Ring oder nicht Ring?
Werte Herren, liebe Os! In Anlehnung auf die im Thread Geschichte der O: Wann ist eine O keine O mehr behandelte Frage möchte ich gerne eine weitere Gedankenanregung geben und würde mich über eine lebhafte Diskussion freuen.
Der Fall:
Vor etlichen Jahren erklären mir ein Herr und seine Dienerin, sie sei eine "echte O, und zwar durch und durch" und man orientiere sich in ihrer Beziehung an dem Roman.
Er stellt sie mir freundlicherweise zur Verfügung, ich darf mich ihrer bedienen – und stelle dann verblüfft fest, daß sie nicht beringt ist, also keinen Ring in einer ihrer Schamlippen trägt!
Die Antwort auf meine entsprechende Nachfrage macht mich sprachlos: Nein, das fände man nicht schön und man müsse ja auch "nicht alles nachmachen", was in der Geschichte der O geschrieben steht.
Mein persönlicher Eindruck:
Ich war irritiert und denke, daß ich keine "echte" O im Sinne von Desclos' Roman vor mir hatte. Daher bezweifelte ich auch, daß die beiden sich voll und ganz an der Vorlage orientieren - bestenfalls lassen sie einzelne Elemente einfließen...
Überlegungen:
Wenn die Dame also gar nicht beringt ist, ist sie dann im Sinne unserer Literaturvorlage wirklich eine O? Noch dazu angeblich "durch und durch"???
Ist der Ring in ihren Schamlippen nur eine kleine belanglose Nebenerzählung in unserem berühmten Werk, unbedeutendes Beiwerk, ein unwichtiges Requisit, das man nicht unbedingt im realen Leben übernehmen ("nachmachen") muß?
Oder gehört der Ring, ggf. nur für die "Hardliner" unter uns, zwingend mit dazu?
Meine Frage an die verehrten Herrn und die werten Os:
Selbstverständlich ist es u.a. Berufung, freier Wille und die Lust, gemäß der berühmten Literaturvorlage zu dienen, die eine O zur O machen. Und diese Intentionen hängen natürlich nicht von einem kleinen Stückchen Metall ab.
Gleichwohl aber sehe ich darin eine gewisse Detailtreue, Vollkommenheit und eine unbedingte Liebe zur Vorlage. Aber das ist nur meine ureigene Meinung.
Wie seht Ihr das? Was ist Eure Einstellung?
Legt Ihr Wert auf den Ring in ihrem Schoß?
Wie ich bereits in meiner Vorstellung erwähnte, habe ich meine Liebste persönlich professionell beringt (Segmentring, 18 mm x 2 mm). Sie trägt zudem dauerhaft eine kleine Edelstahlplakette in ihrem Ring, der sie als Besitz Ihres Herrn ausweist.
Hier geht es mir jedoch ausschließlich um die Frage des Ringes; eine solche Plakette ist tatsächlich als individuelles Beiwerk zu sehen.
Herzlichst, Sir Henry