@jaaber
Ich war vor 4 Jahren in Laos und war total begeistert. Meine Highlights waren unter anderem:
• eine Trekkingtour ganz im Norden (ab Luang Nam Tha) - zu dritt durch bergigen, dampfenden Regenwald mit Übernachtung in abgelegensten Dörfern, die noch kaum Kontakt zur modernen Zivilisation hatten (kein Vergleich zu den Touristenenangeboten in Nord-Thailand), organisiert von lokalen Veranstaltern, die darauf achten, daß die Kultur der Einheimischen keinen Schaden nimmt
• die Mekong-Inseln im äußersten Süden (Si Phan Don): man fühlt sich wie am Ende der Welt, es gibt nur kleine Boote zwischen den Inseln, Bauern, die ihre Reisfelder bestellen, Kinder, die zur Schule paddeln, kein Internet, kein TV, oft kein Strom; ohne zu übertreiben - die Atmosphäre ist wirklich einzigartig
• Luang Prabang, die alte Königsstadt; für laotische Verhältnisse schon relativ touristisch, aber trotzdem wegen der vielen Tempel, Klöster, Märkte usw. eine der schönsten und am wenigsten "modernisierten" Städte Südostasiens
• die verschlafenen, teilweise von der französischen Kolonialzeit, teilweise von sowjetischer Architektur geprägten Mekongstädte wie Pakse oder Savannakhet
• die Menschen: Sie sind dermaßen gastfreundlich und hilfsbereit, daß es einem fast schon peinlich ist. In jedem Laden (und auf dem Land auch auf der Straße) wird man erstmal mit einem herzlichen "sabah-di" begrüßt. Alles wirkt dermaßen entspannt und friedlich, daß man automatisch selbst einen Gang runterschaltet.
Laos ist ein Paradies, das im Vergleich zu den Nachbarländern ein wenig wie aus der Zeit gefallen wirkt, immer noch sehr geprägt vom Buddhismus und traditionellen Lebensformen. Das liegt sicher auch daran, daß es sowohl für die Chinesen als auch für die Franzosen immer nur ein abgelegenes, schwer zu erreichendes und relativ unwichtiges Randgebiet war. Es ist nur zu hoffen, daß das Land sich auch in Zukunft einiges von seiner wunderbaren Atmosphäre bewahren kann, trotz zunehmender Präsenz von westlichen Touristen und chinesischen Investoren und Baufirmen.
Negativpunkte:
• furchterregende, riesige Spinnen, auf die man bevorzugt im Wald und in Wassernähe immer wieder stößt
• gewöhnungsbedürftige kulinarische Gebräuche (Ameiseneier, Käfer, Mekong-Algen - nur Mut und guten Appetit!)