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Stabilität Holzverbindungen

********er61 Mann
717 Beiträge
Themenersteller 
Stabilität Holzverbindungen
Moin zusammen,

ich bin demnächst an meinem neuen Projekt dran: Kistchen, Kästen, Schachteln und Schubladen für verschiedene Zwecke.
Nun ist es ja so, dass es zum Verbinden der ganzen Holzteile verschiedene Techniken gibt:
stumpf, auf Gehrung, gezinkt (verschiedene Zinkenarten), genutet, geschraubt, geleimt, genagelt...

Gibt es Erfahrungswerte, welche Belastbarkeit für welches Endprodukt erforderlich ist und welche Verbindungsart ausreichend ist?
Hintergrund ist der: ich habe in grauer Vorzeit (vor ca. 45 Jahren) drei Kästen/Schubladen aus 10mm Sperrholz gebaut (33cm breit, 50cm tief, 7cm hoch) die bis heute ohne Murren überlebt haben. Und das trotz 5 Umzügen und einer recht schweren Befüllung. Die Teile habe ich nur stumpf aneinandergeleimt und mit 20er Drahtstiften geheftet. Danach ne Schicht Klarlack drüber und fertig.
Mich wundert, dass man in vielen Projekten aufwändige Verbindungstechniken sieht (oder meist nicht sieht weil Schubladen ja im Korpus verschwinden) und meine primitiven Stumpfverleimungen (Ponal wars damals) halten schon so lange. Ach ja, ich lagere da drinnen meine großen Schraubensorten M5 aufwärts bis M22 und allerlei Kram wie Muttern, Scheiben etc pp. Also nichts was wirklich "leicht" ist und etliche Kilo auf die Waage bringt.
Also um es auf den Punkt zu bringen: meines Erachtens sind die meisten tollen Verbindungen völlig oversized oder womöglich sogar kontraproduktiv für hohe Belastungen bei Kleinmöbeln.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?
Wenn die Leimflächen entsprechend gut passen hält das auch stumpf geleimt. Kästen auf Gehrung ist halt ne optische Spielerei,nötig ist es nicht. Stumpf geleimt und verschraubt ist enorm haltbar und hält auch grobe Belastungen aus. Das meiste was man so baut ist zu massiv, zu schwer und vom Material überdimensioniert *engel*.
So als Beispiel,ich habe ein Boot gebaut aus 6mm Sperrholz,mit Draht stumpf zusammengenäht und die Verbindungsfugen mit angedicktem Epoxidharz geklebt. Das Boot wog bei 8m Länge keine 600kg. War aber noch in der Vor-Internetzeit so das ich keine digitalen Bilder davon habe. Ich verlinke mal die Seite,da kann man die Größe vom Boot und die Technik des Baus sehen. https://www.wharram.com/gallery/tiki-designs/tiki26
Das wäre auch eine Methode für sehr belastbare Kästen,Möbel usw. allerdings ist der Umgang mit Epoxidharz, Tixotrophierung und Füllstoffen ein wenig "knifflig".
**********Humor Mann
1.058 Beiträge
Bei allen Holzverbindungen geht es in erster Linie darum, die Leimfläche und damit die Festigkeit zu erhöhen. Die stumpfe Verbindung ist die mit der kleinsten Leimfläche. Die nächsteinfache Verbindung ist die Gehrung. Durch den schrägen Schnitt vergrößert sich auch hier die Kontaktfläche. Da noch ein Lamello rein und man hat eine moderne und langlebige Verbindung, eine entsprechende Materialstärke natürlich vorausgesetzt.
Die Zinkung ist der absolute Klassiker und mit der Hand gemacht, nur was für Könner. Neben der genialen Optik ist es meiner Meinung nach, wenn gut ausgeführt, die langlebigste aber auch aufwendigste Verbindung.
Naja, eine ordentliche Verleimung hält ja mehr aus als das Holz an sich, von daher spielt die Art der Verbindung keine wirkliche Rolle. Nur der Boden sollte nicht nur von unten befestigt sein, sondern in einer Nut stecken. Wenn die Kräfte von oben wirken und der Kasten seitlich Nägel drin hat und verleimt ist, dann kann der ja unmöglich bersten. Da ist es wahrscheinlicher, dass der Schrank an sich nachgibt oder die Metallauszüge.
