Oden an die Schamhaare

Ich gebe zu: Der Trend zur rasierten Scham behagt mir nicht. Mir geht damit die Hälfte der erotischen Ausstrahlung abhanden, aber da seid ihr wohl hier in der Gruppe aller ähnlicher Meinung... Aber wer hat Lust, zu beschreiben, warum Schamhaare so toll sein können?

Ich mache den Anfang:

Ich streiche ganz langsam mit meinen Fingern über ihren Körper: Von der Nasenspitze an geht es abwärts, Umwege um ihr Kinn herum und Slalom um die Brüste. Das Brustbein zeigt den Weg weiter in den Süden, der Nabel ist ein erster Vorbote dessen, was noch kommen wird. Gleich danach passiert aber etwas Überraschendes: Die glätte der Haut verändert sich, ein leises Kräuseln setzt ein, zuerst nur vereinzelt, dann immer dichter. Welchen Weg soll ich nehmen? Nein, ich muss nicht ausweichen, sondern mitten durch, ganz trocken fühlt sich das an. Ich bin mitten in der Frühlingswiese, ich würde gerne meine Nase hinein tauchen. Ich weiß, gerade nach der Wiese kommt das, wonach ich strebe – plötzlich sind sie da, die ersten Falten, glitzernd vom Tau, in warmer Erwartung. Ich massiere sanft und langsam öffnet sich das Geheimnis hinter dem Zauberwald...

Schön, dass es diese Haare gibt, die auf den ersten Blick verdecken, dabei aber eher versprechen und necken! Ansonsten gäbe es nur die kahle Wüste, wo ich alles auf einmal sehe...

Etwas weniger pseudopoetisch ausgedrückt: Mich fasziniert das Schamhaar, weil es beim Entdecken des Körpers einen Rhythmus ins Ertasten und Erblicken bringt. Und das Schamhaar ist – besonders bei der Frau, aber auch beim Mann – so wunderbar ambivalent: Es verdeckt einerseits den intimsten Bereich des Körpers, andererseits weist es aber ja gerade darauf hin: Da ist er! (Zeichentheoretisch sehr interessant...)

Was sind eure Oden an die Haare? Ich habe natürlich noch zwei, drei auf Lager...