Wann ist es BDSM und wann nicht, eine echt gute Frage.
Ich persönlich denke da garnicht so bewusst drüber nach ob es jetzt BDSM oder sonst was ist, für mich ist das entscheidende das ich / wir spaß bei dem haben was wir da gerade machen.
Was für den / die einen schon BDSM Aspekte sind, sind für den / die andere nur langweiliger Stino kram.
Um zu einer Paarkonstelation Dom / Sub zu sagen muss für mich das ganze einfach in den Köpfen beider sein und was dann dabei wie praktisch umgesetzt und in welcher härte / Intensität es dann ausgelebt wird ist dann doch Nebensache.
Wir leben in einer Welt des Schubladen Denkens und Schubladen machen es oft einfacher anderen Menschen Dinge zu erklären und gleichgesinnte zu finden.
Das Beispiel mit dem Farbkasten fand ich gut. Ob man nun eine oder mehrere Farben verwendet und ob es ein Strich auf dem Balat wird oder ob ein vielfarbiges Muster entsteht immer wurde mit Farbe gemalt. Wenn den beteiligten hinterher das Bild gefällt und es für beide ein BDSM Bild ist, dann ist es eben BDSM und wenn für beide kein BDSM im Bild zu erkennen ist, dann ist das genauso OK wie wenn einer von beiden mehr und der andere weniger BDSM in dem Bild sieht. Entscheidend ist doch das beiden das Bild gefällt und wie das Bild nun heißt ist dann doch nebensächlich.
Ich finde diese Aussagen,
D/S muss so und so sein und S/M muss so und so sein in der Regel sehr ... flach.
Ich bin ich und Sie ist Sie, Neigungen und Vorlieben ergänzen sich und vieles von dem was da so zwischen uns passiert kann man klar in die Schublade BDSM packen, anderes packen vielleicht nur wir da rein, Aber mir / uns ist das auch Wurst, wir haben unseren Spaß und sind glücklich mit dem was wir an und mit einander haben. Ob andere das nun im gleichen Maß als BDSM betrachten oder nicht, ist mir / uns egal.
Anders genauso, wenn ich andere Paare sehe, sie sich als BDSMler sehen, muss ich ihr BDSM nicht als ein BDSM betrachten das in meiner Welt BDSM ist aber wenn es für sie so ist, dann ist das so und das ist OK.
Es kann doch keiner / keine Personengruppe den Begriff BDSM bzw. seine vielfältigen Eigenschaften, Ausrichtungen und arten es auszuleben als so ist es richtig und alles andere ist falsch hinstellen.
Toleranz ist es jeden sein Leben mit den Begriffen die er / sie dafür wählt leben zu lassen.
Was stört es mich das sich jemand der sie mit Plüsch Handschellen ans Bett fesselt und ihr ein paar mal auf den Hintern haut sich als Dom bezeichnet?
Wenn er und sie es so sehen OK, es berührt mich nicht und betrifft mich nicht, die beiden haben Spaß dabei und das zählt, der erst ist mir egal.
Ich muss ihr BDSM nicht als mein oder ein BDSM wahrnehmen / erkennen aber ich muss tolerieren das es für sie so ist.
sicher habe ich da auch bei dem ein oder anderem mein eigenes Denken darüber ob das jetzt für mich persönlich schon BDSM ist oder nicht und ggf. würde ich da auch mal Nachhacken / fragen um mehr zu verstehen aber auch wenn ich dann für mich kein BDSM bei denen erkenne ist es für die immer noch BDSM und ich sollte das akzeptieren / tolerieren, will ich ja schließlich auch das man mich mit meinem BDSM akzeptiert / toleriert.
Ich Man kann ja nicht als sich selbst BDSMler bezeichnend Akzeptanz und tollerranz für sein BDSM einfordern und dann nur weil man selber bei anderen das BDSM nicht erkennen kann diese tollerranz anderen gegenüber selbst nicht an den Tag legen.
Dieses ständige, ist das BDSM oder nicht Genick hacke sorgt so oft für Zwiespalt und unschöne Diskussionen hier im jC und anderen Orts, da würde ein wenig mehr Akzeptanz und tollerranz dafür das andere eben anders sind, denken und handeln echt nicht schaden.