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Robert Enke ist tot!

Sonntag...
also ich werde am Sonntag auch nicht dabei sein! Nicht weil ich lieber mit dem Hintern zu hause bleiben möchte oder das Wetter dazu nicht passend ist, sondern eher mehr weil es irgendwann gut sein sollte.....

Bei der Pressekonferenz haben die zuständigen drum gebeten von weiteren Fragen abzusehen aufgrund der Pietät....

Dann frag ich mich jetzt was dieses Großereignis soll. Robert hätte das bestimmt nicht so gewollt zur Schau gestellt zu werden.

Schließe mich da den vorherigen Post´s voll und ganz an ....
mir ist es auch zuviel...
... ich denke so einen Kult hat er nicht gewollt:
Klar; was wäre bei der Trauerfeier los!
Aber die Aktionen von allen Fans Marktkirche, Trauermarsch und sicherlich die nächsten Spieltage muß doch einfach genug sein.

Das ganze sollte nicht in eine falsche Richtung laufen. Ich glaube Herr Schmadtke hat da auch seine bedenken.

Ich weiß nicht aber jeder muß das für sich entscheiden.
Irgendwie ja schon wieder höher schneller weiter..

LG
Paule
*******1967 Mann
57 Beiträge
Trauerfeier am Sonntag
Hallo Mustang69, hallo in die Gruppe,

bin auch dabei - leider - das nächste Heimspiel mit Robert im Tor wäre mir, und uns Allen wohl 1000 mal lieber...


Beste Grüße

mad_max1967
********9_ni Mann
60 Beiträge
Seid doch...
mal ein bisschen nicht ganz sooo streng. Klar ist es nicht unbedingt das Maas aller Dinge den Sarg im Stadion aufzubahren...denke aber so kann jeder der es möchte an diesem traurigen Tag dabei sein. Eine Kirche bzw.Friehof würde vermutlich auseinander platzen.

Ja jetzt waren ein oder 2 hier in der Marktkirche...aber was ist denn mit denen, die aus Platzgründen dort nicht hineinpassten??

Und den Rummel...den machen die Medien und kein Anderer.

Ich finde an der Aktion nichts verwerfliches...und werde dort Abschied nehmen!

Gehe ja nicht aus Sensationslust...sondern aus ehrlicher Anteilnahme dort hin.

Gruss ICH
Streng??
Ich glaube, das ist wohl nicht der richtige Ausdruck!

Dieser Hype passt einfach nicht zu Robert Enkes Leben, es ist das genaue Gegenteil und langsam scheinen auch die Veranstalter darüber nach zu denken!
Der Appell des Managers und der Polizei an die Fans zeigt, das auch sie überrannt werden von den Ereignissen und den Menschenmassen.

Superstar so einer Megashow zu sein, das passt doch gar nicht!!

Wir waren am Mittwoch mit unterwegs und das war so ergreifend ehrlich, unglaublich traurig und mitreißend!

Natürlich ist das alles nur meine/ unsere Meinung und Empfindung!

Hoffentlich halten sich die Fans daran und lassen Teresa und die Familie auf dem Friedhof in Ruhe, damit wenigstens dort etwas Besinnlichkeit und Frieden entstehen kann!!!

Karen+Vito
re: karen+vito
denke auch, das irgendwann mal gut ist, und Robert sich bestimmt nicht wie ein Michael Jackson gesehen hat. Er war eher der top-spieler der sich im Hintergund gehalten hat.... oh ja ich werde die Fan-Gesänge in der Nordkurve vermissen " die nummer eins, die nummer eins, die nummer eins im Tor hab´n wir........"

nichts desto trotz: den Sarg vielleicht auch noch in den 16m Raum zu schieben und dann auch noch 49,000 Zuschauer , ja Zuschauer ....

nee sry dann lieber zuhause sitzen und in Gedanken an Ihm Tränen zu vergiessen ist aufrichtiger als inmitten der Masse zu stehen...

