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Sind wir wirklich die hässlichen Deutschen?

*********June Paar
7.196 Beiträge
Themenersteller 
Sind wir wirklich die hässlichen Deutschen?
Liebe Griechenland-Freunde,

zu denen wir uns ebenfalls uneingeschränkt zählen. Und es soll wahrlich keine Stimmungsmache sein. Aber hierzu interessiert mich tatsächlich Eure Meinung:

Der griechische Ministerpräsident Giorgos Papandreou kämpft in seinem Kabinett um Unterstützung für neue Sparpläne. Morgen Mittwoch soll die sozialistische Regierung über die Weiterleitung der umstrittenen Vorlage an das Parlament entscheiden. Derweil dauern die am Wochenende angelaufenen Grossproteste an, wie Nachrichtenagenturen berichten. Zehntausende Griechen protestieren auf den grossen Plätzen in Athen und Thessaloniki gegen die Sparpläne der Regierung. In die Proteste mischen sich Ressentiments gegen die EU und insbesondere gegen Deutschland. Das angeblich schuld ist an den harten Sparmassnahmen der griechischen Regierung.

Bei den gestrigen Demonstrationen wurden mit Hakenkreuzen verunstaltete EU-Flaggen mitgeführt und Anti-Merkel-Parolen skandiert, wie «Welt online» berichtet.

Hakenkreuze?
Proteste gegen Sparpläne?

Immerhin haben wir nicht gerade wenig dazu beigetragen, dass Griechenland nicht pleite geht.

Oder sehe ich das jetzt zu engstirnig?

Sich auf Eure Meinungen zum Thema freuend, June


... and it burns, burns, burns ...
sakis
hallo june
das ist nicht alles so einfach und protestiert nicht nur Zehntausende Griechen in athen oder in thesaloniki, am sontag in athen war 120 tausend menschen.
kann ich dir echt gerne sehr vieles schreibe aber leider ich schreibe nicht so gut deutsch.
lg sakis
***as Paar
2.777 Beiträge
nein
sind wir nicht!
Wir waren nun 4 Wochen in Griechenland und nur mit Griechen zusammen.
Alle die wir kennengelernt haben waren sehr freundlich. Mann darf nicht von ein paar verrückten auf alle schließen und auch der Berichterstattung nicht alles glauben.
Wir haben in Gr Nachrichten gehört, ein grieche hat übersezt.Da war zu hören: Merkel will Akropolis kaufen!Kein Witz in den Nachrichten!
So schüren die Medien das zusätzlich! Wir glauben, das es keinesfalls die allgemeine Meinung wiederspiegelt.
Bussi
yamas
Es gibt auch in Deutschland Menschen die Frau Merkel nicht mögen!

Viele Griechen haben sich in Deutschland eine goldene Nase verdient und sind wieder nach Griechenland gegangen und viele mögen Deutschland und es gibt viele Deutsch/Griechische Beziehungen uns eingeschlossen. Man sollte nicht all zu viel auf solche Kaoten geben, die Gefahr die wir aber sehen, durch solche Proteste bekommt man nicht gerade viele Touristen ins Land und Griechenland lebt vom Tourismus.
Ausserdem ist es nicht gerade günstig in Greece und viele die eigentlich nach Griechenland reisen wollen könnten es sich anders überlegen und dann doch woanders hinreisen wo es günstiger ist und somit kommt noch weniger Geld nach Griechenland und es muss noch mehr gespart werden.

So wie die Medien gerade über Griechenland herziehen, ist es auch kein Wunder, dass viele auf die Srassen gehen!

Also wir werden nach Griechenland fahren und unser Geld dort ausgeben!

Gruss lilbitcrazy
***as Paar
2.777 Beiträge
Es
gibt, was den torismus angeht, keine Unterschiede zum letztem Jahr.

