Liebe Rubi,
mir ist noch nicht so ganz verständlich, warum du als Sklavin in einem ausgewiesenen "O"-Thema solch harte Thesen vertrittst. Versteh mich nicht falsch, ich finde es sehr spannend verschiedene Sichtweisen zu diskutieren, aber dabei dürfen wir nicht vergessen, dass O´s und Sklavinnen zwei sehr unterschiedliche Arten der Unterwerfung zugrunde liegen.
Eine O unterwirft sich freiwillig aus Liebe und Demut, eine Sklavin zieht ihre Befriedigung aus der gezwungenen Unterwerfung und Erniedrigung.
1. Vertrauen und Verantwortung
Es tut mir sehr leid, wenn dir Vertrauen bisher nur als Fremdbestimmung begegnet ist. Vertrauen bedeutet für mich, sich jemandem zu öffnen und Ängste/Unsicherheiten Preis zu geben. Was ich tatsächlich von meinem Gegenüber erwarte, ist, dass der/diejenige damit behutsam umgeht. Ich erwarte
nicht, dass deswegen alle in meinem Sinne handeln. So ist es doch der Reiz für den Herrn mich in Situationen zu bringen in denen ich unsicher bin oder Angst habe (vor einer Aufgabe oder einer Handlung, etc). Damit vertraue ich ihm immer noch, aber ich gebe ihm damit nicht vor was (oder was eben nicht) er mit mir zu tun hat. Er handelt und ich vertraue ihm. Werde ich verletzt, so wird er mich auffangen.
Verantwortung ist kein Druckmittel. Verantwortung bedeutet mit einer Sache/Person so umzugehen, dass ich persönlich jederzeit die volle Konsequenz dessen trage was passiert. Das bedeutet Chancen und Risiken gegeneinander abzuwägen und eine Entscheidung zu treffen. Verantwortung heißt deshalb Entscheidungen bewusst zu treffen und sich darüber im Klaren zu sein, was dass für alle Beteiligten bedeutet. Ein Herr wird also eine O die in seiner Verantwortung steht durchaus Situationen aussetzen die ihr Unbehagen bereiten, weil Verantwortung nicht heißt, dass er von der O erpresst wird.
2. Führung und Beherrschung
O´s leben eine eigenständiges Leben (außer man spielt 24/7). Der Herr plant Sessions und vielleicht auch ein Wochenende, aber ganz bestimmt nicht das Leben seiner O. Das mag bei einer Sklavin durchaus anders sein, darüber kann ich aber als O nichts sagen weil es meine Kompetenz und Erfahrung übersteigt.
3. Verfügbarkeit
Eine O hat sich jederzeit im Spiel verfügbar zu zeigen (offene Lippen, keine überschlagenen Beine oder Arme). Wir werden zur Fremdbenutzung ausgebildet. ABER wir sind nicht käuflich! Eine Prostituierte ist käuflich erwerblich, O´s nicht! Eine O handelt freiwillig in der Unterwerfung gegenüber ihres Herrn und das hat mit Geld nichts zu tun!
4. Finanzielle Aspekte
Sein wir ehrlich, Geld macht vieles leichter, aber nicht glücklicher. Eben jene selbstbestimmten O´s - die ich bereits eingehend beschrieben habe - arbeiten selbst für ihre Häuser, Kinder, Autos oder Ponys. Sie sind nicht auf die finanzielle Absicherung ihres Herrn angewiesen.
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Oft ist es auch ein Leben im Luxus, denn bei vielen Herrschaften gehört ein finanzieller Background dazu, eine O ist nur eine von vielen O's.
Eine O ist niemals nur eine von vielen O´s. Auch hier ist der Unterschied von Sklavin zu O enorm. Der Herr geht wie die O eine emotionale Bindung ein, die nicht einfach austauschbar ist.
Vermutlich sind einige unserer untschiedlichen Ansichten dem Umstand geschuldet, dass du liebe Rubi eine Sklavin bist - ich eine O. Keines von beidem ist mehr oder weniger wert, solch eine Wertung steht keinem zu. Aber beide Spiele haben sehr kontroverse Ansätze und deshalb auch andere Spielregeln. Vielleicht konnte ich mit meinen Ausführungen dazu beitragen einige Unklarheiten zu beseitigen.
Liebste Grüße
Stolze O