"Es war einmal ein junger Student in den 1980ern, der zum Zwecke des Überlebens "nebenbei" arbeiten musste. Da er schon damals "ziemlich viel mit Elektronik" zu tun hatte, war das nicht so schwer, er baute Videowände mit auf, arbeitete als "Hilfsaudiovideotechniker" auf Messen, Tagungen. Und er hatte schon immer diesen gewissen "suchenden Blick nach alten abgelegten Geräten, die niemand mehr haben möchte, die ja aber vielleicht noch funktionierten". Und eines Tages lief ihm ein schnuckeliger U-Bix Kopierer zu, der wollte sich nicht mehr einschalten lassen. Also "`rauf damit auf Cheffe´s Laster, mitnehmen"."
Zu Hause dann die übliche Prozedur: Sicherungen ? OK. "Einschalten geht nicht - also Netzschalter defekt" - jepp und "kein Problem".
Und schon konnte man sich diese ganzen spannenden Bücher über Paik, Vostell, Fluxus, frühe elektronische Musik oder Theoriebücher über die Bilder mit Nackten aus der Bibliothek kopieren, ohne gleich das ganze Geld in Kopierkarten stecken zu müssen, denn "Toner" war reichlich vorhanden.
Dann gab es irgendwo eine Ausstellung mit "copy art" - also "wir benutzen Kopierer gegen den Strich und nennen das Kunst", und dazu auch ein Bändchen aus dem damals noch brauchbaren Dumont-Kunstverlag. "Das kann ich auch", gesagt, getan
War ja damals Avantgarde, muss man also machen: "Unter Avantgarde machen wir nicht". Also, Sachen wie laufende Fernsehmonitore in Badewannen mit Gelantine packen und stehen lassen, hey, es ist Sommer, klar fängt das irgendwann an zu riechen, aber "wenn hier einer Beuys ist, dann sind wir das"
Naja, irgendwann war Madame U-Bix richtig kaputt und wurde durch ein anderes Altgerät ersetzt.
Aber so schön und wild war danach keine mehr
Anbei ein Photo von U-Bix 90, aus`m Netz