Zitat (Stern.de):

Auch jetzt lassen sich die Deutschen von der Schuldkrise nicht beeindrucken, wie mehrere Veranstalter auf Nachfrage von stern.de berichten. Bei den Reiseveranstaltern Tui, Thomas Cook und Attika Reisen liegen die Griechenland-Buchungen auf Vorjahresniveau. Der drohende Staatsbankrott hat kaum Auswirkungen auf die Urlaubsabsichten deutscher Touristen.

Schon vor der aktuellen Finanzkrise hatten die großen Veranstalter die Preise für Reisen nach Griechenland gesenkt. Nach Angaben des Deutschen Reiseverbandes (DRV) waren die Katalogpreise in den Sommerkatalogen im Vergleich zum Vorjahr zwischen fünf und neun Prozent gefallen. In den ersten vier Monaten gab es dank der Preisanreize keinen großen Einbruch bei den Buchungen.

Für Griechenland ist der Tourismus ein wichtiger Wirtschaftssektor, der jährlich 18 Prozent zum Bruttosozialprodukt beiträgt und 700.000 Griechen einen Arbeitsplatz gibt
Hallo...
Wir Griechen mögen die Deutschen sehr.Für die Hass Parolen gegen Deutschland ist ganz alleine die Deutsche Presse und die Medien Verandwortlich! Vor allem die TagesZeitungen wie die Bild schreiben nur Das was vielle Tratsch -Tanten hören wollen!!! Griechenland hat einen sehr Grossen Leidensweg in der geschichte hinter sich so wie Politisch und Wirtschaftlich...jetz das Land so einfach fallen lassen ist nicht Richtig !!!Politik zu verstehen ist sehr schwer,die selber wiesen nicht wo Vorne und Hinten ist !!! Ich hoffe das wir alle zusammen Friedlich miteinander Leben und Spass haben....bis bald.
***as Paar
2.777 Beiträge
Wie
gesagt. Dir Grichischen Medien stehen dem in nichts nach! Falschmeldungen wie "Merkel will Acropolis kaufen" in Offizielle Nachrichten zu bringen, kommt schon hart! Auch in Grichische Tageszeitungen kommen solche Meldungen.
Niemand will Griechenland fallen lassen, denn wenn Griechenland fällt kommen andere bald hinterher.

Auf jeden fall lassen wir uns nicht von den Medien und der Wirtschaft beeinflussen. Wir werden im Alter nach Griechenland auswandern, egal , mit Euro oder drachmen-:)
*********June Paar
7.196 Beiträge
Themenersteller 
Merkel als griechische Akropolis-Göttin
Dieses Bild krieg ich wohl nie mehr aus dem Kopf *zwinker*

Aber ich freue mich sehr über Eure Beiträge, ganz besonders über die von denen der "Native-Griechen".

Danke, dass diese Diskussion so ruhig, harmonisch, stressfrei und für mich vor allem infoamtiv abläuft.

Sich sehr auf weitere Beiträge freuend, June

... and it burns, burns, burns ...
*wuerg*
***as Paar
2.777 Beiträge
hää?
Wieso würg???
Merkel als griechische Akropolis-Göttin
***as Paar
2.777 Beiträge
uiui
oh mann tut echt leid. Hab Euch total falsch vertanden und gedacht es bezieht sich auf den geammten Beitrag *headcrash*

Aber da muß ich Euch wirklich recht geben. *ko*

bussi
***as Paar
2.777 Beiträge
Dieser Bericht dient zur entsperrung diesen Themas.
...sicher nicht.
Man kann das so nicht pauschalisieren.
Leider wird vieles über die Medien aufgebauscht und schnell an den Pranger gestellt.
Ich selber kann euch nur empfehlen, macht euch ein eigenes Bild von dem
Land und der Bevölkerung.
Die Griechen haben gar keine Probleme mit den Deutschen.
Sie sind sehr freundlich und die meisten haben auch eine Weile in Deutschland gelebt.
Was politisch abgeht, naja...kann man drüber streiten.
Bei uns ist die deutsche Verwandtschaft schon in 4ter Generation vorhanden.
Lustigerweise sind die Staatenzugehörigkeit bei uns ein richtiges Durcheinander *lol*
Z.B. Ich bin Grieche, meine Schwester Deutsche, mein Bruder wiederum Grieche,
usw....

