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Santorin ..

Santorin ..
.. oder das untergegangene Atlantis? Wer weiß das so genau, die Parallelen sind sehr stark ausgeprägt, WENN es diesen sagenhaften Kontinent denn überhaupt jemals gegeben hat.
Was mir immer wieder auffällt - auch hier - dass jedesmal der Ort Oia auf Santorin als der typische Eindruck einer Kykladen-Insel gezeigt wird.
Wir waren dort, 2004 von Ende Mai bis in den Juni hinein. Und wir haben die zwei Wochen sehr genossen.
Freunde von uns sagen, eine Vulkaninsel habe einen morbiden Charme! Diese Aussage wollen wir so nicht stehen lassen.
Wir sagen: Santorin ist nicht nur irgendeine Insel in der Ägäis. Zumal es sich hier nicht nur um EINE Insel handelt, sondern um einen kleinen Archipel, ca. 110 Kilometer nördlich von Kreta.
Es sind drei Inseln, von denen zwei Thira und die kleinere Schwesterinsel Thirassia, bewohnt sind.
Aber das will erklärt sein!
Es handelt sich hier um einen nicht völlig erloschenen Super-Vulkan. Der ist vor ca. 3400 Jahren in einer gewaltigen Explosion in die Luft geflogen. Eine Magma-Kammer unter dem Insel-Mittelteil hat sich entleert, der Meeresboden ist eingebrochen, was einen mehrfachen Tsunami ausgelöst hat, der sich in südöstlicher Richtung bewegt hat. Kretas gesamte Nordostküste bis hin an die Küste Ägyptens sind davon betroffen gewesen. Naxos im Norden von Santorin hat garnichts abbekommen.
Übrig geblieben ist ein gewaltiger Einsturz-Krater, eine Caldera, mit Felswänden mehrere Hundert Meter hoch. Steht man im Hauptort Thira an der Steilkante, kommen einem die Kreuzfahrt-Schiffe unten wie Spielzeug-Schiffchen vor.
Und noch etwas ist im gewaltigen Rund der Caldera drüben vor der Schwesterinsel Thirassia zu sehen: zwei kleine neue Vulkaninselchen, Palea Kameni (Alte Rauchende) und Nea-Kameni (Neue Rauchende) . Im Wasser vor Palea Kameni sprudeln heißen Quellen, Nea Kameni besitzt einen kleinen Hafen, von dem aus Wege zum höchsten Punkt führen. Dort stinkt es gewaltig nach Schwefel!

Die Innenseiten der Inseln sind steil abfallend, dort gibt es keine Strände. Die Außenseiten der beiden Inseln jedoch tragen die Inseldörfer und laufen flach ins Meer aus.
Es ist natürlich spektakulär in Thira oder dem noch höher gelegenen Imerovigli oder in Oia direkt am Rand der Caldera zu wohnen, aber auch sehr teuer und u.U. auch mühsam, die vielen Treppen zu laufen.
Preiswerter wohnen läßt es sich zm Beispiel in Perissa an der Südostecke der Insel, wo es viele Lokale und nette Unterkünfte gibt.
Nördlich davon, hinter dem Kalkberg, auf dem Reste der Minoer-Siedlung Alt-Thira zu sehen sind, liegt direkt ein weiterer Ort, Kamari. Wer jetzt nicht zwingend mehrmals täglich Fluglärm haben möchte, sollte vielleicht doch diesen Ort eher meiden, denn direkt nördlich beginnt die Haupt-Start- und Landebahn des Inselflughafens! Der Kalkberg, der Profitis Ilias, verdeckt die ankommenden Flugzeuge, bis sie um die Ecke kommen und in 100 Meter Höhe über die Küstenlinie donnernd zur Landung einschweben.
Diese Kalkberge, von denen es auf Santorin vier Stück gibt, sind älter als zwei Millionen Jahre und standen schon dort, ehe das Erdenfeuer begann, dessen Ergebnis dieser Archipel ist.

Es sind dies hier meine persönlichen Eindrücke von Santorin. Ein kleiner handlicher Reiseführer in der Tasche und los kann es gehen mit der Entdeckung einer landschaftlich einmalig schönen kleinen Inselwelt, ein Mietwagen ermöglicht es, die wenig frequentierten Orte der Insel anzusteuern.
Es ist unter anderem nicht besonders angenehm, in den Mittagsstunden den Hauptort besuchen zu wollen wegen der Kreuzfahrtschiffe, die morgens ankommen und vor dem Abendessen an Bord wieder die Anker von der Felswand lösen, denn Anker setzen am Grund ist wegen der Tiefe nicht möglich.

Die Kreuzfahrer kommen zeitlich auch nicht in den Genuß, eine Mini-Kreuzfahrt durch die Caldera zu machen. W-U-N-D-E-R-V-O-L-L-! Es gibt den Fährhafen Athinios, wo die Inselfähren ankommen und ablegen, und von dort aus man auch per Schiff nach Naxos gelangt. Diese sehr große Nachbarinsel hat aus topografischen Gründen keinen Flughafen!
Die Mini-Kreuzfahrt zum Beispiel auf einem Zweimaster führt vom Fährhafen erstmal hinüber zu den kleinen Inselchen Kameni, dort Möglichkeit Nea zu besteigen und ein bißchen Schwefel zu schnüffeln. Danach weiterer kurzer Stop in der Bucht vor Palea, hier kann man vom Boot aus ins Meer springen und im warmen Wasser baden. Weiter geht die Fahrt südwestlich an die Südspitze von Thira, dann vorbei an der dritten unbewohnten Insel Aspronisi vorbei nördlich auf die Innenseite von Thirassia zum kleinen Hafen, dort Pause.
Aspronisi sieht aus wie aufeinander gestapelte Pfannkuchen, ist rund und hat einen Durchmesser von maximal 30 Metern. Ein Rest der großen Gesamtinsel.
Nach der Pause fahren die Schiffe an der Innenseite der Schwester-Insel zur Nordspitze Thiras und unter Oia entlang der Caldera entlang, passieren den Alten Hafen, wo die Tenderboote der Luxusliner anlegen, zurück nach Athinios.
Der Alte Hafen liegt ca. 300 Meter unterhalb Hauptort Thira. Von hier aus gibt es drei Möglichkeiten nach oben zu gelangen.
Möglichkeit eins: zu Fuß den Serpentinenweg.
Möglichkeit zwei: auf dem Rücken eines Esels den Serpentinenweg.
Möglichkeit drei: die Seilbahn!

Ich könnte hier jetzt noch Lokale anpreisen, was wenig Sinn macht, es sind 12 Jahre her, als wir da waren. Außerdem würde es sich lesen wie Schleichwerbung. Unterkünfte gibt es reichlich, Flüge von allen deutschen Flughäfen Nonstop in maximal drei Stunden.
Wer jetzt Lust bekommen hat und vielleicht nachher mal selber seine Eindrücke vermitteln möchte... Ich werde mich freuen, wenn ich mit diesem Kurz-Reise-Bericht vielleicht Appetit gemacht habe.

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