Überregional - Tennisarm

Das kommt mir alles sehr bekannt vor, ich bin in meinem ersten Beruf Masseurin und dachte, als die Beschwerden letztes jahr auftraten, das krieg ich schon alleine hin....kühlen, Tens Gerät usw.....hat auch geholfen bis zu diesem Frühjahr...dann wurden die Beschwerden schlimmer ( Golferellenbogen).

Ich hab gekühlt wie blöde, Bandage getragen, dann Rammstein Konzert und 1000 km Auto gefahren...Endergebnis...Ellenbogen und Handgelenk rot und dick....und es ging gar nix mehr

Bin dann trotz meiner Weißkittelphobie zum Hausarzt.
Anordnung: Ruhigstellung und Ibuprofen.....und Überweisung zum Orthopäden ( Termin wäre 12 Wochen später gewesen)
Ergebnis....es wurde immer schlimmer.... ich konnte den Arm und das Handgelenk kaum noch bewegen....

Ich bekam dann durch viel Glück einen Termin in einer orthopädischen Klinik.( vor 2 Wochen)
Anordnung: Bewegung ( beugen, strecken...halten.... bis zur Schmerzgrenze), Manschette, massieren am Schmerzpunkt, Exzentrische Übungen ( Google)
Parallel dazu Querfriktionen über Unterarm und auch Oberarm.
Ergebnis: Erleichterung schon nach 2 Tagen, Schwellung geht zurück

Mittlerweile bin ich fast schmerzfrei ( krank schreiben war nie eine Option)
Das gerötete Gewebe nähert sich gaaaaaanz langsam wieder einer normalen Hautfarbe....aber es dauert halt....
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich mit der eigenen Massage weiter komme als mit der Faszienroolle, da ich da individueller auf die Schmerzpunkte eingehen kann

Man lernt nie aus. Herzlichen Dank für die ausführliche Beschreibung.
Das ist auch für mich interessant, spiele auch Tennis.
Sonnige Grüße aus Nürnberg
Richard

Ich hatte im letzten Jahr auch Probleme mit einer Epicondylitis. So schlimm, dass ich eine offensichtliche Schwellung oder gar Rötung hatte war es allerdings nicht. Laut einem befreundeten Krankengymnasten rührt der ständige Schmerz daher, dass die Muskulatur des Unterarms nicht mehr entspannt und dauerhaft an den Sehnenplatten zieht, mit denen die Muskeln am Knochen befestigt sind, Innenseite Golfer-, Außenseite Tennisellbogen. Der Zug reizt dann die Knochenhäute. Die Therapie besteht dann darin die Muskulatur wieder zu entspannen. Ich habe Dehnübungen gemacht, am durchgestreckten betroffenen Arm, mit der Hand des anderen Armes die Hand maximal in Richtung Ellbogen ziehen, also das Handgelenk so weit es geht beugen für den Tennisellbogen, und auch strecken beim Golferellbogen. (Bei mir hat witzigerweise das 'falsche' geholfen). Die Position halten, bis man spürt, dass die Spannung in der Unterarmmuskulatur nachlässt und noch ein paar Sekunden darüber hinaus. Das entspricht der weiter oben beschriebenen Methode mit dem Stuhl, 3 Minuten kommt mir im Nachhinein zu lange vor, aber damit ist man definitiv auf der sicheren Seite. Entscheidend ist wirklich so lange durchzuhalten bis die Muskeln entspannen. Zudem habe ich die schmerzenden Stellen mit einem Faszienball mit rollenden Bewegungen massiert, damit bekommt man ordentlich Druck auf die Schmerzpunkte und war für mich besser zu handhaben als eine Rolle. Ich habe einen Lacrosseball vom großen A dafür genommen, ist billiger als das Blackrollgedöns. Später hatte ich mir noch einen Wrist Roller gekauft und ein zwei Kilo Gewicht drangehängt. Das ist so eine Art Hantelstange mit Moosgummigriffen auf der eine Strippe mit einem Gewicht auf- und abgerollt werden kann. Das laaangsame Abrollen mit vollem Abknicken des Handgelenkes nach unten, so dass die Dehnung spürbar wurde war gut. Wenn es mit einem Gewicht zu sehr schmerzt kann man die Übung auch mit etwas anderem runden, das sich gut greifen lässt versuchen (schmale Flasche, kurzes Staubsaugerrohr, was halt im Haushalt so rumliegt und zweckentfremdet werden kann). Was es am Ende am meisten gebracht hat war dann regelmäßiges Hängen an einer Klimmzugstange. (ich habe den Luxus, eine recht unauffällig in meinem Wohnzimmer anbringen zu können)

Mir hat die Stoßwellentherapie kurzfristig geholfen. Dann kam es wieder trotz regelmäßigem Dehnens.
Es gibt die Theorie, die ich auch so bestätigen kann, dass es nach 1,5 bis 2 Jahren von alleine verschwindet, weil sich dann der Bahnapparat und der Ansatzpunkt der Sehnen am Knochen den neuen Belastungen angepasst hat.

Blutegel !
mehrfach sehr erfolgreich damit.