Mut zum HZJ
Zu einem Buschtaxi kann ich dich nur ermutigen. Die Gebrauchtpreise steigen nicht ohne Grund, sodass du beim Wiederverkauf sogar noch Gewinn machen würdest. Aber warum verkaufen? Der Hobel wird mit ein wenig Pflege ein Leben lang dein zuverlässiger Begleiter sein.Hier ein paar Eckdaten, bezogen auf deine Kriterien:
-Gute, zuverlässige Diffs: Ja
-Zuverlässige Maschine: Ja, es wurde ein LKW-Motor in einen Geländewagen gebaut. Der hält schon mal 1Mio km und länger, es sei denn, du fährst täglich über die Ténéré zur Arbeit.
• Ausbaufähig zum Schlafen, etc. : Ja, ein kompletter Campingausbau (Kochplatz, Klappdach mit Bett, Stauraum, Standheizung, Solaranlage, Wasserleitung, Zusatzdieseltank, etc.) wird schon 35k€ und mehr kosten, wenn du es machen lässt. +35000 für einen neuen HZJ78, dann hast du aber etwas fürs Leben. Ich habe meinen Ausbau herausgeschmissen, weil ich oft in der Stadt schlafe und weil ich den zusätzlichen Platz angenehm finde, besonders beim"spielen" ;), aber generell ist ein Campingausbau praktisch, um Steuern zu sparen. Es ist als Camping-Mobil angemeldet und ich zahle z.Z. 380€ Verischerung und 460€ Steuer im Jahr. Wegen der 4,2 Liter Hubraum wirds teuer, wenn du nicht als Camper oder LKW anmeldest (was möglich ist). Auch eine Anmeldung als Youngtimer wäre denkbar, wenn du einen alten Gebrauchten kaufst.
Meiner ist alt und gebraucht hat 340000km auf der Uhr und läuft wie neu, wenn nicht besser.
Höchstgeschwindigkeit auf der Autobahn, bergab mit Rückenwind: 150km/h. Wenn man heizt, kann der Verbrauch auch schon mal 20L sein.
Auf Landstraße 80-110kmh: 11-15L
Wüstenquerung mit permanent zugeschaltetem Untersetzungsgetriebe: bis zu 40L. Gut dass man dann einen Zusatztank und zusätzliche Kanister dabei hat.
Ein weiterer Vorteil: Er passt in einen "handelsüblichen" Schiffscontainer. D.H. du kannst ihn bequem und "günstig" nach Australien oder Amerika verschiffen.
Nachteile: Der HZJ wurde für Australien und Afrika gebaut. Das schließt den Lack mit ein. Für unser feuchtes Klima sollte auf jeden Fall auf Rostschutz und regelmäßige Versiegelung geachet werden.
Die Eierlegende Wollmilchsau wirst du wohl (beim Mann und beim Auto) eher vergebens suchen. Ein paar Kompromisse müssen ja immer irgendwie gemacht werden
Die Alternativen wären ein Mercedes G, der im Preisverhältnis zum HZJ eher zu verachten ist, oder ein Defender, den man hier in Europa wesentlich öfter sieht, als den LandCruiser.
Dafür muss der Land Rover aber auch öfter zum Klempner.