Grüsse an alle, Georgios
***as Paar
2.777 Beiträge
Entperrt
Hallo
Dieser Beitrag ist zum entsperren des Themas. Joy sperrt alle Themen nach einem Jahr, wenn in diesem nichts geschrieben wird. Ich hoffe das ich vielleicht nächstes Jahr nicht mehr ganz so viel entsperren muss und ihr Euch alle in die Gruppe einbringt. Wir freuen uns schon drauf.

*tipp*
*********lich Frau
5.253 Beiträge
Ich hatte erst kürzlich eine Diskussion auf Facebook mit einem guten Freund, den ich schon ca. 30 Jahre kenne. Andreas ist Grieche, hat in D gelebt und gearbeitet, heute lebt er auf Zypern - der Arbeit wegen.

Ich habe mich auf Facebook teils sehr geärgert... sowohl über die manchmal wirklich hässlichen Deutschen, solche z.B., die griechischen Restaurants in D Schmähbriefe übelster Art schicken, als auch über Griechen, die die Deutschen als "Schweine" bezeichnen und schließlich über in D lebende Griechen, die ich als pure Nestbeschmutzer ansehe, zumal sie Lügen verbreiten. Hier das Video, das ich meine:



Es ist z.B. schlicht unwahr, was dieser Mann zur Höhe der Renten sagt. Es stimmt ganz einfach nicht, und das weiß ich, weil ich die Höhe der Rente z.B. meines Schwiegervaters kenne. Sie ist geradezu lächerlich klein.

Ich denke, es herrscht "hüben wie drüben" viel Frust... viel Unverständnis. Umso mehr hat es mich gefreut, als kürzlich ein deutscher Freund, mit dem ich mehr zufällig am Telefon auf das Thema "Reparationszahlungen D's an GR" kam, mir ganz klar sagte, wie sehr ihn die "Stammtischparolen" ankotzen. Es sei FAKT, dass diese Zahlungen nie erfolgt sind - und es nerve ihn sehr, dass sich ständig Leute das Maul zerreißen, die überhaupt keine Ahnung und sich niemals informiert haben.

Letztlich ist es die Presse/die Medien, die sowohl Deutsche wie Griechen aufhetzt. Wohl dem, der sich davon nicht beeindrucken lässt... das Volk macht den Staat aus, nicht die Politiker. Es ist wichtig, miteinander im Gespräch zu bleiben, sich die Hand zu reichen und freundschaftlich miteinander umzugehen. Heute mehr denn je!
***as Paar
2.777 Beiträge
Ganz
klar den Zwangskredit muss Deutschland bezahlen! das sind nach Expertenmeinung 7-11 Milliarden Euro. Eine recht kleine Summe wenn man den Deutschen Anteil für den Rettungsfond nimmt, der für Griechenland bezahlt Bzw. Gebürgt wurde.

Andere Reparationsforderungen die 70 Jahre später für Leute die nicht mehr am Leben sind und von Leuten bezahlt werden soll, die nichts damit zu tun haben, finde ich nicht ok. Sonst könnte man ja Griechenland auch noch belangen für Opfer der beiden Balkankriege.

Es gibt noch wenig direkt betroffene, die noch am Leben sind und die hätte man sofort Entschädigen müssen und man muss es auch heute noch, aber nicht die Menschen deren Oma ein Opfer von Nazi Deutschland war.

