Ich habe nicht alle voran gegangenen Beträge im Detail gelesen, aber im Überblick angeschaut und einen Eindruck gewonnen. Ich möchte die Diskussion um den „Versuch einer zeitgemäßen Definition des Gentlemans“ aus meiner persönlichen Erfahrung bereichern.
Ein Gentleman ist ein Mann, der in sich ruht, weil er (subjektiv und objektiv) bewiesen hat, dass er „etwas“ besonders gut kann, und dem Hybris und Arroganz als Folge-/Begleiterscheinung fremd sind. Diese Defintion vermeidet bewusst die m.E. nicht zulässige Gleichung Gentleman = vermögend.
Ein wahrer Gentleman redet also nicht über das Geld, weil es in seinem Streben nach einem erfüllten Leben jenseits von Notwendigkeiten keine Rolle spielt und schon gar nicht das ist, über das er seine Persönlichkeit definiert und seinen Erfolg misst.
Ich habe diese Gentleman-Definition mal angefangen selbstkritisch mit mir und mit Menschen jeglicher Couleur aus meinem privaten und beruflichen Umfeld zu verproben und ich finde sie funktioniert ganz gut. Insbesondere ist die Antwort auf die Frage „Was macht der Gentleman mit seinem Geld in der Krise?“ entlarvend: Der Gentleman tut das, was alle anderen Menschen auch tun: Er managed die Krise, indem er das tut, was er am besten immer schon getan hat - maßvoll und vorausschauend passend zu seinen Lebensumständen wirtschaften.
Bin gespannt auf eure Meinungen und Feedbacks.