*********bling Paar
848 Beiträge
Schubkasten
damit kannst du auch probieren
**********ler29 Mann
473 Beiträge
Vom Prinzip hat es der Mantalist_75 genau richtig geschrieben. Je größer die Leimfläche je höher die Festigkeit. Natürlich muss auch die Oberfläche richtig behandelt sein, sonst hält der Leim nicht. Also sollte die Leimoberfläche nicht zu glatt sein, und kein Fett oder Lack enthalten.
Von dem Fräser sollte man eher die Finger lassen, denn für den Preis können es gefährliche Geschosse werden. Die Schneiden sind meistens nicht exakt aufgelötet. Dann ist der Einsatz von diesem Fräsertyp nicht einfach, da muss alles exakt eingestellt sein. Der eigentliche Grund für diesen Fräser ist ja die vereinfachte Montage, wenn alles stimmt, und halt auch die größere Leimfläche.
Wie stabil und haltbar einen Schublade ist, kann auch durch die reine Konstruktion bestimmt werden, aber auch durch die richte Holzwahl. Bei Kisten und Kästen kommt meistens noch die Optik dazu, da sieht man ja oft alles und das sollte dann auch ansprechend aussehen. Schöne Fingerzinken oder halb verdeckte Zinken machen da schon etwas her. Aber auch Holznägel oder farbige Holzdübel lockern die Verbindungen etwas auf.
Auf Youtube gibt es genügend Videos mit Beispielen und Erklärungen, da kann man sich auch viele Anregungen holen. Aber es gibt auch einige unnötige Videos.
*********ke16 Frau
276 Beiträge
Oder schau mal in youtube videos zum heimwerken... Da wird auch viel erklärt....
*********ke16 Frau
276 Beiträge
Oder obi oder baumarkt Videos...
*********ke16 Frau
276 Beiträge
Oder auf tv heimwerker sendung anschauen... Oder garten umbau Sendungen. Da wird viel über holz, Verbindungen, schrauben und Problemen hin gewiesen... Warum wenn die Baum Seitenbretter nimmt, wieso sich mit der Zeit verziehen können warum links und rechts beim verleimen immer gewechselt zu einander sein muß... Oder beim furnieren...
Oder fachbuch heimwerken kaufen gab es in den achzigern und ist einfach erklärt mitbildern und Bauanleitung und noch in ebay zu kaufen
********er61 Mann
717 Beiträge
Themenersteller 
@**********ertig
ich habe hier einen Schrank mit Schubladen ganz ohne Metall. Die Konstruktion ist ebenso einfach wie genial, weicht aber von den allermeisten Anleitungen ab.
Der Boden, 8mm Sperrholz, dient zugleich als Auszug. In den Korpus aus 18mm Tischlerplatte sind 8,5mm Schlitze eingesägt und da drinnen laufen die Böden. Die eigentliche Schublade besteht aus, auf die Böden rundherum aufgeleimten 12mm Kiefernleisten. Es scheint wichtig zu sein, dass die Kanten der Böden, wo sie als Führung in den Schlitzen dienen, angefast sind. Die Teile habe ich nun schon seit 20 Jahren in regelmäßigem Gebrauch. Noch nie hat etwas geklemmt, ging etwas schwergängig. Anders bei Metall-Auszügen wo schonmal die Schmierung versagt, die Kugelkäfige zerbrechen, die Hettich Quattro verbiegen.
Natürlich: auf die Schubladen draufstellen sollte man sich nicht.
Gruß
Lovehunter
**********Humor Mann
1.058 Beiträge
Das Anfasen reduziert die Reibung und verhindert ein Ausreißen des Materials. Wann immer man mit Holz arbeitet, sollte man zumindest die Kanten brechen, schon um Verletzungen zu vermeiden. Anfasen dort wo es konstruktiv oder optisch Sinn macht. Ansonsten bin ich mehr für's Rundung anfahren. Das schmeichelt der Hand beim anfassen und ein Tischler "sieht" mit den Fingerkuppen. Ist im modernen Möbelbau leider ziemlich in Vergessenheit geraten. Als ich gelernt habe, war Oberflächengüte noch ein wichtiges Qualitätsmerkmal.
