Mein Lieblingsthema
deshalb vielen Dank für den Gedankenanstoß!
Dein Eingangsstatement
ein mal gespart ist zwei mal bezahlt
beantwortet die Frage im Grunde bereits, doch Du willst ja unsere Erfahrungen hören (ich meine das Thema gab es hier schon?).
Ich arbeite selbst für einen Hersteller von Baustoffen und kenne unsere sowie Wettbewerbsrezepturen. Auch hier gibt es wie überall Markenware sowie DIY ("Do it yourself")-Produkte. Wenn die Arbeiten dann kaum befriedigend ausfallen sagt sich der Billigkäufer "naja, meinen Asprüchen wird es ja weitgehend gerecht". Der Maler kann sich das schlicht nicht leisten- seine Arbeitszeit für einen immer weiteren Anstrich ist zu teuer, und schlecht deckende Wandfarbe würde der Kunde reklamieren und seinen Ruf beschädigen. Deshalb greift der Fachmann im Zweifelsfall immer zur Ware aus dem Baustoffhandel.
Auch namhafte Hersteller wie der weltberühmte Hochdruckreinigeranbieter mit den gelben Gehäusen offerieren deshalb eine Heimwerkerlinie, eine Semiprofessional- sowie eine Profilinie ihrer Geräte an. Für den Rentner, der einmal im Jahr seine Terrassenfliesen damit abdampft ist so ein Gerät prima, und es kann 10 Jahre halten. Allerdings sind die Pumpenköpfe etc alle aus billigem Kunststoff- der Semi-/Profi würde damit schon im ersten Jahr Schiffbruch erleiden und kauft folgerichtig die wesentlich hochwertigere Ausführung.
Bei den Discountern gibt es inzwischen eine weite Streuung in der Qualität- und nicht länger nur "Schrott". Wenn ich einen Akkuschrauber für 40 Euro kaufe und die 3 Jahre Garantie durchhalten hat sich das Gerät längst amortisiert-- warum soll ich also ein Markengerät für das Drei- Vierfache kaufen?
Es kommt also immer auf den Einsatzzweck und die Nutzungshäufigkeit an. Bei Farben (vor allem Innenanstrichen!) rate ich unbedingt zu einer höherwertigen Marke- hier gibt es den sogenannten "Deckungsgrad" oder "Deckvermögen"- ich kaufe grundsätzlich nur "Klasse 1", bei dem ein, maximal 2 Anstriche völlig reichen. Und nehme auf jeden Fall eine Silikatbasierte Farbe, die hochdiffusionsfähig nach DIN EN 52615 ist. So bleibt die Atmungsaktivität und der Feuchtigkeitsaustausch des Untergrundes erhalten, statt die Feuchte einzusperren. Meinen Favorit benenne ich gerne per Clubmail.
LG Martin