Wird schon schlimm genung beim Bayern-Spiel in der Nordkurve zu stehen und Florian im Tor sehen zu müssen und nicht unsere Nr. 1 ( nichts gegen Flo aber Robert Riese bleibt die Nr.1)

Dani
*******6920 Paar
459 Beiträge
Hmmm
Also wir können unseren Vorrednern nicht ganz zustimmen.

Das hat überhaupt nichts mit hype oder sonst was zu tun....die Ohnmacht in Deutschland ist auch 5-6 Tage nach seinen Tot immer noch zu spüren und zu sehen.

Er hätte es nicht gewollt???? Also was er gewollt hätte oder nicht kann glaub ich hier gar keiner beurteilen.

Denn durch seine schwere Krankheit hat er nicht nur Freunde und Ärzte an der Nase herumgeführt sondern jeden.

Was Robert wirklich für ein Mensch gewesen ist können wahrscheinlich nur seine Frau und wenige Leute aus seinen Umfeld beurteilen.

Ob der Sarg nun ins Stadion muß oder nicht ist eine sperrate Frage.

Und es ist eine Trauerfeier kein Spectakel,wo es Glühwein,Bratwurst oder Fischbrötchen gibt.

Es werden 100.000 Menschen erwartet viele auch aus dem Ausland,nicht jeder der es gerne wollte hatte so kurzfristig Zeit sich zu verabschieden.

Wir auf jedenfall sind der Meinung das die Trauerfeier am Sonntag in der Arena schon im Sinne seiner Familie ist denn dort hat er sich abgesehen von zuhause noch am wohlsten gefühlt was seine Frau ja bestätigte.

Fazit:Wir werden hinfahren und uns von unserer Nr.1 zu verabschieden,da wir voher einfach nicht die möglichkeit hatten,und wir hoffen auch das 96 die Rückennummer 1 nie wieder vergeben wird.

So sehen wir das......und wir denken damit stehen wir nicht alleine da.
Nein !
Ich werde definitiv nicht ins Stadion gehen,ich halte nichts von solchen Massenansammlungen wegen eines Trauerfalls.
Ich bin mir auch nicht sicher das es im Sinne von Robert Enke wäre.
LG Peter
..........es ist jedem selbst überlassen , falls er trauert oder besser beschrieben, betroffen ist, sich auf seine eigene weise zu verabschieden.

ich bin definiriv , wie hotpaar ebenfalls dort.

still und leise..........mein adieu an robert enke.

und ich möchte dort auch mit anwesenheit flagge zeigen, den es muss sich etwas ändern im mutierten profisport.

Seine erfolgchancen währen um 50% gestiegen , wenn er sich getraut hätte 4 monate in eine klinik zu gehen, wie deissler.

und wenn massen an menschen dort sind baut das einen druck auf
verantwortliche im profisport auf.
******_ni Frau
39 Beiträge
Sarg im Stadion?
Ich halte es auch für sehr tragisch was Robert Enke getan hat und denke das es nicht hätte passieren müssen. Doch bin ich der Meinung das es so schon zu viele Menschen gibt die sich das Leben nehmen.

Ich kann mir denken das er ein gute Mensch und auch Fußballspieler war, doch so einen aufriss zu machen sein Sarg ins Stadion zu bringen ist für mich nicht nach vollziehbar.

Wenn man an die Menschen denkt denen es genauso geht, dass sie mit ihrem Leben nicht mehr klar kommen und sich deswegen das Leben nehmen. Wie unwichtig sie dann trotzdem doch für viele Menschen scheinen, ist die Sache die mit Robert Enke gemacht wird doch etwas übertrieben.

Soll er doch in Frieden im Kreise seiner Familie und Freunde begraben werden. Die Menschen die ihn als Mensch und Fußballspieler kannten, können ihn auch so im Herzen behalten.

So das war nur kurz meine Meinung dazu!


