„„ist es dann genau genommen keine Verführung, weil der manipulative Ansatz fehlt und beispielsweise auch keine Zwangslage und kein Abhängigkeitsverhältnis ausgenutzt wird.
Ich staune über diese, für mich unsinnige, Verknüpfung.
Ich habe Verführung in diesem Sinne noch nie mit Manipulation gleich gesetzt
Meiner Meinung nach sind es zwei völlig unterschiedliche Paar Schuhe.
Verführung in unserem Sinne ist doch eher die lustvolle und emphatische Annäherung an eine andere Person, diese zunächst auf sich aufmerksam zu machen und weiter mit eigenen Vorzügen zu punkten, um Ihre Aufmerksamkeit und Interesse zu wecken, Ihre Sympathie und Nähe zu erlangen und letztlich auch ihr Wollen auszulösen.........
Ob es einen ONS oder eine Beziehung auslöst ist dabei unerheblich, Verführung erzwingt nichts, sondern erarbeitet das "in seine Hände Fallen lassen" , bzw. das Wollen des Gegenübers in seiner subjektiven Freiheit.
Subjektive Freiheit deswegen, da die eigene Urteils- und Entscheidungsfähigkeiten immer auch sehr vom Kontext der persönlichen Fähigkeiten beider abhängig ist, wie Souveränität, Dominanz/Submisivität, Wünsche und Bedürfnisse, Reife, Empfindlichkeiten, etc..
Das dies letztendlich auch im Sinne und mit dem Einverständnis des anderen erfolgte.
Aber es ist noch lange keine Manipulation (im negativen Sinne), aufgrund des voran gesagten den anderen für sich und seine Absichten zu gewinnen!
Erst nachfolgend kann der Begriff Manipulation im negativen Sinne Bedeutung erlangen.
Diese Einschränkung mache ich, da jedes, auch nicht zielgerichtetes Beeinflussen des Anderen durch eigene Interaktion als Manipulation verstanden werden kann. Da wie vor beschrieben sich die Menschen immer in ihren Kontexten begegnen, ist auch immer Beeinflussung gegeben.
Auch Führungsverhalten könnte so unter dem Begriff Manipulation diskreditiert werden.
Deshalb müssen für Manipulation im negativen Sinne folgende Eigenschaften gegeben sein, nämlich
den anderen zu einem Handeln wider dessen Willen zu veranlassen, sowie den anderen über seine wahren Absichten zu täuschen oder diese zu verheimlichen.
Verführung täuscht aber nicht über die wahren Absichten hinweg, diese sind mehr oder wenig offensichtlich und für die allermeisten Personen erkennbar.
Auch Führung ist nicht manipulativ, wenn sie ihre Absichten/Ziele offen kommuniziert und der Adressat sich darauf bei freier Entscheidung einlassen kann oder auch nicht.
Erst wenn die andere Personen für sich gewonnen ist, eine emotionale Verbindung mit mehr oder weniger (manigfaltiger) Abhängigkeit entstanden ist, entsteht Möglichkeit den anderen im eigenen, egoistischen Interesse zu manipulieren.
Hier liegt es nun an der Lebenseinstellung und Aufrichtigkeit eines Jeden, ob er zum Wohle des anderen und einer Win:Win Situation, oder nur zu seinem eigenen Wohle und einer Win:Lost Situation zuungunsten der anderen Person handeln möchte.
Letztendlich muss jeder selbst für sich verantwortlich und situationsbedingt entscheiden und handeln, bestenfalls mit guten (ethischen) Werten und Einstellungen, mit Empathie und günstigem Sozialverhalten; ob seine Ziele auch im Sinne des anderen sind, oder letztendlich nur seinen eigenen, egoistischen Interessen folgen.
Gut gesprochen. Ich bin beeindruckt.