ausgeblendet werden. In der Gesamtbetrachtung gibt es dann für so ziemlich jeden Menschen Dinge auf die andere neidisch sein könnten, je nach momentanem Fokus.
Das mündet oft darin, dass ich Freunde frage, ob sie denn wirklich liebgewonnene Dinge aufgeben würden, um das auf was sie bei mir neidisch sind, den beruflichen Erfolg, zu erreichen. In der Regel nicht womit das Neidgefühl "korrigiert" ist.
Destruktivem Neid hingegen, also nicht etwas zu erstreben sondern es dem anderen wegnehmen zu wollen, begegne ich mit Ignoranz. Wobei es evtl. auch da hilfreich sein könnte, das scheinbar Erstrebenswerte ins rechte Licht zu rücken.