(Hoffe nur das ich nicht irgendwelche Fakten vertauscht habe; wenn ja klärt mich auf)
********9_ni Mann
60 Beiträge
Ihr seid...
ja fast alles Hobbypsychologen...wenn Ihr Robert Enke so gut kennt...warum ist dann soweit gekommen.

Denke...keiner weiss was in Ihm abgegangen ist...alles nur reine Spekulation. Weiterhin denke ich, dass die Angehörigen mit Sicherheit nicht alles preisgeben werden. Nur soviel um den medien gerecht zu werden.

Klar ist eine riesen Veranstaltung. Wie gesagt deshalb gehe ich ja auch nicht hin!, sondern weil ich ihn als symphatischen eher positiven Menschen kennen gelernen durfte!

Ist ja jedem selbst überlassen dort hin zugehen.
nein, ich glaube nicht das es eine MEGA show wird.

Ich habe die todesanzeige von seiner Frau gelesen, kann ungefähr nachfühlen aus eigener Erfahrung wie es in ihr aussieht, unmittelbar in dem augenblick als sie mit dem tod ihres mannes konfrontiert wurde. ich habe diesenaugenblick ebenfalls erlebt, wurde 5 tage nach ebenso einer konfrontation eingeladen an einem gottesdienst, teilzunehmen, von demich nicht annähernd ahnte was auf mich zu kommt. Ich stand plötzlich(mit meiner "restfamilie") in einer gemeinschaft von menschen die mich nicht kannten aber wussten was passiert ist.Fremde menschen , die ebenfalls betroffen und traurig waren und habe bei aller trauer die kraft und den Trost gespürt, der davon ausging. Ich habe geheult wie ein schlosshund und doch gespürt, ich bin nicht allein und die wärme die da rüberkam war ein kleiner Mosaikstein der trauerarbeit, die mir geholfen hat, am leben festzuhalten und das nicht begreifbare zu verarbeiten. Antworten auf die frage des WARUMS bekommt man eh nicht, aber es hilft auf dem weg der AKZEPTANZ.

Wenn ich nun versuche mich in das Leben reinzudenken was robert enke geführt hat, ANGAGEMENT für andere(und sich selbst hilflos ausgeliert), dann die Traueranzeige von teresa enke lese.......dann ist das mit dem stadion ok und in seinem sinne(der sarg der da steht ist sicher, das ist richtig, ist diskutabel). Ichglaube bei vielen menschen wird ein kleines Stück VERÄNDERUNG eintreten. bei den Medien in zukünftigen kritischen Berichten über LEISTUNG, im Profisport,im Fussball, in der bevölkerung im umgang mit schwerdepressiven Menschen. und je mehr menschen öffentlich zum ausdruck bringen , auch durch anwesenheit bei einer trauerfeier den den charakter einer
megashow hat, je mehr das sind, umso grössere chancen sind da , das sich auch wirklich etwas ändert und wir nicht nach wochen dann zur tagesordnung übergehen , als wäre nichts geschehen. Das darf nicht passieren. Weiterhin vermute ich, wen ich den ablauf des heutigen tages betrachte, das frau enke einen "sehr schweren tag", nämlich den des unmittelbaren abschieds(körperlich gesehen) heute sehr kompakt bewusst so gewählt hat, um dann mit ihrer eigenen trauerarbeit zu beginnen, wo und das habe ich selbst erfahren, kein mensch ihr wirlich helfen kann, da stellt man dann fest , das man alles allein bewältigen muss. Die beerdigung hätte einen anderen tag stattfinden können, wenn es ihr wunsch gewesen wäre, nein-heute,denn danach ist der weg frei für sie selbst zur ruhe zu kommen, zu trauern und einen schweren kampf des WARUM mit sich selbst auszuleben. Ich wünsche ihr die KRAFT, die sie für diesen langen weg der trauerarbeit braucht.
******_ni Frau
39 Beiträge
Aber Robert Enke war auch nur ein Mensch. Was in ihm vorging das wusste wahrscheinlich nur er und nicht einmal seine Frau. Aber sollte es nicht genügen ihn nur normal zu beerdigen.
Sicher wollen sich viele Menschen von ihm noch irgendwie verabschieden, doch dafür wäre es sicher noch Zeit wenn erstmal nur seine Familie die gelegenheit dazu hatte.

