„Elitär sein ist nicht schlimm. Denn genau das war die Intention dieser Gruppe, wenn man sich die Mühe macht, die Beschreibung durchzulesen.
Und die immer wieder vorkommende Fehlassoziation Gentleman = BDSM ist schlicht eine solche. Nur weil Tante Gerti es toll findet, wenn sich Onkel Günther den Schlips umbindet bevor er sie verdrischt, macht ihn das nicht zum Gentleman. Es geht hier um eine Lebenseinstellung, die sich an vielen Werten orientiert, und "edle Dominanz" durchaus zulässt, aber nicht zur Voraussetzung macht.
Wenn ich in den Gruppen nach "vorführen" oder "präsentieren" suche, finde ich über 20 Einträge mit eindeutigen Ausrichtungen. Allerdings hat davon keine einzige mehr als 100 Mitglieder.
Der Gentlemen's Club hat über 5000 - und ich vermute alleine darin die wahre Intention: VIELE geile Wifesharer und Frauchenverleiher zu finden.
Doch was mir die Mitgliederzahlen der eindeutigen Gruppen und die Reaktionen hier zeigen: So viele davon gibt es offenbar gar nicht, sich stilvoll und mit Weitsicht etablieren können sie nicht, und sich den Realitäten stellen wollen sie nicht.
Nach all der Agitationsprosa im Sinne von "Schaut doch weg wenn es euch nicht gefällt" (was recht deutlich unangenehme Assoziationen weckt) drehe ich den Spieß nun mal um: Lasst es doch einfach sein, wenn es hier nicht ankommt.
Oh, und immer wieder:
Einzahl: Gentleman
Mehrzahl: Gentlemen
Anhänger der Political Correctness, des Fortschrittsglaubens und des Liberalismus können niemals elitär sein, denn eine Elite setzt eine Absetzung und Überordnung, eben ein elitäres Bewusstsein voraus. Die vedischen Brahmanen und die kelt. Druiden bildeten eine spirituelle und soziokulturelle Elite, Platons fiktive Wächter repräsentieren eine Staatselite ebenso wie die realgeschichtlichen Spartiaten und preußischen Kadetten oder auch Junker, De Sades Libertins bilden eine fiktive Elite von Antihelden genauso wie die Herren von Roissy. Was ich hier erkenne, ist lediglich die Empörung von Personen, die Geschlecht über die physiologische Ebene hinaus gar nicht mehr definieren können und lediglich dem Zeitgeist, den Massenmedien und den Herrschenden das Wort reden. Elite hebt sich stets von der Majorität ab, wendet sich gegen die Masse und den Zeitgeist, bewegt sich abseits der ausgetretenen Trampelpfade. Ich sehe keine Elite, nicht einmal Personen mit einem Potential zur Bildung einer solchen. Wie müsste nun (nicht zuletzt in sex. Kontext) eine Elite von Männern beschaffen sein? Diese Männer müssten sich an "atavistischen" aristokratischen Normen orientieren, permanent physisch und geistig an sich arbeiten und selbst einen Willen zur Herrschaft besitzen, wie es auch Nietzsche skizzierte und einige andere bedeutende Kulturdenker.
Textanalyse ermöglicht Persönlichkeitsstudien.
Was man hier geboten erhält, ist nichts als großspuriges Gewäsch selbstgefälliger Opportunisten und Softies oder zu dt. Weicheier.
Als Pädagogin vermag ich das durchaus realistisch wahrzunehmen. Wer von uns interessiert sich schon für solche "Männchen"?!
Die Straßen sind überfüllt mit solchen "elitären Gentlemen", bei denen vlt. der Anzug das einzig Interessante darstellt. Mehr Schein als sein!