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Zeit gegen Geld - das Dilemma

*********l_2_0 Frau
490 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Zeit gegen Geld - das Dilemma
Ihr Lieben,
ich fühle mich momentan in der Zwickmühle und vielleicht kennen das Manche von Euch ja ebenfalls und es kann ein insgesamt hilfreicher Austausch darüber entstehen.

Ich arbeite seit Längerem Tgl. ca. halbtags und nur an 1-2 Tagen/Woche mal länger. So bekomme ich Haushalt&Kind noch halbwegs geregelt, wenn ich auch die allgemeine To Do-Liste niemals auch nur halbwegs abgearbeitet bekomme.

Das Geld, was ich dafür bekomme, reicht mit allen sonstigen Zuschüssen gerade so aus, um uns halbwegs biologisch wertvoll zu ernähren aber schon beim Urlaub wird’s eigentlich schwierig. Um kein zu großes Loch in die Kasse zu reißen, müsste ich eigentlich die Kosten iwie teilen können. Dafür fehlen aber leider die geeigneten und auch zuverlässigen Leute. Also wenn überhaupt Urlaub - davor/danach Loch in der Kasse...

Nun könnte ich aber zeitnah eine neue Stelle antreten, welche allerdings 4 Tage Vollzeit bedeuten würde-ergo auch weniger Urlaubstage (aktuell habe ich sämtliche Schulferientage frei!🤗), dafür gäbe es (vermutlich) bei einem privater Träger einiges mehr an Geld (Über das Gehalt sprechen wir erst noch) aber ich werde nach den 4 vollen Tagen sehr wahrscheinlich dermaßen fix und foxi sein, dass ich mich weder gescheit um Kind noch um Haushalt kümmern kann (von meiner eigentlich mal begonnenen Online-Ausbildung ganz zu schweigen) und was genau soll ich eigentlich mit dann bestenfalls noch mehr Geld machen?? Ich kann es höchstens für Negativzins anlegen und/oder bei teuren Reisen (innerhalb meiner dann eher sehr spärlichen Urlaubszeit) die ich gar nicht brauche verplempern...🤷🏻‍♀️

Da ich durchaus auch schon mal noch viel knapper bei Kasse war , durfte ich realisieren, was es eigentlich wirklich ist, dass ich brauche für mich&Kind und das sind exakt 3 Sachen:
• einen sicheren Platz zum Schlafen
• ausreichend Kleidung
• ausreichend gesundes Essen...
All das IST KEIN GELD!
Geld ist quasi nur als universelles Tauschmittel zwischengeschoben.

Tja... entweder haste Zeit oder haste Geld.
Wie bekommt man es hin, dass Beides in ausreichendem Maße vorhanden ist und man nicht dauernd von einem Extrem ins Andere schwankt und trotzdem auch Freude hat an all seinem täglichen Tun?

Verhandeln? Mit dem Leben? Mit dem Arbeitgeber? Die eigenen Vorstellungen/Wünsche genau betrachten?

Augen zu und durch bis ich sterbe, kommt für mich nicht mehr in Frage!

Und noch etwas fiel mir im Zuge dieser Überlegungen auf:
Viele arbeiten in Stundenhochzahl, verlieren deswegen aber auch ihr Privates Glück aus den Augen, leben allein in separaten Wohneinheiten, jeweils verbunden mit den ganzen Kosten dafür und müssen so zumindest einen Großteil ihres Geldes genau dafür wieder investieren... ein Perpetuum Mobile, welches sich selber am Leben hält.
Wie kommt man da raus???


*********e_vb Mann
1.488 Beiträge
@*********l_2_0

deine Gedanken, waren für mich wieder mal ein Zeitpunkt sich zurücklehnen und inne zu halten *omm*

danke
*********e_vb Mann
1.488 Beiträge
Ich arbeite aktuell bei zwei Arbeitgeber, einer der mich ernährt und einer bei dem ich ein Praktikum (bis Ende 2022) mache. Zusammen 100%.
Weil sich aber vielleicht noch eine gute Gelegenheit bietet (für längere Zeit als Masseur) bin ich am überlegen noch einen 1/2 Tag hinzuzunehmen.
Meine Kinder sind erwachsen, haben eigene Familien, ..

wozu?
Meine Pension ist vermutlich gesichert.
War vor einem Jahr auf 60%, und jetzt ...

