„Im Gegenteil. Das absurde soll ins Reale. Authentizität ist das Stichwort
Ich bin überall authentisch. Hier, in der Realität, per Mail mit Kunden (auch da eine digitale Welt).
Aber es ist nicht schlimm. Ich sehe hier durchaus Vorzüge. Klar, auch ich ärgere mich.
Am Freitag saß ich mit weiblicher Begleitung in Frankfurt in einer tollen Bar. Und fragte mich, das System Joy hinterfragend, wie es wohl würde, wenn ich dort jemanden ansprechen würde? Hier ist es schon bequem.
Ich schaue mir Fotos an, real den Menschen mit Mimik. Punkt für Realität.
Hier lese ich ein wenig, dort unterhalte ich mich. Gleichstand.
Hier gleiche ich Interessen, ja sexuell, ab und entscheide dann. Weiterklicken oder nicht. So direkt klappt das real nie und nimmer. Bestenfalls angedeutet. Ich sehe mich schon am Tresen lehnen. Fragend „na, greifst Du auch ordentlich zu?“, „verwöhnst du mich gerne?“ und während ich so frage...
Das ist der entscheidende Vorteil. Und ganz ehrlich: die Male, die ich mich in freier Wildbahn auf einen Mann eingelassen habe, der nett und charmant war, aber der Sex dann irgendwie doch nicht so, wie ich es gerne gehabt hätte, ja die haben überwogen.
Ich möchte in etwa Deckungsgleichheit. Wenig Frust für beide.
Hier kann ich wenig verletzend weiterklicken. Soll ich in der Bar von Typ zu Typ? Oder doch wieder die große Probe? Nein. Und wenn wir das übereinander gelegt haben, dann treffen wir uns. Auf einen Wein und schauen, ob der digitale Funke hält.
Und das tut er oft, da eben zuvor schon etwas stattgefunden hat.