**********ler29 Mann
473 Beiträge
Ja Lovehunter die Art von Auszügen ist sehr alt und ebenfalls bewährt. Da braucht man gelegentlich etwas Kerzenwachs und alles läuft wie geschmiert.
Trotz allem, haben solche Kugelauszüge schon ihre Vorteile. Wenn es mal in Richtung Vollauszug, mit mehr Gewicht in den Schubladen oder als Softclosed ausgeführt werden soll. Also jedes hat so seine Vor und Nachteile, je nach Anwendung.
Wichtig für die ganze Ausführung ist aber auch die richtige Holzwahl, nicht nur der Optik wegen.
Bin mal auf die Ergebnisse gespannt.
Zitat von ********er61:
@**********ertig
ich habe hier einen Schrank mit Schubladen ganz ohne Metall. Die Konstruktion ist ebenso einfach wie genial, weicht aber von den allermeisten Anleitungen ab.
Der Boden, 8mm Sperrholz, dient zugleich als Auszug. In den Korpus aus 18mm Tischlerplatte sind 8,5mm Schlitze eingesägt und da drinnen laufen die Böden. Die eigentliche Schublade besteht aus, auf die Böden rundherum aufgeleimten 12mm Kiefernleisten.

Bilder wären da sehr interessant dazu *ja*
es kommt ja auch immer drauf an, was man will. Hat man als Heimwerker den Ehrgeiz, alles, alles selbst zu basteln, kommt man aus Zeit und Energie / Lust Gründen schnell an seine Grenzen. Nachdem ich vergangenes Jahr schon Schablonen für Fingerzinken gesägt hatte, hab ich die Kästen beim Hersteller gekauft. So exakt und trotzdem preiswert hätte ichs nicht hingekriegt. Schöne Blum-Vollauszüge dazu und wir haben unsere helle Freude. Hab genug zu tun mit der Verkleidung *zwinker* ...
**********Humor Mann
1.058 Beiträge
@******ops Bei der maschinellen Zinkverbindung lohnt sich das selbst machen wirklich kaum. Gibt es vom Hersteller extrem günstig. Was anderes ist wenn ich zum Beispiel einen Kasten genau auf ein besonderes Maß brauche.
Eine gut gearbeitete Schwalbenschwanz-Zinkung von Hand ist etwas besonderes, allein schon optisch. So etwas wird heute wohl nur noch in der Restoration gemacht. Dafür braucht man auch keine Schablonen. Nur bisschen Kopfrechnen, klassisches Werkzeug und Geschick. Ich liebe diese "einfache" Handwerkskunst.
jou, Hammer und Beitel, mal eben n paar Doppelschwalbenschwänze - nach 2 Wochen Kasten fertig.... ne da hab ich heute keine Zeit mehr dazu *lach* und bei 16 recht großen Schubladen laß ichs
lieber machen
Körperlandschaften
****77 Mann
4 Beiträge
So wie du deine Schubladen konstruiert hast, trägt der Boden das Gewicht.
Zum anderen muss man bei reinen Leimverbindungen auch auf die Holzfaserrichtung achten,
bei deinem Sperrholz hast du an der Kante auch Längsholz angeschnitten.
Längsholz da hält der Leim, Hirnholz auf Längsholz dagenen ist eine minderwertige Verbindung und hält nicht lange.
Bei Gehrung also 45° ist soviel Längsholz freigelegt dass ab dem Winkel wieder als Längsholz gerechnet wird.
Eine reine Schwalbenschwanzverbindung hält auch ohne Leim über Jahrhunderte.
Fingerzinken sind die beste schnell maschinell zu erzeugende Verbindung.
Erst bei extremen Bedingungen zeigt sich ob man die Verbindung richtig gewählt hat.
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