(ob ich nach dem Praktikum dort weiter arbeite ist nicht gesichert, dann wäre ich mit dem dritten wieder auf etwa 75%)
*********e_vb Mann
1.488 Beiträge
.. aber klaro im Vergleich zu dir, du als Alleinerziehende, befinde ich mich in einer absoluten komfortabelen Situation. Da ist mein Erzählen nicht wirklich eine Hilfe.
*********e_vb Mann
1.488 Beiträge
.. vielleicht noch zur Erklärung, das mit dem fast brotlosem Praktikum nehme ich nur desshalb in meinem Alter auf mich, um später eine breitere Massage-Basis zu haben. (die Arbeit macht mir natürlich schon Spaß)
*********l_2_0 Frau
490 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
@********1963

Was genau bietest/lernst Du denn für eine Massageart ?
*********e_vb Mann
1.488 Beiträge
als Ergänzung noch den medizinischen Masseur.
keine Ahnung ob ich das je brauchen werde ..

die Ausbildung zum Gewerblichen Masseur ist in Österreich Grundvoraussetzung um Körperarbeit im Sinne Massage machen zu dürfen.
z.B. auch für Lomi-Lomi oder spirituelle Massagen notwendig
Das ist ein interessantes Thema. Weiß jetzt nicht ob es dir was hilft wenn ich berichte wie es bei mir war, mir haben die Götter geholfen. Hab aber kein Kind oder sonstige von mir abhängige Personen hier rumschwirren, von daher tu ich mir auch leichter

Ich hab früher immer Vollzeit gearbeitet, aber relativ wenig verdient, da meistens über Zeitarbeit. Dann hab ich nach längerer Arbeitslosigkeit hier in München eine Anstellung im öffentlichen Dienst (Krankenhaus) bekommen, für die ich sehr dankbar war, auch wenn man dort grandios wenig verdient. Als ich vor 15 Jahren dort eintrat bekam ich für Vollzeit weniger als jetzt für Halbtags.

Leider haben meine Krankheiten, was auch immer sie genau sein mögen, im Laufe der Zeit überhandgenommen und als dann Gusti gestorben ist, hat es mich völlig neidruckt, so daß ich erst Stunden reduziert habe ... und als das nichts half, erstmal ganz aufhören mußte zu arbeiten. Es folgte das übliche Prozedere - Klinik - Wiedereingliederung - Scheitern derselben - wieder Klinik - wieder Wiedereingliederung, aber nur noch Halbtagsjob.

Das geht ganz gut, weil ich mit Hilfe des VdK eine 50%-ige Rente bekomme. Eh nicht viel, aber schon ok, ich hab eine Eigentumswohnung.

Leider ist diese Rente befristet, im Sommer muß ich also wieder zum VdK und einen Antrag auf Verlängerung stellen.

Sollte diesem Anliegen nicht stattgegeben werden, dann schau ich auch alt aus. Aber ich bin nicht mehr in der Lage so lange zu arbeiten. An einzelnen Tagen ja, an anderen wiederum schaffe ich nicht einmal mehr meine wenigen Stunden.

Mir wurde die Entscheidung also abgenommen und ich finde es sehr erleichternd, mich nicht mehr mit diesem Wahnsinns-Streß an meinem alten Arbeitsplatz (wurde auf eigenen Wunsch versetzt) rumplagen zu müssen. Wer jetzt glaubt: Och, im öffentlichen Dienst Streß, geh weida! - der hat noch nie in einem Oberarztsekretariat in einer Klinik gearbeitet.

Der Halbjahresvertrag läuft zum Ende des Jahres aus und da müßte ich mich auch entscheiden, ob ich wieder auf 32 Stunden oder gar 38.5 raufgehe oder bei 19.25 bleibe.

Wenn meine Krankheit mich nicht dazu zwingen würde, bei Halbtags zu bleiben, hätte ich ein ähnliches Dilemma wie du.

Wenn es also wirklich nur darum geht, daß du sonst keinen Urlaub haben kannst ... also da würde ich bei Halbtags bleiben. Es ändert sich grad soviel in der Welt, es finden sich nette Leute zusammen, organisieren sich, da kann man sicher auch mal einen günstigen Urlaub miteinander machen, oder gegen Kost und Logis wo ein paar Tage am Bauernhof mithelfen, ok das ist dann kein Urlaub aber immerhin mal was anderes.

Es werden immer mehr so Initiativen gegründet wo man Lebensmittel günstig oder gar umsonst bekommt, die sonst weggeworfen werden würden, man kann Gwand so billig bekommen wie nie, weil es immer mehr Diakonieläden gibt ... also wenn man nicht grad ein Auto und ein Kind hat, dann kann man unglaublich günstig leben. Ich weiß nicht wie weit du von Frankfurt weg bist, am Land ist es natürlich viel schwieriger, da haben wir in München es schon echt saugut.

Also falls du Zugang zu diesen genannten Möglichkeiten hast ... die Zeit, die du sonst in der Arbeit vertust, die kann dir niemand wiedergeben.

Ich kenn auch einen, der hackelt von früh bis spät und hat fast nix davon, weil er alles für die Miete braucht, die haben ein Haus im weiteren Umkreis von München und das kostet eine LAWINE. Dazu noch die Kinder, die zwar fast erwachsen sind aber auch noch ständig Wünsche haben, Führerschein hier, Wohnzuschuß da, und schon ist das Geld weg, obwohl beide echt gut verdienen. Das ist auch kein Leben.
****on Mann
16.221 Beiträge
Im Grundsatz ist der kapitalistische Deal "Zeit gegen Geld". Darum ist es so selten, beides zugleich zu haben.

