Nachdem ich aus einer ganz klassischen Ehe komme und mich nie um diese Themen gekümmert habe, stand ich nach der Trennung vor ziemlich großen Herausforderungen. Ich habe mich einigermaßen frei gestrampelt und mich in den letzten zwei Jahren intensiv mit Geld beschäftigt. Meine Scheu, darüber zu sprechen, habe ich abgelegt.
Drei Monate Geld liegen auf einem Konto. Schnell verfügbar.
Weiteres Geld liegt in mehreren ETFs, die ich monatlich, langfristig bespare. Die private Alternative zu teuren Rentenversicherungen.
Als Frau mit Kindern lohnt sich für mich das Basisprodukt der Riester. Ich lege die Mindestsumme rein und nehme die Zulagen mit.
Ein wenig Spielgeld, das mir nicht weh tut, wenn es wegfällt, steckt in zwei P2P-Portalen mit wirklich gutem Zins.
Das Geld für die ETFs und P2P geht gleich am Anfang des Monats weg.
Nachdem die Kurse für Aktien gefallen sind, habe ich vorsichtig Aktien gekauft und bin gespannt, wie das ausgeht. Ganz so blöd habe ich mich bis jetzt nicht angestellt und das beruhigt mich sehr. Erstaunt bin ich immer wieder, dass es tatsächlich keine Raketenwissenschaft ist und ärgere mich ein wenig, dass ich es nicht schon viel früher angegangen bin. Ich habe überall Notbremsen eingestellt und schaue nun entspannt beim Wachsen zu.
Am Monatsende wird das übrige Geld verteilt in diese Töpfe.
Eine ähnliche, abgespeckte Variante habe ich für jedes meiner Kinder.
Und ich geniere mich nicht mehr, darüber zu sprechen, sondern frage ganz offen. Da Männer sich meist viel früher mit diesen Themen beschäftigen, sind sie uns Frauen da um einiges voraus. Und die Männer, denen ich in dieser Hinsicht etwas zutraue, die frage ich ganz offen. Leider habe ich im direkten Umfeld keine Frauen, die sich intensiv mit Geld beschäftigen.
Natürlich frage ich niemanden, wie viel Geld er hat. Aber solche Punkte wie der oben genannte mit den 12 Monaten Geld für schlechte Zeiten, finde ich spannend.
Bevor ich Aktien gekauft habe, habe ich mehrere Männer / Freunde gefragt, welche Aktie sie zuletzt gekauft haben und warum.
Ich war sehr überrascht, wie die Antworten ausgefallen sind und habe viel gelernt über die Denkweise zu diesem Thema. Und ich glaube, dass auch einige der Männer über meine Fragen überrascht waren. Nicht negativ.
Habe ich anfangs noch ganz vorsichtig begonnen mit „darf ich dir eine private / indiskrete Frage stellen?“ und dann gleich einen leicht panischen Blick geerntet habe mit gleichzeitiger Entspannung bei meiner dann doch harmlosen Frage, mache ich es jetzt direkter.
Und alle Frauen, die jetzt lesen und etwas Nachholbedarf haben, kann ich offen sagen, woher ich mein Wissen habe:
Madam Moneypenny - die beschäftigt sich mit Finanzen für Frauen und deren besondere Situationen (pay gap, Rentenlücke, Teilzeit usw) und vermittelt dieses Wissen auf ihrem Blog oder Büchern auf sehr verständliche Weise.
Individuelle Themen lese ich hier nach: Finanzwesir oder Finanzrocker. Ebenfalls tolle Blogs, Podcasts und auch Videos auf YouTube.
So. Jetzt bin ich kein Mann, aber hoffe, es ist so trotzdem ok und hoffe auch, die ein oder andere etwas anzustubsen.
Und zum Schluss ganz offen: welche Aktie hast du zuletzt gekauft und warum? Ich bin gespannt!