Empathie des dominanten Parts
Hallo Michael,
Du stellst in der Threat-Überschrift die Frage
Darf/muss der Dom empathisch (= einfühlsam) sein?
Dann schilderst Du folgende Beobachtung :
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es verschiedene Subs gibt (in Hinsicht auf die innerpsychische Landschaft), die (a) einen emotionalen Beziehungsaufbau sowie die entsprechende Begleitung in einer Session brauchen; und (b) diejenigen, die das NICHT wollen/brauchen.
Ich frage mich beim lesen, was hat die Überschrift (die ich mit einem klaren "Ja" beantworte) mit der Schilderung, dass (was wohl jeder, der seit längerem BDSM lebt, erlebt hat) es zwei verschiedene Sichtweisen bei submissiven Menschen gibt, nämlich den Wunsch emotionale Nähe oder die Ablehnung von Nähe. Die einen brauchen emotionale Nähe, um sich fallen lassen zu können. Die anderen wollen bewusst Distanz. Aber was hat das mit der Frage, ob der dominante Mensch emphatisch sein solle, zu tun? Bei beiden Sichtweisen der submissiven Menschen ist es meiner Meinung nach von Vorteil, wenn der dominante Part emphatisch ist. Im Falle der Suche nach Nähe der submissiven Person kann er darauf eingehen, Nähe, Emotion bieten (vorausgesetzt, er will das auch, sonst ist das Ende vorprogrammiert), im Falle des Distanzwunsches kann er Distanz halten. Ohne empathische Fähigkeiten wäre in beiden Fällen wohl keine adäquate Aktion/Reaktion möglich.
Den Absatz
Ich denke, es liegt an der Persönlichkeitsstruktur des Doms. Aber wer differenziert schon bewusst?
verstehe ich allerdings gar nicht...
Nun meine Begründung, warum ich bei einem dominanten Menschen Empathie als wichtig sehe:
Meines Erachtens kann ich als dominanter Mensch eine submissive Person nur dann passend führen, fordern und fördern, wenn ich ihr Wesen, ihre Stimmungen und ihr Empfinden "lesen" kann. Und Empathie ist laut Wikipedia die "Fähigkeit und Bereitschaft, Gedanken, Emotionen, Motive und Persönlichkeitsmerkmale anderer Personen zu erkennen". Und dem gibt es aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen...
Konrad