Hi Fruchtzwerg
Ich habe in der Corona Pandemie ein Sabbatical gemacht. Naja die Planung habe ich 2 Jahre vorher angefangen und halt dem Chef gebeten mich 11 Monate ziehen zu lassen. Er bestimmte das Jahr und dann kam genau in diesem Jahr die Pandemie. Ich erzähle von meinen Erfahrung.
Bei der Wohnungsauflösung bin ich 2 spurig gefahren. Ich habe all meinen Freunden geschrieben, dass sie jederzeit alles von mir aus der Wohnung schleppen können was an Interesse ist oder als Souvenir mitnehmen können. Ausser das Bett und Stühle und Tisch welche ich erst am Schluss weg gegeben habe. Einige wenige Sachen von Wert habe ich verkauft. Schlussendlich hatte ich noch einen hässlichen, schweren Marmortisch und die ebenfalls hässlichen Stühle ( das alles hatte ich mal geschenkt bekommen) auf den Recyklinghof gebracht und viel anderes Kleinzeug. Der Bus war gut beladen.
Es war eine Win-Win Situation. Ich konnte noch allen verabschieden und meine Freunde hatten Freude etwas von mir zu kriegen. Die Wohnung hatte ich innerhalb eines Monats leer und geputzt.
2. Vorbereitungen auf Länder und Reiserouten sind wichtig. Heute kann man vieles aus dem Internet holen. Bei Basiswissen ist es ganz leicht im Netz zu finden. Sicherheit ist das oberste Prinzip. Typhus-, Tollwut-, Cholera- und Meningokokken Impfung müssen sein. Ich gehe immer ins Tropeninstitut und bekomme sehr gute Infos. Impfen lasse ich mich, wenn möglich 2 Monate vor der Reise. Der Körper braucht Zeit um dies alles zu verdauen. Bei Malariagebieten Prophylaxe mitnehmen. In Asien und Afrika gab es IMMER die selben Verhaltensregeln. Koche es, schäle es oder lass es. Salate und Eiswürfel werden aus dem Wasserhahn oder direkt von der Regentonne auf dem Dach bezogen. Touristenrestaurants habe ich meistens gemieden, wegen der Qualität des Essens. Im Glauben man kann alles den Touristen auftischen, ist die Qualität und die Hygiene meistens ungenügend. Ich bin immer in gut besuchte local Restaurants gegangen. Die Einheimischen wissen wo das Essen gut ist.
Das andere Sicherheitsstandard ist, dein Bauchgefühl. Schlägt es an, dann geh nicht mit. Auch wenn sie ein kurzes Röckchen hat oder ein süsses Lächeln oder eine wahnsinnige gute Abkürzung zum Auto kennt. Es hat mir gute Dienste geleistet, mein Bauchgefühl.
Reiseinfos kriegt man schnell im Internet. Informiere dich auf den jeweiligen offiziellen Seiten der Länder. Zollbestimmungen besonders bei Fahrzeugen sind nicht immer einfach zu verstehen und können teure Strafen nach sich ziehen. Zum Beispiel gibt es einige Länder auf der Welt bei denen du eine Gebühr für dein Gefährt bei der Einreise musst zahlen. Dies kriegst du wieder ausgezahlt, wenn du das Land verlässt.
Strassenverhältnisse in anderen Ländern können gewöhnungsbedürftig sein. Strassenzustand auf Autobahnen, wenn sie es gibt, sind vielfach so wie in Europa. Geht es in die Stadt oder auf das Land wird es sofort anders.
Krankenkasse auf der Reise ist kein Problem. Ab 3 Monate Reisezeit gibt es spezielle Reisekrankenkassen die auch günstig sind. Bist du kein Jahr unterwegs ist der Bürokram mit abmelden bei deiner Krankengasse und neu anmelden bei der Rückkehr zu überdenken.
Dazu kommt noch das Abmelden des Wohnsitzes beim Amt. Informiere dich, bleibst du angemeldet, musst du eine Postadresse haben. Meine Eltern haben mir geholfen und meine Post entgegen genommen. Dann kommen die Steuern, Sozialleistungen und all deine Versicherungen. Diese kosten und können deine Reisefinanzierung gefährden. Bei der Rückkehr und Neuanmeldungen bei Versicherungen kann es sein, dass sie dir Zusatzversicherungen verweigern. Es gibt Möglichkeiten die Versicherung einzufrieren. Dann geht die Reaktivierung bei der Rückkehr ohne Probleme. Dafür kannst du auf der Reise die Leistungen nicht einfordern. Es ist zeitaufwendig sich mit solchen Sachen zu beschäftigen, aber es sind wichtige Punkte.
Vertraue nie auf Karten, sie können im blödsten Moment nicht funktionieren oder der Automat will einfach nicht seine Arbeit tun. Ich habe immer 200-300 Euro in Reserve dabei. Sie werden nur benützt, wenn sonst alles schiefgelaufen ist.
Technische Zubehör ist wichtig. Ich habe auf Google Map verzichtet. Bist du ausserhalb von Städten ist das Ding, besonders ausserhalb von Europa, nicht zu gebrauchen. Das Datenmaterial ist normalerweise 5-7 Jahre alt. In Gebirgen will es dich über jeden Eselkarrenweg lotsen. Ich habe nur sehr schlechte Erfahrungen gemacht. Telefonkarten habe ich teilweise vor Ort beschafft. In vielen Länder gibt es Shops nach den Grenzen oder in Ortschaften eine Poststelle oder Handyladen.
Autoversicherungen solltest mit der grünen Karte meistens gehen. Informiere dich vor ob sie wirklich in allen Ländern akzepiert wird. Ich habe immer einen internationalen Fahrausweis zu Hause bestellt. Ist nicht immer Pflicht aber bei einer Polizeikontrolle mit Touristen wird gerne danach gefragt. Besonders bei korrupten Polizisten die einen Grund suchen eine Busse unter Freunden zu verlangen.
Ich habe es immer so gemacht, in Ländern in denen ich länger herum reiste, habe ich vor der Reise einen Reiseführer kaufte. Ich habe geachtet, dass es kein Marco Polo oder Lonely Planet es war. Nimm einen der selber das Land bereist hat. Es kostet sicherlich mehr aber die Infos waren bei solchen Büchern top und habe manche schöne Aussicht geniesen können, fernab von den Touristen Tripvisor Top 100 Plätzen.
Dazu kommt noch am Abend im Buch schmökern machte mir richtig Spass.
Wenn du noch mehr Infos brauchst oder Fragen hast dann melde dich. Ich hoffe ich konnte helfen.
Gruss Aragon