Das sich die Menschen überhaupt verabschieden wollen ist für mich kein Ding, doch der aufriss der veranstaltet wird ist für mich unbegreiflich.

Wahrscheinlich wird für die "öffentliche" trauerfeier sogar noch Eintritt verlangt!??
auch mir fehlen die worte auch für dieses spektakel.
finde es masslos übertrieben.
aber wenn seine witwe damit einverstanden ist..

ansonsten bei allen respekt ist es nicht ok
so eine veranstaltung draus zumachen.
sicherlich jeder möchte abschied von ihn nehmen.
die anteilnahme ist wirklich riesengross.
bald in 4-8 wochen werden die pressestimmen verstummen.
der alltag für seine hinterbliebenden einkehren.

ich wünsche den hinterbliebenen viel kraft und zuversicht.

den beiden zugführern und deren familien
viel kraft und hilfe ihr trauma zuverarbeiten.
das sich gute ärzte um sie kümmern.
sie gut betreuen um mit ihren schicksal fertig zuwerden..
sie bald wieder arbeiten können.
um ihre familien zuernähren.
die vorweihnachtszeit ein wenig zugeniessen.

wird wohl gewiss nicht so sein.
mein mitgefühl für sie.
auch allen ersthelfern betreuern..

der selbstmord ist traurig von ihn.

es passiert jeden tag das menschen sich das leben nehmen.


das leben geht weiter es bleibt nicht ruhen..
Ja es passiert jeden tag
...aber mit dieser einstellung wird sich nichts ändern!..........gar nichts!
.....Ich
würde mir sehr wünschen , das sich nun vielleicht etwas in der Gesellchaft ändern wird...

und Wir alle können unsere Meinung darüber haben und sollten diese auch gegenseitig akzeptieren.....

Suizide bleiben immer schlimm und tragisch, egal ob von bekannten Persönlichkeiten oder jedem anderen.......



Ich arbeite täglich mit Menschendie solche Entscheidungen fällen und am Rande ihres Lebens stehen, aber manchmal ist man machtlos und wer diesen Weg für sich gewählt hat, wird ihn auch gehen.....

das brauch jetzt auch nicht kommentiert werden........

Es war eine sehr schöne und bewegende Feier und ich wünsche der Familie viel Kraft für ihren weiteren Weg

und das wünsche ich auch allen, die dieses Schicksal teilen.........
*****609 Frau
3.692 Beiträge
...ich hab hier einen Bericht gelesen...
...den ich euch -gerade den Kritikern der Feier heute- mal zum Lesen geben möchte... (Quelle bei Stern.de) Bei allem Respekt... aber genauso sehe ich das auch.

Lest es doch bitte und dann denkt einfach darüber nach...

Ganz liebe Eulengrüße, die selber intensive Erfahrungen, mit diesem Thema hat...


Gedenkfeier für Robert Enke:
Keine Trauer ist zu groß
Das Ausmaß der öffentlichen Anteilnahme am Tod von Robert Enke und vor allem die Dimension der Stadion-Trauerfeier irritiert und stört viele Menschen. Zu Unrecht. Ein Kommentar von Ralf Klassen


Als die Nachricht vom Tode Robert Enkes am Dienstagabend bekannt wurde, ging eine Schockwelle durch Deutschland. Selbst Menschen, die Robert Enke, sein Leben und seine Karriere als erfolgreicher Torwart, bisher nur kaum oder gar nicht kannten, waren betroffen von diesem Ereignis, das gleichermaßen urplötzlich und unfassbar war. "Warum?" war die Frage, die sich wohl jeder stellte.

