Meinst du mit "Doppelschritt" das "Eins-Zwei -und Platz" statt des "Teps" beim Grundschritt Eins-Zwei-Tep? Wobei das "-und Platz" ebenfalls ein "Rück-Platz" sein kann (vor allem bei Drehungen oder dem Öffnen der Tanzhaltung)?
Wir haben das nie als Schritt bezeichnet, weil es kein echter Schritt ist, bei dem das Körpergewicht von einem auf den anderen Fuß komplett wechselt. Es geht dabei eben auch nicht weiter vorwärts, sondern du bleibst mit deinem Körpergewicht über deinen Füßen am Platz (oder eben einen Hauch zurück und wieder zum Platz)
Manchmal hilft eine "technische" Erklärung, drum versuche ich es mal hiermit:
Du ersetzt beim Eins-Zwei-Tep das -Tep (was ja eigentlich völlig ohne Gewicht auf dem "Tep-Fuß" auskommt) mit einem kurzen und vor allem nur halben Gewichtswechsel auf den Tep-Fuß um das Gewicht sofort (also mindestens doppelte Schrittgeschwindigkeit) wieder auf den Standfuß zurück zu verlagern. Schon hast du ein -und Platz (also zwei Bewegungen statt nur ein Tep).
Vom Gewicht, der Belastung des -Tep-Fusses und der Geschwindigkeit ein bisschen vergleichbar mit einem (sorry!!!) humpeln über einen schmerzhaften Fuß (ein schauderhafter Vergleich, ich weiß).
Zerlegen wir es noch etwas kleiner, dann ist ein Schritt ja lediglich das Verlassen des Standbeins mittels Gewichtsverlagerung und Bewegung des Schreitbeins hin zu einem neuen Ort. Das Schreitbein wird anschließend zum neuen Standbein und das ehemalige Standbein zum freischwingenden Bein.
Für die Füße bedeutet das jeweils, dass du vorwärts auf deiner Ferse ankommst und über den Fuß hin zum Ballen abrollst. Rückwärts vom Ballen hin zur Ferse abrollst und seitwärts von der Fußinnenkante zur Fußmitte "abrollst".
Das machst du beim Bewegen auf der Straße täglich tausendmal ohne dass du darüber nachdenkst. Jeder gesunde Mensch kann es also.
Du hast bis hierhin gelesen? Respekt!!
Warum so klein zerlegt? Weil es beim üben und einprägen hilft. Tanzen hat oftmals mehr mit lernen als mit logischem verstehen zu tun.
Üben kannst du das -und Platz (zwei Bewegungen), indem du bei deinem (z.B. Vorwärts-) Schritt die Ferse auf den Boden aufsetzt und anfängst, in Richtung Ballen abzurollen, aber nicht ganz. Sobald du genug Gewicht nach vorne verlagert hast (sobald dein Ballen den Boden auch nur sanft berührt, vermutlich erst ein Drittel des ganzen Schrittes), dass du nicht mehr nach vorne wegrutschen würdest, stößt du dich auf dein Standbein zurück. Rutscht du noch weg, war es zu früh. Kommst du auf den Schritt richtig drauf, war es zu spät ..:-) Mit dem Üben wirst du den richtigen Zeitpunkt dazwischen finden.
Wenn du den Bewegungsablauf und das Timing gefunden hast, musst du allerdings noch Eines wieder zurück korrigieren. Das -und Platz geht natürlich nie über die Ferse! Und es geht nicht nach vorne (dort ist deine Tanzpartnerin und Ihre Füße! Füße in hohen Schuhen = Heiligtümer = nicht betreten, auch nicht kurz), sondern nur entweder am Platz, nach hinten, oder zur Seite. Das bedeutet, es wird immer nur der Ballen (am Platz und rückwärts) oder die Fußinnenkante (seitwärts) benutzt.
Klappt das geschmeidig, kannst du abwechseln zwischen "am Platz", seitwärts und rückwärts.
Läuft auch das rund, baust du dein "-und Platz" in deinen kompletten Tanzschritt Eins-Zwei- und Platz ein.
Du hast nach einer Eselsbrücke gefragt. Der Begriff "Humpeln" hat natürlich so gar nix mit Tanzen zu tun. Vielleicht ist es aber ja doch eine Brücke, die dir gedanklich hilft.
Schreib doch mal, ob du erfolgreich warst! Ich drücke dir die Daumen.!!