Ich bin keine Expertin sondern Bewohnerin eines Baurätsels.
Eine Doppelhaushälfte, die mein Urgroßvater (Maurer) einst mit dem Nachbarn zusammen baute. Seitdem haben immer mal wieder Familienmitglieder daran weitergebaut. Das ganze ist also ein munteres Sammelsurium aus Baustoffen der vergangenen 9 Jahrzehnte.
Außendämmung ist erst mal nicht. Um das anständig zu machen, müssten wir damit anfangen, das Haus auszubuddeln, um darunter eine Wanne zu setzen. Technisch machbar, doch extrem kostspielig. Vor allem da Renter (aktuelle Besitzer) keine brauchbaren Hypotheken mehr von der Bank bekommen.
Ohne Kellerdämmung gibt es keine brauchbare Außendämmung.
Das alte Mauerwerk zieht Feuchtigkeit aus der Erde. Und diese muss irgendwie in den oberen Stockwerken des Hauses verdunsten können.
Innendämmung: Die Dämmung, die du
@**83 beschreibst, funktionierte bei manchen Wänden des Hauses. Bei anderen Wänden führte diese Dämmungsart jedoch zur Schimmelbildung. Ausschlaggebend war dabei das jeweilige Baujahr. Nicht ob Innen- oder Außenwand. Ob mit oder ohne alte Tapete darunter machte ebenfalls keinen nennenswerten Unterschied.
„An zwei Außenwände werde ich von innen noch eine Dämmung anbringen. Habe ich in einem anderen Zimmer bereits gemacht und bin mit dem Ergebnis zufrieden:
Wie lange ist das her?
Hast du seitdem schon mal wieder an der Wand gearbeitet?
Wie sah es nach ein paar Jahren darunter aus?
Wenn diese Art Dämmung gut für die Wand war und alles zur selben Zeit gebaut wurde: Supi.
Bleib dabei. Ist preiswerter. Und mach dir keine Gedanken wegen der alten Tapete. Die Arbeit sie runter zu holen, kannst du dir sparen.
Falls nicht oder du dir unsicher bist, weil die Dämmung der anderen Wand noch nicht allzu lange her ist:
Zitat von *********icher:
„Es ist nicht völlig ausgeschlossen, dass es zu Tauwasserausfall kommt, umso mehr sollte eine Konstruktion gewählt werden, die Austrocknen begünstigt.
Kreisrunde Schimmelflächen circa 4 cm Durchmesser, aufgrund Tauwasserausfall an zwei von vier Wänden. Und zwar überall dort, wo der beauftragte Profihandwerker die Gibsfaserplatten festklebte. Als ich damit aufhörte, all die Schimmelkreise an den Wänden wöchentlich zu behandeln, sah es bald darauf so aus...
Wand zur Küche/ ehemalige Außenwand.
Kommentare des Profi-Handwerkers dazu:
1) "Ja, aber wie hätte ich sonst die Gibsplatten befestigen sollen?"
2) "Ist doch nicht meine Schuld, dass die Kellerdämmung fehlt."
3) "Das ist ein Lüftungsfehler."
Nein, verdammt noch mal. Das war kein Lüftungsfehler!
Wieviel mehr als nach jedem Duschen das Badezimmerfenster & die Türe sperrangelweit aufzureißen und 10 Minuten zu Lüften, kann man denn machen?
Und mit der Problemstellung: "Keine Kellerdämmung. 1 Außenwand + 1 kälteführende, ehemalige Außenwand. Welche Innendämmung kann man da verwenden? Oder ist gar keine Innendämmung möglich?", hatten wir uns doch an ihn gewendet!!
Vorher war das Bad zwar relativ kühl. Doch 5 Jahrzehnte lang Schimmelfrei.
Mit der Kälteabstrahlung dieser 2 Wände hätte ich leben können. Die Dusche befindet sich eh in der warmen Ecke. Mit einem schimmelnden Badezimmer wollte ich NICHT leben.
Zitat von *********horny:
„Wenn du nicht ganz sicher über Konstruktion und Taupunkt bist (wenn du also nicht sicher bist, ob die Wand ausreichend gedämmt ist) solltest du innen einen Dämmstoff wählen, der kapillaraktiv ist. Das heißt, diese Baustoffe saugen anfallendes Wasser auf wie ein Schwamm, das Wasser steht dann keinem Schimmelwachstum zur Verfügung.
Genau das haben wir auf der anderen Seite der ehemaligen Außenwand in der Küche im Eigenbau gemacht.
In der Küche gibt es selbst über dem Herd, wo regelmäßig viel Feuchtigkeit verdampft (kein Dunstabzug) keinen Tauwasserausfall. Die Küche blieb Schimmelfrei.
Und ja. Die kälteführenden Wände sind nach der kapillaraktiven Dämmung immernoch kälter als die anderen Wände im Raum. Die Kälteabstrahlung lässt sich nur verringern. Nicht abstellen.
Aber beim Bad haben wir uns damals dummer Weise auf den Profi-Handwerker verlassen. Der hatte dagegen argumentiert. Sowas könne man in einem Badezimmer nicht machen. Vermutlich behauptete er das, weil er selbst keine Ahnung von kapillaraktiver Dämmung hatte und/ oder bei seinen gewohnten Baustoffen bleiben wollte.
Inzwischen hat dieser Handwerksbetrieb im Insolvenzverfahren seinen Betrieb abgewickelt und wir haben unseren Spaß mit den Sanierungsarbeiten.
Rückwirkend betrachtet, waren alle Gegenargumente des Handwerkers Nonsense. - Abgesehen von den Anschaffungskosten der kapillaraktiven Baumaterialien. Da hatte er Recht. In der Anschaffung sind diese teurer.