Aber schon am folgenden Tag, als Enkes Witwe Teresa zusammen mit dem Psychotherapeuten ihres Mannes vor die Kameras trat und die Einzelheiten seiner Depressionserkrankung schilderte, mischten sich in die Urteile über die "tapfere, starke Frau" die ersten kritischen Stimmen: "Darf man so etwas machen?" In die Öffentlichkeit gehen, mit derart privaten Sorgen und Details? Den Leidensweg des eigenen Mannes so ausbreiten vor den Kameras und Mikrophonen, nur wenige Stunden nach seinem Freitod?

Die Kritik steigerte sich noch, als am Freitag die Einzelheiten zur Trauerfeier bekannt wurden: Enkes Sarg wird im Mittelkreis der AWD-Arena aufgebahrt, im Stadion werden 45.000 Menschen dabei sein, außerhalb des Stadions wird die Andacht auf Großleinwänden übertragen, auch hier rechnet die Polizei mit mehreren zehntausend Menschen. Fünf Fernsehsender übertragen die Trauerfeier live, über tausend Journalisten werden berichten. Beinahe schon bangend appellierte Hannover 96 an die Fans, sich dem Ereignis gemäß zu verhalten.

Angesichts dieser Dimensionen, es ist die Rede von der größten Trauerfeier in Deutschland seit dem Tod von Konrad Adenauer, sind viele Menschen irritiert, verstört, sogar fassungslos. Von der "Ausschlachtung eines Schicksals" wird da in Leser-Kommentaren und Straßenumfragen gesprochen, einer "pietätlosen Vermarktung", sogar von "reiner Show". Enke sei schließlich nur einer von vielen Selbstmördern, die es jedes Jahr in Deutschland gibt, und deren Schicksal kaum jemanden interessiere.

Dieser Empörung aber liegen viele Irrtümer zugrunde: Es gibt eben nicht den einen, allgemein verbindlichen Kodex, wie MAN zu trauern hat. Jede Familie muss für sich selbst angesichts der Umstände entscheiden dürfen, wie öffentlich, wie groß und mit wem die Trauerarbeit zu verrichten sein sollte.

Zudem: Wie sollte man denn "richtig" umgehen mit der gewaltigen Resonanz, die sich nach Enkes Tod in Deutschland und vor allem in Hannover zeigte? Spätestens als sich 35.000 Menschen am Mittwochabend zum Trauerzug durch die Stadt versammelten, war klar, dass es sich um ein Ereignis handelte, das mehr Menschen mehr bewegte, als sich irgendjemand das hätte vorstellen können.

Diesen Menschen, viele von ihnen Fans, die Enke Woche für Woche zugejubelt hatten, nun falsche Emotionen oder gar Eventmentalität vorzuhalten, ist ebenso töricht, wie der Familie zu unterstellen, sie habe sich von falschen Beratern zu der Großveranstaltung an diesem Sonntag drängen lassen.

Eine Gesellschaft muss Fehler verzeihen
Und natürlich verbieten sich jetzt bei der Kritik an der Größe der Trauerfeier auch Sätze wie: „Es war ja nur ein Torwart!“ – so, als gäbe es ein moralisches Gesetz, dass Ausmaß von öffentlicher Trauer nach Nobelpreisen, Kanzlerämten oder sonstiger Wertigkeit für die Gesellschaft regeln würde.

Für viele Menschen, auch Nicht-Fußballfans, bedeuten Robert Enke und sein Tod eben etwas Besonderes für ihr Leben. Das mag man verstehen oder nicht – aber respektieren sollte man es auf jeden Fall.

Denn Robert Enkes Tod wird nicht nur deshalb so betrauert, weil es einen populären sympathischen Sportler getroffen hat – sondern wohl auch vor allem, weil die Leidensgeschichte, die ihn in den Tod getrieben hat, jahrelang so perfekt verborgen unter seiner Oberfläche lag. Weil er glaubte, seine Ängste vor der Öffentlichkeit verstecken zu müssen, um als Mensch akzeptiert zu werden. Es scheint, als wollten die Menschen mit ihrer beinahe überbordenden Anteilnahme nun auch beweisen, dass es eine Gesellschaft geben muss, die eben diese Ängste, Schwächen und Fehler verstehen und verzeihen kann.