Ich bin schon sehr gespannt über Reaktion der Griechen auf uns Deutsche dieses Jahr. Letztes Jahr war es nicht annähernd so wie es die Presse beschrieben hat. Ok, in Athen möchte ich mein Wohnmobil nicht abstellen, obwohl genau dieses, da Bj 1988 zeigt, da wir Deutsche auch sehr hart für unsere Geld arbeiten müssen und die meisten eben nicht sehr viel haben.
Klar ich möchte die Griechen nicht verhöhnen, da es uns doch sehr viel besser geht als ihnen.
Auf dem Land waren die Griechen sehr nett zu uns!!
*********lich Frau
5.253 Beiträge
Mich persönlich hat es teils sehr getroffen, von griechischen FREUNDEN (!!!) Posts lesen zu müssen, die pauschal "die deutschen Schweine" beschimpfen. So manchen Facebook-Post habe ich mit Worten wie "Ach... aber als Touristen wollt Ihr die "deutschen Schweine" doch!?!?!" beantwortet... *roll*

Es gibt Aufrufe, in GR sämtliche deutschen Produkte zu boykottieren. Mit manch einem hab ich geschrieben... ein solcher Boykott à la: Kauft nicht mehr bei Lidl, kauft keine deutschen PKWs" etc. ist völlig schwachsinnig und dekonstruktiv. Denn: Würde solchen Aufrufen Folge geleistet werden, würden wiederum Menschen in GR ihre Arbeitsplätze verlieren. Es wird so einfach kein Schuh draus!

Interessant fand ich, dass doch sehr schnell eine gewisse Beschämung zu spüren war, wenn ich sagte: Hallo? Es ist immer und überall das Volk, der "kleine Mann", der die Rechnung bezahlt. Nicht nur in GR - auch hier! Es sind die Politiker, die ins Visier zu nehmen sind - nicht aber eine Nation an sich, die Menschen, die im jeweiligen Staat leben. Wann immer ich sagte: "Es sollte doch so sein, dass die Menschen untereinander staatsübergreifend zusammenhalten, sich nicht von den Medien leiten lassen, sondern "Mensch" bleiben" - dann änderte sich die Tonart flugs. Ich erzähle immer mal, wie es hier so aussieht... dass z.B. Rentner Mülleimer durchstöbern nach Pfandgut... weil es auch hier den Menschen nicht so gut geht, wie vielfach geglaubt wird. Deutschland ist nicht "Europes Paradise"...

Ich finde es ganz wichtig, mit den Menschen, die man kennt, im Gespräch zu bleiben... wann immer ich mich beschwerte: "Deutsche Schweine??? SO schreibst Du, obwohl wir Freunde sind?" bekam ich zur Antwort: "DICH meine ich doch gar nicht!" - Meine Antwort: "Ich bin Deutsche. Und wenn Du so etwas pauschal schreibst, dann beleidigst Du mich, meine deutsche Familie, meine deutschen Freunde. Wie würdest DU es empfinden, wenn ich umgekehrt Ähnliches täte?" Tja... dann war ganz schnell eine Entschuldigung da... es wurde nachgedacht. Und man kam überein, dass wir alle letztlich im selben Boot sitzen. Weil wir alle davon abhängig sind, was unsere jeweiligen Politiker tun...

Ich glaube nicht, dass deutsche Touristen angefeindet werden. Auch dieses Jahr nicht. Ich verachte diejenigen meiner Landsleute, die Schmähbriefe schreiben... über die "faulen Griechen" wettern. Es gibt sie zuhauf. Und ebenso gibt es unter den Griechen Dummköpfe, die das dusslige Mediengelaber übernehmen. Umso wichtiger ist es, gegen diese mediengewollte "Hetze" gegeneinander vorzugehen und damit "im Kleinen" anzufangen. Wie heißt es so schön?

"Small acts, when multiplied by millions people, can transform the world."

