Ist es Segen oder Fluch, Herzmensch zu sein?

Tja, mir merkt man meine sensible Seite gar nicht so an. Halt "harte" Schale und "weicher" Kern. Ich denke das ich in wenigen Momenten und nur mir nahen Menschen dann diese Seite offen zeigen kann. Insofern bin ich da nicht so von betroffen. Kann mir aber vorstellen, dass es nicht einfach für dich aber auch für die anderen ist.

Jap, kann ich nachvollziehen, wobei auch ich nur wirklich bei mir sehr nahen Menschen vollumfänglich so bin, wie ich bin...gerade in Partnerschaften wurde dies in der Vergangenheit...über kurz oder lang ...als "problematisch" empfunden.
Ich bin mittlerweile allerdings sehr fein damit und habe mir abgewöhnt, mich "zu verstecken". Ich will mich nicht verstellen, wenn ich etwas mitzuteilen habe, egal ob negativ oder positiv. Ich möchte sagen und zeigen können, was ich fühle. Ich möchte weinen, wenn ich es brauche (meist aus positiven Gründen) und und und.
Wer damit nicht zurecht kommen mag, muss es ja auch nicht...es ist in Ordnung.
Ich sehe es also mittlerweile als Segen...nicht als Fluch.

IdS

Yep @****na

Da haste Recht, sehe ich auch so.

PS: was heißt ldS? "liebe die Sonne"!?

"In diesem Sinne"

Alles klar!

Unbedingt Segen … und niemals eine Mauer ums Herz. Ich sehe das neben persönlicher auch in übergeordneter Sicht. Die Welt braucht Mitgefühl, (universelle) Liebe und unendlich viel Herz, also die dem Weiblichen/Yin zugeordneten Energien.

Und vielleicht kann man die etwas damit Überforderten anstecken, wieviele Männer haben in ihrem gesamten Leben gar nicht gelernt, Gefühle zu zeigen. Ich meine damit die verbreitete männliche Konditionierung, denen von Kindheit eingtrichtert wird, ein Mann müsse stark sein, zeigt keine Tränen, muss seinen Mann stehen, muss Leistung bringen usw.

Ich glaube, viele Männer würden gern mehr von ihrem weiblichen Anteil zeigen, wenn sie keine unterschwellige Angst hätten, dafür verurteilt zu werden. Und mancheiner ist es sich auch nicht bewusst und vielleicht froh über eine Frau, die so lebt und sich ausdrückt, wie sie fühlt.

Mir geht es wie @********witz . Harte Schale, weicher Kern. Naja superweich.

Ich finde es ist von beidem ein bisschen. Segen wenn ich unter „meinesgleichen“ bin, die das verstehen können.

Ein Fluch wenn ich es nicht bin. Ich bin was das betrifft recht nah am Wasser gebaut. Wenn mich etwas sehr freut und ich einfach nur happy bin dann flenn ich los… genau so wenn in nem Film eine traurige Szene kommt.

Als Beispiel den Film Philadelphia mit Tom Hanks. Als der da stirbt kann ich es nicht zurückhalten und die Tränchen kullern…ich könnt mich dafür sonst was, nur zurückhalten kann ich es nicht.

Als Kind war das noch schlimmer. Da taten mir sogar die Blumen im Blumenstrauss noch leid, weil sie nicht weiter im Garten wachsen durften

Nun falls mich jemand nicht versteht weil ich so bin wie ich bin und es lächerlich findet, hab ich immerhin noch was Gutes getan und diesen jemand zum Lachen gebracht… denn als Gott mich schuf dachte er so mit einem Grinsen im Gesicht: ich weiß nicht ob das gut geht, aber lustig wird’s bestimmt…

Ich mag das überhaupt nicht bewerten in Fluch oder Segen, denn damit mache ich mir selbst mein Leben schwer. Es ist einfach wie es ist

Wir Menschen haben nun mal unterschiedliche Facetten und entsprechend unterschiedlich sind diese auch bei jedem ausgebildet. Somit werden wir nie allen gefallen können, einige mit der Art triggern oder auf die Nerven gehen. Genauso passiert es doch aber auch umgekehrt Auch wir Herzmenschen sind nicht in allem entspannt oder tolerant.

