Lieber
jo61
ist es nicht schade, wie Werte, Ansichten und Gepflogenheiten mit der Zeit verwässert werden? Die GM-Definition bei wiki ist schon recht treffend, da der Ursprung und die Beschreibung klar definiert ist - und bleibt.
Auf Plattformen wie der unseren kommt dann das Sexuelle hinzu, wonach der Gentleman vllt sogar in die Ecke der vor Testosteron und Stärke (in welcher Form auch immer) nur so strotzenden Herrschaften gestellt wird. Sicher gibt es viele Menschen, vor allem Frauen, die das automatisch miteinander verknüpfen, es quasi unabdingbar miteinander assoziieren.
Und dennoch ist es grundlegend falsch. Der perfekte (das bleibt tatsächlich etwas schwammig) Gentleman kann auch ein homosexueller Mann sein, der seinen 'Mann' vllt sogar heiratet und sich in dieser Partnerschaft dem submissiven Part verschrieben fühlt.
In der Fragestellung ging es allein um
dominant oder devot bei einem Gentleman.
Was dann die Herabwürdigungen betrifft, könnten jetzt eine handvoll Damen zitiert werden, deren (schlechte) Erfahrungen genau die sind. Ganz oft zeichnet sich so ein selbsternannter G. übrigens dadurch
schlecht aus, dass es ihm beispielsweise an Souveränität mangelt, ein recht undifferenziertes, gar herabwürdigendes Bild von Frau hat, die ihm vllt einen Korb gab und er es wagte, auch noch nachzuhaken, wenn nicht sogar nachzukarten. Und anderes hat man dann auch selbst schon "erlebt". Solche Buben dürfen dann zurecht herabqualifiziert werden!
Das heißt aber noch lange nicht, dass die Mehrzahl der Gentlemen-Gruppenmitglieder keine Gents sind oder sein können.
Ich schätze es immer sehr, wenn das große Ganze im Blick behalten wird. Sicher macht man selbst auch mal Fehler, die dann nur menschlich sind. Der Gentleman ist dann in der Lage, sie zu erkennen und sich wie anderen einzugestehen, weil er beispielsweise Charakter, ein Mindestmaß an Geist und Bildung, Gelassenheit und Anstand in sich trägt. Mit seiner sexuellen Ausrichtung hat das nämlich absolut nichts zu tun.