"Der Staat" - das sind wir! Die Menschen, die in ihrem jeweiligen Land leben. Und nicht die Politiker! Es liegt an jedem selbst, was er tut, sagt... ob er Schmähungen einfach hinnimmt, womöglich auch noch übernimmt und selbst in die Welt posaunt, oder ob er das Gespräch sucht - mit Verständnisbereitschaft füreinander.
Krise und ihre Auswirkung
Bin mal gespannt, was sich nun in den kommenden Wochen tut. Ich denke, dass der kleine Mann bluten muss und sich noch staerker einschraenken muss. Das dies nicht nur fuer die Griechen gilt ist klar. Es gubt auch in Deutscnland genug, die mit sehr wenig auskommen muessen, doch die machen nicht in Griechenland Urlaub. Ich finde auch pauschale Aussagen wie Die Merkel hat uns Bluten lassen oder das der Schaeuble an allem Schuld ist sehr krass, denn die Schulden haben die Griechen selbst gemacht. Dennoch finde ich auch, dass im Dialog auf Augenhoehe , nicht der Grieche als Bittsteller, es vielleicht Loesungen zu finden sind, die fuer alle einiger massen akzeptabel sind.
Bin gespannt wie es weitergeht. Wuensche allen gutes Gelingen.
*********lich Frau
5.253 Beiträge
Ich finde GANZ SCHLIMM, dass Tsipras sich wie ein übler Demagoge verhält. Das "Referendum" ist doch der pure Witz... wer bitte hat denn in Griechenland überhaupt gewusst, WORÜBER GENAU man abstimmt? Wer kannte das - sowieso gar nicht mehr "auf dem Tisch liegende" - Package der anderen EU-Staaten? Niemand! Es wurde polemisiert ohne Ende... wenn mich jemand bittet, mir Geld zu leihen, mich gleichzeitig aber als Terrorist und Erpresser beschimpft - wie soll so etwas funktionieren? Varoufakis ist Wirtschaftsökonom - hat aber von Politik und einem Minimum an Diplomatie überhaupt keine Ahnung! Und die Art und Weise, wie insbesondere seitens Tsipras die Völker - insbesondere D und GR - gegeneinander aufgehetzt werden, da kriege ich (mit Verlaub) das kalte Kotzen! Das ist nichts weiter als billige Stimmungsmache - zum SCHADEN des griechischen Volks!

Es wurden keine Fakten genannt... es wurde einfach nur geschwafelt! Wie kann man vernünftig über Schwafeleien abstimmen, wenn man im Ansatz die Folgen nicht kennt? Es ist aus meiner Sicht eine riesengroße Schweinerei, was da passiert ist, und ich mache mir die größten Sorgen um mein geliebtes Griechenland, bzw. insbesondere um seine Einwohner.

Ich bin weiß Gott alles andere als eine Expertin auf diesem Gebiet... und ich maße mir kein echtes Urteil an, denn dafür sind wir ALLE viel zu uninformiert. Wer weiß denn schon, was da hinter geschlossenen Türen verhandelt und/oder von dieser oder jener Seite geäußert wurde? BEIDE Seiten halten sich da ja absolut bedeckt.

Aber ich bilde mir ein, mir über eins sicher sein zu können... ohne einen gewissen Schuldenschnitt und vernünftige Reformen, die den "kleinen Mann" nicht weiterhin im Übermaß belasten, kann und wird es nicht konstruktiv weitergehen können.