In diesem Sinne kann eine Trauerfeier gar nicht groß genug sein.

Ja,
wie Ihr ja lesen könnt, waren wir komplett gegen diese Megashow!

ABER
nun geben wir gerne zu, das es dazu nicht gekommen ist.
Hut ab vor den Teilnehmern, ich/wir habe/n diese Stimmung zu Hause im Wohnzimmer kaum ertragen!!

Danke!

Der Gedanke an das nächste Heimspiel, wir haben gerade das Gefühl, wir können da nie wieder hin, dabei haben wir doch das Foto eingestellt mit dem Titel: es ist so schön geworden, unser zweites Wohnzimmer! Jetzt gerade ist alles nur noch traurig!
EuleXXL
.......schöner artikel, eule.......schreib mich mal an , wenn du magst

lg voto
****ylu Frau
92 Beiträge
...ich bin noch ganz benommen...
von den Dinge, die da passiert sind...

Im März kam ich nach Hannover und DAS ERSTE, was mir in meiner Gastfamilie 'begegnete'...war Robert Enke...jeden morgen lief das 8-jährige Pflegekind der Familie zur Tür, um die neuesten Nachrichten von Hannover 96 zu lesen...!!!!und IMMER war Robert Enke ein Thema...der kleine T. spielte den ganzen Sommer im Garten 'Torwart' und nicht irgend einen...Robert Enke...

Als ich am Mittwoch früh die Nachricht hörte...war ich tief getroffen...als dann die Hintergründe deutlich wurden...und ich die betroffenen Menschen in den U-Bahn-Haltestellen in Hannover sah, die jede neue Nachricht auf den Bildschirmen lasen...

Dann am Mittwochabend die Trauerfeier mit Frau Käßmann...die als Theologin doch eigentlich einen 'Selbstmörder' nicht betrauern 'dürfte'...

Heute nun die Trauerfeier, mit dem katholischen Pfarrer, der sich in seiner Rede immer wieder verhaspelte...die Menschen, die so EHRLICH betroffen waren...

KEINER wurde gezwunden dort hin zu gehen!!!!

ich habe so geweint...

und

hatte einen totalen Krach mit meinem Freund...

der kein Verständnis hat...weder für die Selbsttötung (man sollte DAS dann noch so machen, dass man nicht andere damit belästigt)...noch dafür...dass die 'Medien das so ausschlachten'...Ministerpräsident Wulff dort nur hingegangen ist, weil er GESEHEN wird...usw....usw...

ich bin so schockiert von seiner Gefühllosigkeit, seinem Unverständnis...seiner Ignoranz...

jetzt schleicht er um mich herum, weil ich wie erschlagen bin...

es war ein schlimmer TAG...

ich wünsche der Teresa von Herzen, dass sie diese Trauer wirklich verarbeiten kann und sie dann wirklich wieder glücklich werden kann!!!!

anna
anna
es ist nicht so einfach die dinge im grund zu erkennen....... menschen sind eher oberflächlich...und es ist wesentlich bequemer einen ministerpräsidenten unlautere motive zu unterstellen, als die worte einmal sacken zu lassen....mit allen appellen zur umkehr............

lg voto
*******ce_h Mann
290 Beiträge
Themenersteller 
Nun habe ich die letzten Tage eine menge Zeit gehabt über alles mal ein wenig Nachzudenken. Vor allem aber sind mir einige Dinge klar geworden - prominent zu sein muss doch viele dinge mit sich bringen. Angefangen von der Ansicht zum tragischen tod von Robert Enke bis hin zur völlig einseitigen Berichterstattung.

