Südafrika, meine große Liebe! Noch kein Land hat mich so beeindruckt mit seiner Vielfalt.
Erstmal Glückwunsch zur Wahl!
Wir waren damals im November und Dezember dort und haben ganz verschiedene Temperaturen und Niederschläge erleben dürfen. Von 37 Grad und Trockenheit im Krueger Park (was aufgrund der Dürre natürlich top für Tierbeobachtungen war) bis nachts auf 2 Grad in den Drakensbergen runtergekühlt und angenehmen 27 Grad in Kapstadt.
Mit ein paar grundsätzlichen Dingen wirst du dich sicher schon beschäftigt haben- was man aber gern untergehen lässt: Das Land ist sehr groß! Wir hatten es damals unterschätzt und viel Zeit im Auto verbracht.
Was anhand der Kulisse aber kein Problem ist.
Aber satteln wir das Pferd mal anders auf: Wo soll es denn losgehen? Die meisten Backpacker wählen ja Johannesburg als Start und Endpunkt.
Grund : Die Flüge sind wesentlich günstiger von Deutschland. Inlandsflüge rentieren sich auch.
Sieht man den Ausgangspunkt - warum nicht den Krueger Park mitnehmen? Es gibt jede Menge Parks in Südafrika aber meines Erachtens war dieser wirklich überragend. Die Weite , die Vielfalt, das ständig begleitenden Suchbild
Die Landschaft rund um Johannesburg ist auch ne ganz andere wie am Kap.
Also vielleicht reizt dich ja auch diese Eck.
Aber gehen wir mal auf deine Fragen ein: Auf Port Elisabeth hätte ich auch verzichten können. Es ist eine hübsche Stadt, aber mir fiel es nicht schwer von dort aufzubrechen. Tsitsikama war unser nächstes Ziele und da gibt es eine schön gestaltete Brückenlandschaft am Storms River Mouth.
Definitiv besuchen würde ich das Surferstädtchen Plettenberg Bay und die Robberg Halbinsel.
Wenn du dann über Knysna weiterfährst kommst du Richtung Klein Karoo -Heimat der Straußenfarmen. Die hüpfen da teilweise in Fahrbahnnähe rum und sind recht zutraulich. Die Weingegend rund um Kapstadt weiß jeder Weintrinker zu schätzen. Es ist aber nicht nur der Wein der beeindruckt sondern wieder mal die Kulisse. Die Weite und nicht zuletzt die Freiheit, die man auf dem Land im Gegensatz zur Stadt hat.
Da ich Pinguine liebe kam ich an Bolder Beach nicht vorbei. Wenn man sich die touristengefühlten, gebührenpflichtigen Stege aber sparen will , läuft man links des Eingangs die Küste entlang. Dort sind auch viele Pinguine .
Rückblickend hätte ich bei unserer Reise auf die Städte Johannesburg, Durban , Port Elisabeth verzichten können. Hier hatten wir unsere Unterkünfte mitten in der Stadt und waren grade abends etwas eingeschränkt, da man sich wirklich gewisse Tipps zu Herzen nehmen sollte. In Kapstadt gilt abends trotz Innenstadtlage übrigens das gleiche. Schau dir im Vorfeld der Planung die Hotels an, Check die Parksituation. Auf den Straßen Kapstadt siehst du in belebten Viertel auch eine Vielzahl an Parkplatzwächter, welche auf das jeweilige Auto aufpassen. Nicht ohne Grund. Bei Mietfahrzeugen sich auch ruhig vorher über die Bedingungen schlau machen. Oft sind auch No Go Areas vermerkt.
Wir haben oftmals Geschäftsleute an Hotelbars getroffen, die berufsbedingt in den Städten waren und trotz Wohlstand sehr unscheinbar erschienen- eben aus Angst vor Überfällen. Bargeldloses zahlen ist überall akzeptiert und wir hatten lediglich ein paar Rand für eingeplante Trinkgelder dabei.
Ich würde Südafrika auch nicht mit Costa Rica oder Israel vergleichen. Es ist anders. Schnapp dir da mal ne Tageszeitung und blätter einfach mal durch...
Und die Apartheid ist auch oftmals noch allgegenwärtig zu spüren . Das war für uns zu Beginn gar nicht so einfach.Südafrika ist übrigens grade im Umbruch. Uns sind so manche Wahlheimatler bekannt, die nun wieder nach Deutschland zurückkommen, da sie mit den ständigen Sicherheitsvorkehrungen einfach nicht mehr zurechtkommen.
Nichtsdestotrotz würde ich jederzeit wieder nach Südafrika reisen.
Empfehlen würde ich das Apartheid Museum bei Johannesburg, Robberg , Besuch eines Nationalparks, Kap der guten Hoffnungen, irgendwo ein klassisches Brai besuchen, Spazierengehen in Camps Bay