Bericht aus dem Downtown
Also vorweg erst mal als perönliches Fazit, da gehe ich gerne wieder mal hin.
Die Atmosphäre in dem Laden war für meine Begriffe locker bis freudig erregt.
Die auftretenden Interpreten sind offensichtlich mit Feuereifer dabei und haben richtig Spaß an der Sache.
Anwesend waren so ca 20 Leute. Mit meinem Alter von derzeit 46 Jahren lag ich deutlich weit oberhalb der versammelten Altersgruppe.
Teeenager bis mitte/ ende zwanzig waren alle anderen Anwesenden.
Wer also JupaParty sucht, ist dort besser aufgehoben, als im Extra3.
Fast alle Anwesenden waren als Paar erschienen. Auch WW und MM Paare.
Ausser mir haben alle Leute mehrere Auftritte beim singen gehabt.
Das Adrenalin steigt bei den Auftritten der jungen Künstler sichtlich an,
entsprechend gelöst kommen die Interpreten dann zu ihrem Partner zurück, der oft einige Lieder später selbst auf die Bühne gerufen wird.
Angesagt über DJ-Microfon wird der Vorname und das zuvor per Zettel vom DJ gewünschte Lied des Interpreten.
So wissen die Sänger, dass sie jetzt nach vorne zur Bühne müssen.
Es gab keine Pausen im Laufe des Abends, der DJ kann fortwährend Zettel abarbeiten.
Ich schätze zwischen Zettelabgabe und Auftritt lagen den ganzen Abend über mindestens 30 Minuten für die Sänger.
Auf der Bühne warten zwei Funkmicrofone auf die Interpreten.
Die Lieder können einzeln aber jederzeit so auch im Duett vorgetragen werden.
Mir haben die Duette ausgepröchen gut gefallen.
Überhaupt entsprach die ganze Musik des Abends meinem breit gefächerten Geschmack.
Leute mit Begrenzungen welche Art von Musik vertragen wird, sind dort sicherlich ganz schnell abgenervt, weil die Bandbreite der vorgetragenen Lieder enorm ist. Deutsche Schlager, Rock, Pop, Balladen aber auch ganz flottes und manche skurrilen Lieder mit witzigen Texten, die ich noch nie zuvor gehört hatte. Uralt Oldies neben ganz aktuellen Stücken aus den Charts.
Die Interpreten waren zwar durchweg als Paare angetreten und auch paarweise im Saal beim Sitzen verstreut, aber es war offensichtlich, dass viele sich an allen Tischen erst mal persönlich begrüßten und auch am Ende persönlich wieder bei allen verabschiedeten.
Also diese Subkulturclique kennt sich recht genau und mag sich gegenseitig durchaus.
Kein Sängerwettbewerb, der zur Wettkampfstimmung führt, wie es schon von einigen hier im Forum befürchtet wurde.
Wäre ich nicht eher im Alter ihrer Eltern gewesen, so war mein Eindruck, so hätte ich da auch leicht Anschluss finden können.
Aber als Stammtischlokation für eine Truppe vom Joy ist der Laden nicht geeignet.
Denn während der Lieder ist es laut dort. Richtig laut. Wer sich unterhalten will, muss brüllen.
Wer möchte das schon bei einem Stammtisch, der in erster Linie zur Unterhaltung dienen soll.
Darüberhinaus ist es zwischen den Liedinterpretationen ganz still im Saal. Und das Ende eines Liedes kann manchmal ganz unvermittelt kommen. Könnte also ganz peinlich werden, dann mit lauter Stimme noch einen Satz zu beeenden, so das alle im Saal die letzten Worte noch mit anhören können.
Vor allem wenn es um etwas intimes wie hier in den Joyclubforen gehen könnte.
Der Sound in dem Laden ist übrigens spitze. Da dröhnt und scheppert nichts. Lupenreiner Klang, wie ich es noch in keiner Disko erlebt habe. Und der DJ schafft es die Interpreten wirklich mit ihren Stimmen sehr gut dastehen zu lassen.
Das Niveau der Interpreten kann sich auf jeden Fall mit dem bei den Fernsehcastingshows messen lassen.
Also es wurde wirklich ausreichend gut gesungen, um die Lieder genießen zu können.
Der allfällige Applaus nach jedem Lied war also durchaus gerechtfertigt.
Es gab aber auch Abstürze in der Preformance während ich dort war.
Diese wurden jedoch nicht mit Gelächter oder Buhrufen quittiert.
Andernorts habe ich gehört, sollen gerade diese missratenen Auftritte einen enormen Unterhaltungswert haben. Ähnlich wie die bekannten Failvideos bei Youtube und diverse UUUUPS Pannenshows.
Aber das war hier zu keiner Zeit der Fall. Entweder waren die Interpreten zu gut oder das Publikum zu tolerant bei solchen Abstürzen.
Es wurde zu keiner Zeit auf Kosten eines Auftretenden gefrotzelt oder Witze gerissen.
Und ehrlich gesagt mir hat diese überaus tolerante und nachsichtge Haltung des Publikums gefallen.
Deshalb gehe ich gerne nochmals dahin, wenn auch wegen der Lautstärke bestimmt nicht zu einem Joyclubstammi.
PS die Preise für die Drinks sind mit Sicherheit unterdurchschnittlich, wenn man an sonstige Bar- und Diskopreise denkt.
Ich habe es eher als Preise für Konfirmanden beim Kirchenheim empfunden. Aber die Cocktails haben einwandfrei geschmeckt und werden frisch hinter der Theke geschüttelt.
Zu essen gibt es dort nichts. Nur Drinks.