Das Problem an der Grenze vs. Tabu Diskussion ist folgendes:
Die einen unterscheiden dazwischen und für die anderen ist es identisch...und um es noch schwieriger zu machen teilen sich jene, die dazwischen unterscheiden auch noch in unterschiedliche Lager, wobei die einen Grenzen als "absolut unüberschreitbar" und Tabus als "herantastbar" und die anderen als das genaue Gegenteil ansehen...
Deshalb finde ich es gut, wenn da jeder immer noch dazu sagt wie er es findet - dann muss man nicht immer erst ausklamüsern wer es wie meint und sich auf eine gemeinsame Diskussion einigen.
Wirklich interessant finde ich das:
*********ragon:
Wenn ich eine Grenze wissentlich überschreite, dann habe ich mich nicht im Griff.
Ich seh das tatsächlich anders...
Wenn ich WISSENTLICH eine Grenze (oder Tabu) überschreite (oder breche), dann HABE ich mich sehr wohl im Griff - wir reden dabei ja von Vorsatz, der nun mal bedingt das man sich im Griff hat, da es anders eine Affekthandlung wäre.
Das macht es ja eben so schlimm - WEIL man sich im Griff hat und es im vollen Bewusstsein macht.
"Nicht im Griff" hat man sich, wenn man im "Eifer der Handlung" ist - und dabei nicht aufgrund eines Unfalls die Grenze/Tabu überschreitet/bricht, sondern weil man im Rausch der eigenen Lust einfach nicht mehr anders KANN als die Grenze zu überschreiten...das passiert dann aber nicht mehr wissentlich, weil man dann eben in einem Rauschzustand ist...
Allerdings ist das natürlich nur meine Meinung
Ansonsten kann ich nur sagen:
BDSM ist das, was man im Kopf hat - und nicht das, was einem andere unterstellen...
Restlaufzeit
Das ihr keine "echten BDSMler" seid ist offensichtlich....und ihr seid darüber ziemlich froh nehme ich an...
Deshalb...muss ich euch enttäuschen und euch mitteilen:
Ihr seid es doch...da beißt keine Maus den Faden ab...
Ob BDSM jetzt dunkel ist oder hell, Verdammnis oder Erlösung, Sinnlichkeit oder Lustverlust...das ist alles individuell...und nicht nur das:
Es ist auch zeitabhängig...
Manchmal ist es gut - und manchmal das Verderben, manchmal fühlt man sich wie ein Engel, ja wie ein Gott...und manchmal wie ein Verdammter, ein Verschmähter der Welt...
Manchmal fühlt man sich groß, wundervoll, erfüllt und vollkommen - und manchmal wie ein Häufchen Elend am Grunde einer tiefen Schlucht das sehnsüchtig nach oben blickt...
Es gibt Zeiten, zu denen weiß man einfach alles über sich, man fühlt die Farben der Welt und schmeckt ihre Geräusche, dann fühlt man sich mächtig und stark - und zu anderen Zeiten lassen einen Schatten zucken, das Fehlen von Sternen rühren einen zu tränen und die Welt scheint ein blasser, alptraumhafter Lindwurm zu sein, der kaltes Feuer auf die eigene Seele legt...
BDSM ist kein positiver Zustand - und kein negativer Zustand...
BDSM unterscheidet in nichts von nicht-BDSM - zumindest in nichts was wirklich relevant wäre...