Einige haben ja schon geschrieben, dass man im Joyclub alles finden kann, was man auch außerhalb zu finden vermag. So sehe ich das ebenfalls und deshalb bin ich auch hier angemeldet.
Es geht mir allerdings mittlerweile weniger ums Suchen als vielmehr darum, die Möglichkeit zu bieten, mich zu finden.
Ich hatte in den vergangenen Jahren zwei Freundschaften+. Bei der ersten ist genau das passiert, was der Thread-Ersteller beschrieb: Wir lernten uns auf einer eindeutig zweideutigen Plattform (allerdings nicht im Joyclub) kennen, verabredeten uns und gleich beim ersten Date küsste er mich so, dass es um mich geschehen war... Ich dachte, das bekäme ich schon irgendwie hin, mich nicht noch mehr zu verlieben. Tja... Nö.
Es war der Himmel auf Erden in den Stunden, die wir zusammen verbrachten und die Hölle in den Tagen, meist Wochen, dazwischen. Das Ganze ging fast 1,5 Jahre und im Nachhinein weiß ich, dass ich es sofort hätte beenden müssen. Die Hoffnung, dass er sich auch noch verlieben würde, ist allermeistens ein Trugschluss, so auch bei mir.
Wir versuchten damals eine Freundschaft+, wie ich sie auch heute noch definieren würde: Man unternimmt etwas zusammen, hat eine schöne Zeit und springt hier und da auch mal miteinander in die Federn. Allerdings hatten wir sehr wenig, oft tagelang, manchmal wochenlang keinen Kontakt zwischen unseren Treffen, was für mich wirklich schwierig war.
Die zweite Freundschaft+ sah ganz anders aus. Auch hier war klar, dass es definitiv nichts Ernstes werden sollte, aber es gab keinerlei Aktivitäten außerhalb des Betts. Ich würde es als reine Sex-Freundschaft bezeichnen.
Das war mir eigentlich zu wenig, mehr wollte der andere Part aber nicht. Aus meiner Sicht wirkte sich das aber auch auf den Sex aus, wobei es natürlich auch sein könnte, dass jener Mann grundsätzlich weniger daran interessiert ist, die Frau zu befriedigen als selbst befriedigt zu werden. Vermutlich lag es aber eher an meiner Person. Ich war ganz klar für ihn die, die die Lücke ausfüllt, bis er wieder eine Frau findet, mit der er auch eine Beziehung führen möchte.
Die Treffen waren immer relativ kurz und ich hatte nicht selten danach ein irgendwie "leeres" Gefühl. Ich glaube, dass derjenige so gar nicht an mir als Mensch und an meinen Interessen interessiert war, machte das Ganze irgendwie schal für mich.
Es regte mich jedoch dazu an, meinen Profiltext hier im Joyclub zu ändern.
Ab und zu schreibe ich auch von mir aus an, das war bislang aber nicht sonderlich erfolgreich. Es ergaben sich nur etwa eine Handvoll Kontakte in den fast 8 Jahren, mit denen eine gute Unterhaltung zustande kam, ein Mal immerhin bis zum Date im Café.
Umgekehrt scheint das wohl ein wenig besser zu funktionieren.
Ich trage es mittlerweile mit Fassung und denke mir mit einem gelassenen Schulterzucken, dass jeder, der mich nicht will, eine tolle Frau verpasst oder einfach nicht mit mir kompatibel ist.
Nein, ich bin keine Vogue-Schönheit, auch kein Insta-Model und die über ein "Hi, wie geht's?" vor Freude aus dem Häuschen geratende Joyclub-Lady bin ich auch nicht.
Es war ein langer Weg für mich auf dem Pfad der Persönlichkeitsentwicklung, der mich zurück zu mir und in meine Mitte geführt hat. So langsam weiß ich wirklich, was ich will, was mir guttut und was man an mir hat. Das veränderte auch meine Ausstrahlung. Ich bin fest davon überzeugt, dass das den Umgang mit mir (weiter) entspannt und auf verschiedenen Ebenen zu bereichernden Kontakten führt.
Mal sehen, vielleicht stelle ich demnächst mal wieder ein Dategesuch ein und experimentiere da noch einmal ein wenig mit Formulierungen. Bislang legte ich den Fokus immer auf das, was ich mag, vielleicht ist es aber auch mal spannend, zu schreiben, was ich nicht mag? Mal sehen.