Weiter frage ich mich: Wann darf man etwas kritisieren und wann ist der richtige Zeitpunkt dafür?`ich denke mal den gibt es nicht, aber mir liegt es auf der Seele und ich frage mich ob es noch andere gibt die so denken - oder ob ich mit Meiner Meinung ganz allein da stehe?

Wieso wird in den Medien immer nur der tragische held beleuchtet und wieso spricht bis auf MP Wulff heute im Stadion nicht eine Zeitung, keine Sendeanstalt und kein Pressevertreter die tragische Seite der Lokführer an? Sie sind von einem Selbstmörder instrumentalisiert worden. Haben diese beiden Menschen keine Familien? Wie geht es den beiden und wieso fragt keiner mal nach wie die und Ihre Familien sich aktuell fühlen und wer fragt wie diese beiden nun ohne Depressionen und Ängste in Zukunft ihrem Beruf nachgehen sollen? Ist es gerecht immer nur von der tragik um die Person Robert Enke zu sprechen?

Weiter, wieso nimmt die Kirche das Thema so intensiv auf und wieso lässt kein Kirchenvertreter so offen mal zu bekunden welchen Status Menschen im Glauben und der Bibel einnehmen die den freitod wählen? Ist denn automatisch alles richtig nur weil Robert Enke ein Torwart war und in der Öffentlichkeit stand?

Ja, ich habe noch mehr fragen. Wieso bekommt eine Person die schon seit Jahren scheinbar Depressiv ist ein Kind zur Adoption? Ist das Auswahlverfahren für Prominente ein anderes? Soweit ich weiß können Menschen mit psychischen Störungen keine Kinder Adoptieren und wieso ist niemand eingeschritten bei der Tatsache das ein Kind Adoptieren in dem Fall eine ersatzbefriedigung sein könnte um über den eigenen schmerz abzulenken?

Alles in allem sollte er doch ein Vorbild sein und wieso sagt keiner mal Öffentlich das den Weg den er gewählt hat falsch war? Niemand sagt das es ein abschreckendes Beispiel sein sollte und das der tod und das zurück lassen von Menschen die man liebt durch den Freitod FALSCH ist. Seine Ehefrau und "Tochter" alleine lassen, freunde und Kollegen mit dem schmerz zurück lassen nicht der Sinn unserer Gesellschaft ist?

Dieser Beitrag soll kein Aufruf zur Diskussion sein, sondern ledeglich ein paar fragen zum Nachdenken auslösen, denn eines steht mir zu: Es gibt soviele Menschen mit dieser Krankheit die hilfe gerne in Anspruch nehmen wollen würden es aber aus Beruflichen Gründen, oder Geldmangel und verpflichtungen gegenüber der Familie einfach nicht können. Robert Enke hätte bei seinem selbst erarbeiteten Lebenslauf und seinen dadurch erwirkten Vermögen eine großzügige, Ärztlich begleitete Auszeit nehmen können und hat es nicht getan.

Nach dem wieso bin ich nicht auf der Suche und nach Meinungen auch nicht - nur nach anderen Sichtweisen, denn das schillernde anglitz der Person Robert Enke will ich mit meinem Beitrag nicht "kratzen" - sondern einfach nur mal Aufzeigen das nicht alles glänzt was Gold ist ...

P.s. ich fand die Trauerfeier heute mehr als übertrieben und überflüssig. Robert Enke war seinen Freunden und den Medien als sehr zurückgezogen bekannt, wieso dann dieser Auftritt? Das hingegen ist aber nur meine eigene Meinung !!!
Begegnung
********otos Paar
265 Beiträge
...es war der wunsch von teresa enke eine trauerfeier im stadion stattfinden zu lassen...dieses sollten alle respektieren, auch wenn sie es nicht für richtig halten...


ob dazu auch die tv-liveübertragung gehören musste, bleibt für mich fraglich...
@ topdog76
eine tolle meinung von dir.
schliesse mich da voll und ganz an..
glg tina
@ topdog76
Auch ich kann mich Deiner meinung nur voll anschliessen.
Peter
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