uwsa - ich stimme Dir/Euch zu, was die Pauschalplätze betrifft. Aber die gibt es ja nun definitiv nicht nur seitens Griechen den Deutschen gegenüber, sondern umgekehrt ebenso. Wie oft hab ich in letzter Zeit diskutiert... mit Menschen, die die Griechen per se für faul halten... mit Menschen, die sich darüber echauffieren, dass man in GR angeblich bereits mit 50 J. in Rente geht - so vieles pure, dummerhaftige Stammtischparolen... ohne auch nur im Ansatz informiert zu sein... *roll* Es graust mich! Und zwar beide Seiten betreffend! Schon gehen wieder Aufrufe durch FB, in denen es heißt, die Griechen sollten deutsche Produkte und "Ketten" wie Lidl, Praktiker etc. boykottieren. Geht es noch viel dümmer??? Was passiert denn, wenn diese Läden schließen? Nichts weiter, als dass es NOCH MEHR Arbeitslose in GR geben wird... es ist alles einfach nur traurig und erschütternd *snief* Und es scheint kein konstruktives "Ende" in Sicht...
***as Paar
2.777 Beiträge
Im Grunde war es egal um was die Griechen genau abstimmen, nur eins war klar. Weitere Zugeständnisse und weitere Sparmaßnahmen für Griechenland, ja oder nein. Das wußte jeder Grieche. Aber genau da liegt der Fehler und verstehe nicht das da viele Griechen das nicht sehen wollen, das ihre Regierungen unfähig sind. Wenn die Griechische Regierung endlich eine vernünftige Wirtschafts- und Steuerreform machen würden, ihre Steuersünder und und und. Da liegt der Hund begraben. Es müßte kein Grieche große Abstriche machen, wenn das passieren würde. Wenn man die Berichterstattung sieht und sieht wie es den Griechen geht, war mir klar wie die Abstimmung ausgeht. Die Griechen können keine Sparmaßnahmen am Volk mehr ertragen. Sie leben schon dreckig genug. Überall machen die Geschäfte zu, die meisten haben das ersparte Geld aufgebraucht und viele schulden Miete und Strom, wenn er nicht schon abgeschaltet worden ist.
Es ist klar wie sie Merkel und Co sehen. Ist auch irgendwie richtig, wenn schon die eigene Regierung nicht fähig ist, soll wenigstens von der EU die anstöße für Reformen kommen. Nur wissen die Griechen nicht, oder wollen es nicht sehen, das dies ihe Regierung in der Hand hat. Die EU sagt nur, das Griechenland sparen muss. Wie es gemacht wird, ist Die Griechische Regierung schuld.
Das hier falsch angesetzt worden ist weiß Merkel und co ganz genau, doch zuzugeben das dies der falsche weg war können sie natürlich nicht und darum werden sie einen Dreck tun und Griechenland kaum vorschreiben wie sie ihr Ziel erreichen.
Wenn man als Deutscher nach Griechenland kommt, wird man sehr fair und trotz allem vom großteil herzlich behandelt. Sie sagen: Du gut, Merkel scheiße. Sie haben recht! Merkel und co ging und geht es darum, das Geld zu geben, das sie uns das Geld wieder zurück geben können. Griechische Reformen und ankurbelung der Wirtschaft ist ihnen am Arsch vorbei gegangen. Im gegenteil: Griechische Bauern bekommen von der EU Geld das sie keine Tomaten anbauen, die EU sagt, das wir genug Tomaten aus der EU haben. Die folge ist: Die Bauern bekommen zwar Geld das das Feld brach liegt, nun müssen sie aber Tomaten aus Holland importieren weil es in Griechenland selber nicht mehr genug gibt. Weiter folgen: Die Tomatenfabrik dierekt in Griechenland, die aus den Rohstoffen aus Griechenland Saft und andere Produkte hergestellt hat, ist Pleite, weil die Tomaten aus Holland teurer sind als die eigenen. So wurden und wird von der EU genau das Gegenteil gemacht, es werden Arbeitsplätze und Wirtschaft zerstört.
Leute zieht euch das rein: Griechenland Importiert Tomaten aus Holland!!!!!
Wie bescheuert ist das denn? Tomaten, wo sie dort am besten wachsen. Ich glaub es gibt vieles hier und dort, das keiner versteht. Und ich geb euch recht, dass wir alle durch zu wenig Information oder auch Ausschnitte von Aussagen in den Medien, das ganze Ausmass gar nicht erfahren. Da ich mich auch zu wenig auskenne sieht und hört man /Frau nur eine kleine Sequenz und bildet sich eine Meinung. Ich mag die Griechen und weiss, dass sie sehr stolz sind . Und ich glaube mit dem Stolz sind sie nun auf Stimmenfang gegangen, obwohl der normale Bürger genau sowenig klare Informationen bekommen hat wie wir .
Und noch was zu EigenSinnlich. Ich bin mir im Klaren, dass es überall so Verallgemeinerer gibt.
Aber hier noch ein Spruch, den ich gerne anwende, bevor ich gleich zur Arbeit muss: Es gibt Solche und Solche. Ich gehör zu den Solchen.
Ganz liebe Grüsse Sandra
*********lich Frau
5.253 Beiträge
Ich habe heute einen interessanten Artikel des "Stern" zum Thema gelesen, den ich Euch nicht vorenthalten möchte:

Griechenland ist ein "failing state"

Noch ein Gipfel. Neue Frist. Verhandlungen. Wechselseitige Angebote. Enttäuschung. Rückzug. Nächster Gipfel. Referendum. Alles wieder von vorne.

