Da bin ich ganz bei @*********4321: Es scheint mir in mir drei miteinander verbundene "Einheiten" zu geben: Herz, Bauch (Seele), Kopf. Das Verrückte ist, die können unabhängig voneinander in verschiedene Richtungen streben. Ich hatte eine Beziehung, die ging vom Kopf aus, Bauch und Herz waren nicht dabei. Kopfmensch eben. Die wurde geschieden nach über 20 Jahren Ehe. Da habe ich gelernt, dass der Kopf in Beziehugsfragen eher die Klappe halten sollte. Oder zumindest mal nicht massgeblich sein darf.
Ich hatte auch eine Beziehung mit einer Frau, die hat sich für den Bauch unfassbar gut angefühlt. Wie eine Einheit. Nur das Herz und der Kopf waren nicht dabei. Tja, wurde nix.
Woran merke ich, dass mein Bauch etwas sagt? Wenn ich ein Zögern spüre bei etwas, wo mein Kopf sagt: und los! Wenn ich dieses Zögern spüre bin ich vorsichtig und lasse es.
Beispiel: Ich stehe mit meinem Gleitschirm am Berg und alles pass und ich könnte starten. In meinem Bauch zögert etwas, nur weiß ich nicht was und warum.
Dann bleib ich am Boden und packe meinen Gleitschirm wieder ein.
Ich habe vor, irgendwohin zu fahren, aber ich zögere, es in die Tat umzusetzen: Ich fahre nicht.
Geht auch umgekehrt: Mein Kopf sagt, das oder das zu tun ist Quatsch. Kostet nur Zeit oder Geld oder beides und bringt doch eh nix. Irgendwas in meiner Mitte ist aber dafür. Dann mache ich es.
Wie habe ich das gelernt? Mein Bauch hat mehrfach den Tot eines Menschen vorausgesehen, zuerst 2 Jahre vorher umscharf und diffus, nicht zu deuten. Dann etwa 5 Monate vorher, schon auf einen Monat genau, das wollte ich aber nicht wahrhaben, dann eine Monat zuvor auf die Woche genau, da hat mich ein Gedanke an ihren Tod durchzuckt, dann einen Tag vor ihrem Tod auf ungefähr einen Tag genau.
Zu dieser Frau hatte ich eine Beziehung die von Kopf, Herz und Bauch gleichzeitig und gleichermaßen stark ausging. Ich glaube dass ich darum so früh ihren bevorstehenden Tod spüren konnte, und zwar im Bauch.
So habe ich gelernt, wie es sich anfühlt, wenn mein Bauch etwas sagt. Das war die harte und schmerzhafte Art es zu lernen. Dafür kann ich es jetzt. Zuverlässig. Und das ist gut so. Denn das brauche ich, um wieder eine Frau zu finden, die wirklich zu mir passt. Und glaub mir: Auf meinen Kopf höre ich dabei am allerwenigsten! Es sei denn, der ist genau der gleichen Meinung wie Bauch und Herz.
Wie das lernen in Deinem Fall? Bewusst drauf achten, würde ich sagen. Mit reflektierten Leuten sprechen. So wie hier in dieser Gruppe.
Ob kinesiologisches Muskeltesten bei Dir funktioniert? Probiere es! Bei mir funktioniert es, und das wundert mich nicht weiter.
Gedanken zu einer Frage kann ich oft nicht abschalten, aber ich kann mich bewusst entscheiden, sie nicht als maßgeblich wahrzunehmen. Ich glaube, das kann jeder, der den Mut dazu hat.
Ja, überhaupt: Mit dem Bauchgefühl sein Leben zu leben erfordert Mut. Mut, nicht auf andere, nicht auf Bedenkenträger und nicht auf die eigenen Bedenken-Gedanken zu hören. Auch Mut, nicht auf ie eigenen positiven Gedanken zu hören, wenn der Bauch Zweifel hat und Dich zögern lässt.
Hier kommt z.B. manchmal die Frage nach großen Entfernungen. Das ist so eine typische Sache für Kopfmenschen. Die denken, das geht ja nicht, ist ja zu weit weg. Wenn man auf den Bauch hört dann finden sich Lösungen für Entfernungen. Überraschende Lösungen.
Wie schon das Sprichwort sagt: Liebende finden Möglichkeiten, Hassende finden Gründe. So ist das auch mit dem Bauch: Der findet Möglichkeiten, der Kopf findet Gründe.
Ich weiß nicht, ob ich vermitteln konnte, was ich meine, ich hoffe, wenigstens halbwegs.