mein Weg
Hi, ich war pilgern. Alleine. 2 Monate. Zu Fuß.
Es gibt so unendlich viel darüber zu erzählen. Obwohl es 'nur' zwei Monate Auszeit aus dem Alltag waren, hat es mein Leben nachhaltig verändert. Und meine Erlebnisse lassen sich kaum in ein paar wenige Worte zusammen fassen. Es war ein Abenteuer. Das größte und aufregendste Abenteuer meines Lebens.
Deine Fragen kann ich sicherlich nicht alle auf einmal zufriedenstellend beantworten.
• Routenverlauf / Strecke
von Pamplona bis Santiago de Compostela, Spanien
(ich startete 'hinter' den Pyrenäen, weil ich nicht gerade sehr sportlich bin und mir z. B. meine Knie nicht gleich in den ersten 3 Tagen ruinieren wollte)
* Jahreszeit
Frühling (März/April)
Weil es zu dieser Jahreszeit sehr leer auf dem Jakobsweg ist und ich in Ruhe wandern konnte.
• Gepäck, d. h. was hattet ihr dabei, was war nützlich, was nicht etc.
Ein großer guter Rucksack. Am ersten Tag noch 14 kg, am 2. Tag hatte ich soviel in den Müll geworfen, weil er einfach zu schwer war. Die restliche Zeit bin ich mit ca 8 kg gewandert. + Wasser
Eine genaue Packliste kann ich dir gerne schicken.
• ob zu Fuß oder mit dem Rad
Mir gefiel zu Fuß am Besten, da ich mich so nur um 'mich' und um die wesentlichen Dinge im Leben kümmern brauchte: Gehen, Schlafen, Essen und viele viele Gedanken und Lieder auf den Lippen
Gerade das Reduzieren und Ausschließen aller gesellschaftlichen Zwänge und Verpflichtungen konnte ich zu Fuß besonders genießen. Ich brauchte mich um nichts zu kümmern, außer den Grundbedürfnissen des Lebens. Alles andere warf ich mit jedem Schritt von mir ab. Ein Fuß vor den anderen, los lassen... und weiter gehen...
Ich sah viele Pilger mit dem Rad. Einer hatte einen Platten, der nächste suchte einen Unterstand für sein Rad oder musste es über wuchtige Felsen hiefen oder den Weg verlassen, um auf asphaltierten Straßen zu fahren.
Per Auto glaube ich, dass man den Weg nicht so intensiv erleben kann, wie wenn du zu Fuß gehst. Nur so konnte ich der Natur und mir dadurch näher kommen
• Dauer / wie lange wart ihr unterwegs
2 Monate
• alleine oder in einer Gruppe
alleine!
Und in diesem Falle hätte ich niemanden fest bei mir haben wollen!
Denn wer geht schon in MEINEM Tempo?!
Im Ernst, wäre ich zB mit einem Partner gegangen, hätte ich mich gehetzt gefühlt, weil er vielleicht viel schneller gegangen wäre als ich. Er hätte auf mich warten müssen und wäre vielleicht auch genervt gewesen. Anders herum kann es natürlich auch passieren.
Außerdem habe ich so unglaublich viele nette, interessante Menschen auf dem Weg kennen gelernt. Ich weiß nicht, ob ich so offen mit allen hätte umgehen oder auf sie hätte zu gehen können, wäre ich in einer Gruppe unterwegs gewesen. So war ich frei zu tun, wo nach mir beliebte.
• und ganz besonders, wie hat es Euch verändert?
Ich fand die Essens und den Sinn des Lebens! Ich habe das Leben verstanden! Das habe ich gelernt und ich bin sehr glücklich darüber!
LG
P.S.: Ich habe ein paar Geschichten über meinen Weg geschrieben und vertont. Falls Interesse besteht, kannst du mich gerne anschreiben.