Ein extrem lauter und in der Art massiver Mensch mit drohender Körperhaltung kann mir z.B. sauer aufstoßen

Ich mache mir jedenfalls täglich immer weniger Gedanken darum, ob jemand anderen mein Verhalten schwer aufstoßen kann. Grundsätzlich bin ich in positiver Absicht unterwegs und brauch mich nicht schlecht fühlen. Ich vertraue darauf, dass wenn jemand ein Problem hat es zum Thema macht und so eventuelle Unstimmigkeiten beseitigt werden können. Da darf jeder für sich sorgen

Ich empfinde es im privaten Bereich oft als Fluch, ich bin dadurch verwundbarer, gerade, wenn ich mir dann mal wieder anhören darf, ich sei zu emotional.
Im Job ist es wohl ein Segen, v.a. für die Patienten, da sie auf ein Gegenüber treffen, dass empathisch ist, in der Lage ist, Emotionen zu verbalisieren, etc.
Ich bin dabei mich damit abzufinden, ich wäre aber tatsächlich gerne nicht ganz so emotional

Nur noch als Segen. Es ist eine Gabe, auch wenn es viele in meinem Umfeld nicht verstehen können, dass ich ein Herzmensch bin und geblieben bin. Ich höre sehr oft den Satz: "Mit dem was du alles schon erlebt und durch hast, müsstest du doch eigentlich ein ganz harter Mensch sein. Das versteh ich gar nicht."

@*******bw1 das mit den Blumen kann ich völlig nachvollziehen 🙈 ich mag bis heute keine Schnittblumen. Damit kann man mir keine Freude machen.
Tatsächlich war der Brautstrauß meiner ersten Hochzeit aus Seidenblumen🙈
Den der zweiten hab ich dann getrocknet und entsorgt als die Ehe am Ende war. 🙄

Für mich war es ein Geschenk von 2 Menschen, die noch nicht lange in meinem Leben sind, zu hören, dass mich genau diese Emotionalität ausmacht und sie mich garnicht anders wollten...das war/ ist Balsam für meine Seele

@*****ena ja das Schicksal Deiner 2. Variante hat meinem auch geblüht. Er hat, wie so vieles andere auch von der Hochzeit, eine „Feuerbestattung“ bekommen…

@********in75 Mir erging und ergeht es wie Dir und dazu fällt mir spontan dieses so perfekte, und schon 21 Jahre alte, Video ein, wenn Du verzeihst, das ich das statt Text poste

Ohja, das sehe ich auch so! Es wäre so viel schöner, würden mehr Menschen Mitgefühl zeigen.


Ich bin tatsächlich ein Mann, der zu seinen Gefühlen steht. Ich kann herrlich weinen, auch vor meiner Liebsten. Da reicht schon ein filmischer Abschied, und die Tränen kullern. Ich kann völlig offen über mein Innerstes sprechen, ohne mich unwohl zu fühlen.

Also: Bitte nicht kaltherzig werden, unbedingt ein emotionaler, gefühlvoller Mensch bleiben! Wir brauchen mehr!

Ach nein, das klingt so traurig.

Ich möchte nicht mehr anders sein. Im Beruf muss ich das ziemlich unten halten, da ein rein technischer Beruf und die Kollegen (wie ich) sind alles Einzelkämpfer (Projektarbeit). Privates bereden wir natürlich auch, aber da bleibe ich zurückhaltend.

Privat lebe ich nach meinem Gefühl und das sehr gut...

Für mich ist es meistens auch ein Segen
Ich sage bewusst meistens weil es eben auch Momente gibt die mich heftiger treffen als die "normalen" - dann wird es schon mal emotionaler ^^ aber gehört dazu und ich würde es nicht anders haben wollen.

Ich bin froh ein Herzmensch sein zu können - auch wenn man es mir nicht auf anhieb ansieht für Leute die mich nicht so gut kennen.

Ich vermute, es verhält sich so wie mit fast Allem: Es ist sehr tagesformabhängig - alles kommt und geht
An guten Tagen ist man selbstbewusst und völlig im reinen damit, wie/wer man ist und an schlechten Tagen wünscht man sich, alles wäre anders. Ich hab mir manchmal schon gewünscht, auch mal so ein richtiger Arschloch-Mensch zu sein, dem Andere völlig am Popöchen vorbei gehen - aber das bin ich einfach nicht und dieser Wunsch hält auch nie lange an. Der Klassiker: nur ein paar wenige Menschen wissen einen zu schätzen, dafür dass man genauso ist, wie man ist.

Tolles Thema, Danke!

Ich sehe Segen und Fluch untrennbar miteinander verbunden, als die zwei Seiten einer Medaille.
Wer sensibel ist, bzw hochsensibel, verfügt über ein hohes Einfühlungsvermögen, erfasst Stimmungen, hat feine Antennen.

Die Kehrseite ist die Verletzbarkeit. Das nicht immer zur erwarteten Rolle passende Lebensgefühl, manchmal die Tendenz zum Rückzug.

Der Eindruck, man könne quasi zwischen Fluch und Segen wählen mag daher rühren, dass man sich auf die eine oder die andere Seite konzentriert, je nach Lebenserfahrung. Aber sie sind immer beide da.