Zeit ist Veränderung. Veränderung das, was alles ermöglicht, vom Leben selbst bis hin zu persönlicher Weiterentwicklung. Und sie ermöglicht unsere hochtechnische Zivilisation.

In paläoontologischen Urzeiten wurde Zeit lediglich zum Essen und Wandern benötigt (ich meine nicht die darauf folgende Zeit, in der plötzlich Kulturtechniken wie Jagd und Ackerbau die Vertreibung aus dem Paradies einläuteten).

Die Frage ist jetzt, wie wir als Eingeborene des Kapitalismus aus dem Hamsterrad entkommen. Gibt es darauf eine komplexe, eine einfache, oder gar keine Antwort?
*********a_91 Frau
1.800 Beiträge
Wenn man eines Tages auf dem Sterbebett liegt - was wird man eher bereuen , mehr Geld gehabt zu haben aber kaum Zeit für Freunde , bissel Freiheit , Partner , Familie & KRANK noch dazu - oder doch lieber mehr Zeit und weniger Geld ... *nachdenk* *zwinker*
****on Mann
16.221 Beiträge
Zitat von *********a_91:
Wenn man eines Tages auf dem Sterbebett liegt - was wird man eher bereuen

Ich habe ein dokumentarisches Buch gelesen, in dem viele Menschen genau das auf dem Sterbebett gefragt wurden. Sie alle haben bereut, ihre Zeit nicht ausreichend für menschliche Verbindungen genutzt zu haben.
******ndy Paar
181 Beiträge
Zitat von ****on:
Im Grundsatz ist der kapitalistische Deal "Zeit gegen Geld". Darum ist es so selten, beides zugleich zu haben.

Zeit ist Veränderung. Veränderung das, was alles ermöglicht, vom Leben selbst bis hin zu persönlicher Weiterentwicklung. Und sie ermöglicht unsere hochtechnische Zivilisation.

In paläoontologischen Urzeiten wurde Zeit lediglich zum Essen und Wandern benötigt (ich meine nicht die darauf folgende Zeit, in der plötzlich Kulturtechniken wie Jagd und Ackerbau die Vertreibung aus dem Paradies einläuteten).

Die Frage ist jetzt, wie wir als Eingeborene des Kapitalismus aus dem Hamsterrad entkommen. Gibt es darauf eine komplexe, eine einfache, oder gar keine Antwort?

Klar, versuche im Hier und Jetzt zu sein.
Wir können den Atem weder von letzter Woche nachholen noch für nächste Woche voratmen 🤗
*********a_91 Frau
1.800 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von *********a_91:
Wenn man eines Tages auf dem Sterbebett liegt - was wird man eher bereuen

Ich habe ein dokumentarisches Buch gelesen, in dem viele Menschen genau das auf dem Sterbebett gefragt wurden. Sie alle haben bereut, ihre Zeit nicht ausreichend für menschliche Verbindungen genutzt zu haben.

Ich weiss ... *zwinker* ... Und mir ging es schon immer SO , auch bevor ich das später gehört hab ...
****on Mann
16.221 Beiträge
Zitat von *********a_91:
Ich weiss ... *zwinker* ... Und mir ging es schon immer SO , auch bevor ich das später gehört hab ...

Gut so! So gibt es nichts zu betreuen. *herz*

Zitat von ******ndy:
Klar, versuche im Hier und Jetzt zu sein.
Wir können den Atem weder von letzter Woche nachholen noch für nächste Woche voratmen 🤗

So wahr. Danke.

Und doch bleibt das Dilemma, dass unsere Kultur Geld (als Medium für Freiheit und Möglichkeiten) gegen großzügige Zeitspenden herausgibt. Gibt es eine umfassende Lösung?
******ore Frau
4.625 Beiträge
Gehe Deiner Berufung nach und manifestiere nachhaltig Fülle.

Alles andere macht krank und unzufrieden.

Wenn Leistung mit "etwas leisten müssen" und nicht mit Stolz verbunden wird, bleibt sie arm.
******ndy Paar
181 Beiträge
Zitat von ****on:
Zitat von *********a_91:
Ich weiss ... *zwinker* ... Und mir ging es schon immer SO , auch bevor ich das später gehört hab ...

Gut so! So gibt es nichts zu betreuen. *herz*

Zitat von ******ndy:
Klar, versuche im Hier und Jetzt zu sein.
Wir können den Atem weder von letzter Woche nachholen noch für nächste Woche voratmen 🤗

So wahr. Danke.

Und doch bleibt das Dilemma, dass unsere Kultur Geld (als Medium für Freiheit und Möglichkeiten) gegen großzügige Zeitspenden herausgibt. Gibt es eine umfassende Lösung?

Es ist, was du / man selbst annimmt.
Wo man denkt mitschwimmen zu müssen...

Du selbst darfst entscheiden. - Klar, ich lebe auch in der westlichen Welt, dennoch übe ich täglich.... es ist mein weg *zwinker*
Wir leben in einem Tiny - Es war vor dem Umzug eine wunderschöne Erleichterung, sich von Dingen zu trennen die man nicht benötigt *zwinker*

Namsté
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