Videobeweis in der Bundesliga
Hallo zusammen,zur nächsten Saison wird in der Bundesliga der Videobeweis eingeführt. So wie es bisher gehandhabt wurde war es meiner Meinung nach eine gute Sache. Der Spielfluss wurde bisher nicht unterbrochen und die Schiedsrichter haben dieses Hilfsmittel bisher gut eingesetzt. Auch weiterhin wird es keine Möglichkeit für die Trainer geben, diesen Videobeweis zu fordern.
Ich persönlich fände es sinnvoll, diese Möglichkeit den Trainern ähnlich wie die grüne Karte, einmal pro Halbzeit zu geben, oder bei falscher Forderung eine Strafzeit gegen die Bank auszusprechen. Dann würden die Verantwortlichen auch nicht wegen jeder Entscheidung zu diesem Mittel greifen. Was haltet ihr vom Videobeweis ?
Nachfolgend die Pressemitteilung der HBL:
Ab der Saison 2023/24 führt die HBL den Videobeweis ein.
Unterstützt werden die Unparteiischen in der jeweiligen Halle durch einen Operator, der die zu überprüfende Situation am Bildschirm zur Verfügung stellt. Die Überprüfung erfolgt ausnahmslos durch die Unparteiischen vor Ort.
Acht Fälle sind es, in denen der Videobeweis zum Tragen kommen kann.
Im ersten Fall geht es um die Absicherung bei der Entscheidung Tor oder kein Tor - also zur Bestimmung, ob die Spielzeit abgelaufen oder das Spiel unterbrochen wurde, bevor der Ball die Torlinie vollständig überquert hat.
Der zweite Fall behandelt schwerwiegende und unfaire Aktionen, sprich Szenen ohne Ball, die außerhalb des Blickfeldes der Schiedsrichter passieren.
Im dritten Fall wird der Videobeweis zu Rate gezogen, um bei einer Disqualifikation die Rückennummer des zu bestrafenden Spielers genau zu identifizieren. Beispiel wäre ein Schubser in der Luft vor dem Mittelblock, wobei der Übeltäter in Echtzeit nicht zu überführen ist.
Der vierte Fall sieht Konflikte auf dem Spielfeld vor, also Konfrontationen zwischen zwei (oder mehr) Spielern, bei denen die Schiedsrichter Zweifel haben, wer genau zu bestrafen ist.
Der fünfte Fall umfasst eine mögliche Simulation. Konkret: Wenn die Schiedsrichter ernsthafte Zweifel daran haben, ob ein Spieler progressiv bestraft werden sollte oder wenn ein Spieler versucht, die Schiedsrichter durch Simulation zu täuschen.
Der sechste Fall, der gerade international wahrscheinlich am häufigsten Anwendung findet: Wenn die Unparteiischen ernsthafte Zweifel daran haben, ob eine Zwei-Minuten-Strafe oder eine Disqualifikation auszusprechen ist.
Im vorletzten Fall wäre der Videobeweis heranzuziehen, wenn es um eine den Spielausgang verändernde Situation in den letzten 30 Sekunden (gilt auch für Verlängerung) geht. Zum Beispiel, wenn die Unparteiischen ernsthafte Zweifel an einer Siebenmeter-Entscheidung oder einem technischen Fehler eines Spielers haben, der ein Tor erzielt.
Der achte und letzte Fall bezieht sich auf eine Entscheidung, die einen Protest (Einspruch) nach sich ziehen kann.
Wird nach Videobeweis festgestellt, dass eine Sequenz nicht aussagekräftig ist, treffen die Schiedsrichter "eine Entscheidung aufgrund der von ihnen beobachteten Tatsachen", schreibt die HBL in ihrer Pressemitteilung. Der Einsatz des Videobeweises wurde grundsätzlich von der HBL GmbH in enger Abstimmung mit dem Schiedsrichterwesen des DHB entwickelt.
Erstmals eingesetzt wird der Videobeweis in der kommenden Saison im Rahmen des Pixum Super Cups, der am 23. August 2023 die 57. HBL-Saison einläutet. Dann trifft Rekordmeister THW Kiel auf Pokalsieger Rhein-Neckar Löwen.