So geht läuft das seit Monaten zwischen Griechenland und seinen Gläubigern in der Europäischen Union. Nun ist die Lage nochmals eskaliert. Grexit oder nicht? Scheinbar geht es nur noch um diese Frage. Gleichzeitig dämmert den Rettern, dass etwas Grundsätzliches nicht stimmt. Dass sie einen Fehler gemacht haben. Und sie denken darüber nach, wie der zu korrigieren sei.

Was macht Portugal besser als Griechenland?

Das Nachdenken resultiert aus diesem Phänomen: In Irland, Spanien, Portugal und anderen Krisenstaaten funktionierten die Hilfsprogramme der EU. Sie bekamen Kredite, zogen Reformen durch, verbesserten die Wettbewerbsfähigkeit ihrer Wirtschaft. Nur in Griechenland ging gar nichts. Fünf Jahre lang. Warum? Was macht dieses Land zu einem Sonderfall, zu einer Ausnahme?

Die Antwort lautet: Griechenland ist kein moderner, europäischer Staat. Deswegen sind Programme nutzlos, die auf moderne, europäische Staaten zugeschnitten sind. Die also voraussetzen, dass Regierung, Justiz und Verwaltung funktionieren. Griechenland ist ein "failing state", ein versagender Staat, der von Klientelismus, Korruption und Misswirtschaft zerrüttet ist. Das hat weitreichende Konsequenzen für die Reformfähigkeit. Ein paar Beispiele:

• wie soll der Staat Grundstücke privatisieren, wenn er gar nicht weiß, was ihm gehört? Griechenland hat noch immer kein nationales Kataster, das Liegenschaften und deren Besitzer genau ausweist.

• wie soll der Staat Steuern eintreiben, wenn er keine schlagkräftige Steuerverwaltung hat? Weil keine Strafen zu erwarten sind, ist Steuerhinterziehung Alltag. Und es gibt eine riesige Schattenwirtschaft, in der nur schwarz, also gegen Cash, gearbeitet wird.

• wie soll der Staat gegen Korruption vorgehen, wenn er selbst korrupt ist? Selbst die linke Regierung von Ministerpräsident Alexis Tsipras, die sich personell nicht aus den verfilzten, traditionellen Politikerclans rekrutiert, schont die Reichen. Reeder zahlen keine Steuern, Griechen mit großen Auslandsvermögen werden nicht in die Pflicht genommen.

• wie soll der Staat ausländische Investoren anlocken, wenn die Verwaltung ebenso chaotisch wie bürokratisch ist? Wer jahrelang auf Genehmigungen warten muss, stellt erst gar keine Anfragen mehr danach.

Diese List ließe sich endlos fortsetzen. Sie führt aber immer wieder zu demselben Punkt: Griechenland ist nicht in der Lage, die eigenen Angelegenheiten zu administrieren. Es ist nicht Somalia, aber eben auch kein Staat, wie wir ihn kennen. Thomas Straubhaar, Chef des Hamburger Weltwirtschaft-Archivs, schrieb in der "Welt", man müsse dieses Griechenland institutionell neu gründen. Denn wenn der Staat nicht funktioniere, gäbe es auch keine Hoffnung auf einen wirtschaftlichen Aufschwung.

Neue Prioritäten der Rettungspolitik

In dieser Erkenntnis liegt auch Chance, denn sie stellt die Prioritäten klar. Das ganze Gefeilsche um Prozentpunkte bei Rentenkürzungen, Haushaltsüberschüssen, Zinsen und dergleichen ist zweitrangig. Wichtig ist der Neubau einer staatlichen Architektur. Das allerdings muss auch Alexis Tsipras wollen - und zulassen. Wenn er diese historische Chance nicht ergreift, hat er alles verzockt.


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