Für mich ist ganz klar, das auch da, oder besonders da, Menschlichkeit herrscht.
Ich war mal mit einer Prostituierten zusammen. Kennengelernt, haben wir uns in einem anderen Kontext.
Es war keine reine Liebesbeziehung, es war aber auch keine reine Zweckbeziehung, irgendwas dazwischen.
Wir waren Mitte 20, ich wusste, dass sie mal angeschafft hatte. Wir haben zusammen gelebt, ein halbes Jahr.
Später hat sie es noch ein paarmal gemacht, für ihren Sohn. Es ist nun mal zu 99 % der Verdienst als Motivation und mein Geld um Geschenke zu kaufen wollte sie nicht. Manchmal wollte sie besonders teure Geschenke machen, das war mit Putzen oder sonstigen Nebejobs nicht drin. Ihr Sohn war im Heim, schwesrt hyperaktiv, auffällig und aggresiv. Ein Drama für die Mutter, kann sich jeder denken.
2x im Monat war der Sohn übers Wochenende bei uns. Eine Achterbahnfahrt aus schönen Erlebnissen und Unternehmungen (ich wäre damals schon gerne Papa gewesen), aber auch Gewalt und Wutausbrüchen von dem Kind, wie ich es nie erlebt habe. Früher, alleine, musste sie manchmal die Polizei rufen um sich zu helfen, der Junge war gerade mal 10 Jahre alt.
Was mir an ihr haften geblieben ist, sie hatte eine unheimlich gute Menschekenntnis, btw. was das Sexuelle anging ebenfalls, das Wort Profesionelle, kommt nicht von ungefähr
.
Wir konnten echt über alles Reden und Lachen, Liebe, Sex, Familie, Beziehung etc., aus dem Nähkästchen hat sie natürlich auch geplaudert, die Huis und Pfuis vom "Job". Die vielen verschiedenen "Typen" bzw. Motive von Freiern, konnte sie mir sehr genau beschreiben, auch dass sie gesehen hat, dass sich da ein Paar verliebt hat über den Job
, genauso aber, dass es welche gab, für die das ein gefundenes Fressen war.
Geendet ist die Geschichte sehr traurig. Ihr letztes mal, ich gehe nicht ins Detail (es war nicht zu Beweisen). Ihr Lebensweg war vorher schon schwierig, sie war ein gebrochener Mensch danach.
Die Ganze Geschichte ging mir sehr nah. Ich frage mich heute noch manchmal was sie macht, was aus ihrem Sohn geworden ist.